Reine Geldgier

11. August: „Hamburg streitet über die Seilbahn. Sabrina Hirche (SPD) und Herlind Gundelach (CDU) sprechen über das umstrittene Projekt“

Was soll dieser Unsinn? Hamburg ist eine Hafenstadt, Seilbahnen gehören in die Berge. Man würde sich von einem Investor aus reiner Geldgier kaufen lassen. 3000 Personen pro Stunde ist Wunschdenken und geht im Herbst und Winter schon gar nicht. Hier von einem Verkehrsmittel zu reden widerspricht ja wohl jeder Logik. Was sollte 3000 Leute pro Stunde ausgerechnet nach Wilhelmsburg führen?

Bernd Lange

Konzeptlose Verkehrspolitik

11. August: „Hamburgs Luft ist zu stark mit Giften belastet“

Es ist schon bemerkenswert, wie tatenlos der Senat auf die bekannt hohe Schadstoffbelastung reagiert. Eine konzeptlose Verkehrspolitik, oft basierend auf Angst vor dem autofahrenden Wähler, ist die Realität. Dabei steht der Baukasten einer modernen Umwelt- und Stadtpolitik seit Jahren zur Verfügung: Umweltzonen, Citymaut, mehr Fußgängerbereiche, weniger Parkplätze, Stadtbahn, Fahrradwege und Landstrom für Schiffe könnten problemlos und schnell umgesetzt werden. Viele dieser Maßnahmen wären zudem kostenlos oder günstig zu haben. Vielleicht bedarf es erst einer neuen Generation von Politikern, die auch mal ohne Auto denken und handeln kann.

Jens Ode

Unbegreiflicher Sieg

11. August: „Erdogan gewinnt Präsidentenwahl in der Türkei“

Nach Erdogans unbegreiflichem Wahlsieg – den meisten Türken ist offenbar Meinungs- und Pressefreiheit egal – bleibt als einziger Trost: Solange dieser Mann die Türkei politisch dominiert, ist eine Mitgliedschaft in der EU hoffentlich ausgeschlossen.

Peter Kröncke

Gemeinsam bewerben

9./10. August: „Endspurt um Olympia – Wie Hamburg gegen Berlin punkten will. Ein Städtevergleich“

Warum setzen sich die Städte Berlin und Hamburg nicht an einen Tisch und bewerben sich gemeinsam als Austragungsorte für die Olympischen Sommerspiele? Und Lübeck und Kiel könnten sich auch gleich mit an den Tisch setzen. Was soll das Konkurrenzdenken? Die Alleingänge kosten unnötig Gelder, und mit einer gemeinsamen Bewerbung könnten sicherlich in erheblichem Umfang Synergien gehoben werden. Das wiederum würde die Akzeptanz für die Austragung der Spiele in der Bevölkerung der vier Städte steigern.

Susanne Grabler

Groteske Züge

9./10. August: „Rahlstedter Bürger wollen Brücke zahlen – Bezirk zögert“

Das Bezirksamt Wandsbek, schon seit Jahren offenbar mehr dem preußischen Obrigkeitsgeist denn dem freiheitlichen Hamburger Denken anhängend, beweist erneut, dass Prinzipien offenbar wichtiger sind als Dialog mit dem Bürger oder Ausloten von Ermessensspielraum. Ob es um Grand statt Gehwegplatten, Bordelle in Wohngebieten oder jetzt um Brücken über Gewässer geht. Langsam nimmt es groteske Züge an.

Andreas Kaluzny

Verschleuderte Steuergelder

7. August: „HafenCity: Immer mehr Häuser bekommen ein grünes Dach. Der Senat stellt dafür bis 2019 rund drei Millionen Euro zur Verfügung“

Wie viel Steuergelder will der Senat noch für dieses Stadtviertel, in dem nur gut verdienende Bewohner sich eine Wohnung leisten können, verschleudern? Warum können die Immobilienbesitzer nicht eigenständig ihre Geldanlagen in begrünte Dächer investieren? Diese brauchen doch keine Almosen vom Senat oder von den Steuerzahlern. Diese Bewohner sind es auch ganz bestimmt nicht, die Pflanzen pflegen oder Gemüse anbauen. Im Sommer heizen sich diese Dächer so stark auf, dass das Gras und andere Pflanzen verdorren, wenn sie nicht ständig bewässert werden. Als Ruheoase kann sich hier im Sommer kein Mensch aufhalten. Die Bäume müssten wegen geringer Tiefe ständig gewässert werden. Warum werden die Kleingärten nicht gefördert? Warum werden keine Flächen fürs Gärtnern in der Stadt freigegeben? Die Geldverschwendung für eine Dachbegrünung finde ich unangemessen, unerhört und unverschämt.

Martina Hartrampf

Nur Argumente überzeugen

7. August: „Glücksfall Gauck. Der Bundespräsident ist beliebt. Doch die Kritik an seiner Amtsführung wächst. Dabei verkörpert er das, was die Deutschen brauchen“

Die Lobeshymnen des Verfassers kann ich nicht teilen. Das Amt des Bundespräsidenten steht für mich durchaus noch immer zur Diskussion. Die Geschichte zeigt, dass nur wenige Amtsinhaber den hochfliegenden Erwartungen der Verfassungsväter gerecht wurden. Die Rolle des über den Parteien schwebenden Mahners und Versöhners passt auch nicht mehr zu einer offenen Demokratie, zu einer selbstbewusster werdenden Bürgerschaft. Ich jedenfalls bin nicht bereit, jemandem etwas zu glauben, nur weil er Staatsoberhaupt ist. Ich will durch Argumente überzeugt werden, mögen sie nun vom Bundespräsidenten, einem Kirchenmann oder von Tante Emma kommen.

Christian Fuchs

Deutschland braucht Rückgrat

Der Beitrag über unseren Bundespräsidenten Joachim Gauck spricht mir aus dem Herzen und aus der Seele. Herr Gauck ist ein Freigeist – wie gut! Was in unserem „anbiedernden“ Zeitgeist aber noch wichtiger scheint, ist: Er bleibt sich und seiner Gesinnung selber treu. Zeigt Rückgrat – da, wo es angebracht ist. Genau das haben wir Deutschen – insbesondere mit unserer Historie im Nacken – gebraucht, brauchen es weiterhin. Und bevor von einigen Unverbesserlichen wieder Kritik geäußert wird, ein netter Rat einer ohne Zweifel Gauck-sympathisierenden Mitbürgerin: Bitte erst einmal reflektieren, was Joachim Gauck seit seiner Amtseinführung für das deutsche Ansehen in der Welt geleistet hat. Schön, dass wir ihn haben!

Silvia Böker

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