Erhebliche Zweifel

20. Juni: „Arroganz der Macht. Die SPD will nicht über die Lage der Hochschulen reden“

Eine Schande, dass sich ein Bürgerschaftsausschuss gegen kompetente Beratung verweigert. Eine Schande, dass nicht jede Möglichkeit wahrgenommen wird, Exzellenz in Hochschulen und Wissenschaften anzustreben. Allerdings sind erhebliche Zweifel angebracht, Hamburg zu einer „Wissenschaftsmetropole“ zu entwickeln, weil angeblich nur auf diese Weise „Sorgen um Hamburg“ zu beseitigen seien. Da hat Hamburg prinzipiell nicht mehr Potenzial als München, Berlin, Köln oder jede andere europäische Großstadt von Format. Hamburgs spezifische Stärken bleiben der Hafen und der Standort in Nordeuropa. Da müssen Prioritäten gesetzt werden.

Dieter Brandes

Votum aller Bürger

20. Juni: „Elbe-Seilbahn – jetzt entscheiden die Bürger. 200.000 Einwohner des Bezirks Mitte sollen am 24. August abstimmen. Senat will Ergebnis anerkennen. Das Abendblatt beantwortet elf Fragen“

Da darf also ein Bruchteil der Hamburger Bevölkerung über die visuelle Beeinträchtigung unserer Stadt entscheiden? Hier dürfte es nur ein Votum aller Bürger Hamburgs geben, da wir ja schließlich auch alle von dem veränderten Gesamteindruck des Stadtbildes betroffen wären.

Wolfgang Marx

Fassungslos

Die Installation einer Seilbahn ist der größtmögliche Schaden, den die Stadtsilhouette der Hansestadt nehmen könnte. Ich bin fassungslos, dass über eine derart wichtige Entscheidung nun ein einzelner Bezirk abstimmen kann. Eine Seilbahn über die Elbe ist ein städtebaulich immenser Eingriff, über den bei einer Abstimmung auch bitte alle Bürger mit einbezogen werden sollten.

Christian Pfau, Dipl.-Ing. Architekt

Unmögliche Diskreditierung

18. Juni: „,Dann muss ich überlegen, ob ich es leid bin.‘ HSV-Investor Klaus-Michael Kühne fordert, dass der amtierende Vorstand Calhanoglu nicht verkauft. Sonst würde er sein Engagement überdenken“

Das gesamte Interview passt haargenau zur aktuellen Situation rund um den HSV. Herr Kühne stellt, bevor die Saison losgeht, bereits wieder den aktuellen Trainer Mirko Slomka infrage. Diese Diskreditierung eines sehr guten Trainers zu diesem Zeitpunkt ist unmöglich. Ihm wird dadurch zu Saisonbeginn jegliche Autorität entzogen. Wie Herr Kühne sagte, möchte er einen Top-Trainer zum HSV holen. Hierzu die Gegenfrage: Welcher Top-Trainer würde zum gegebenen Zeitpunkt schon zum HSV gehen? Oder wer ist ein Top-Trainer? Herr von Marwijk war ja als solcher bekannt und hat dem HSV keine Impulse verleihen können. Außerdem sollte Herr Kühne wissen, dass der HSV schon lange nicht mehr zu den Top-Clubs der Bundesliga zählt.

Hubert Rieg

Missklänge

Es heißt, wer die Musik bezahlt, bestimmt, was gespielt wird. Schon zu Zeiten des Feudalismus hat diese Form des Bestimmens zu Konzerten geführt, die eher mit Missklängen endeten. Wenn sich nun ein gelangweilter Milliardär bar jeder Sachkenntnis über die Fähigkeiten von Personen äußert, die ihm noch nicht einmal persönlich bekannt sind, sollte man sich vor dessen Einflussnahme besser schützen.

Rainer König

Zustimmung

In den bisherigen Leserbriefen spiegelt sich durchweg nur deutliche Kritik an den Äußerungen des HSV-Investors Klaus-Michael Kühne. Diese hat wohl auch eine gewisse Berechtigung. Der HSV Handball hat seinen Anhängern ziemlich schmerzlich gezeigt, wohin eine Abhängigkeit von einem Geldgeber führen kann. Ähnliches darf sich nicht wiederholen. Allerdings ist die Situation beider HSV insbesondere in wirtschaftlicher Hinsicht dann doch etwas unterschiedlich gelagert und nicht so ganz vergleichbar. Außerdem kann man gerade auch von einem Sponsor nicht erwarten, dass er seine von Sorge um die Zukunft des HSV-Fußball getragene Meinung nur für sich behält. Und da kann man Herrn Kühne in der Enttäuschung über das Verhalten Herrn Jarchows, den Zweifeln an der Eignung der Herren Slomka und Kreuzer und dem bisherigen Umgang mit Zu- und Abgängen von Spielern (Ausnahme hoffentlich Lasogga!) und Leuten für den Stab sowie im Rat an Herrn van der Vaart nur zustimmen. Allen HSV-Fans müsste Herr Kühne doch aus der Seele sprechen, wenn er sagt: „Es war eine solche Zitterpartie, die möchte ich nicht noch einmal erleben.“

Dr. Thomas Weise

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