Nur Ökonomie zählt

13. Juni: „Hamburgs Schlagader verstopft. Marode Straßen und Brücken, fehlende Investitionen in die Infrastruktur. In der fünfteiligen Abendblatt-Serie geht es um mögliche Lösungen. Teil 4: Die Elbvertiefung und die Zukunft der Schifffahrt“

Um in der Medizinsprache zu bleiben: Wenn eine Schlagader verstopft ist, gibt es zwei Lösungen, nicht nur eine! Man kann versuchen, diese freizubekommen, indem man den vorhandenen Stau darin auflöst, oder aber man beschäftigt sich eben gleich mit einem Bypass, der ja auch sehr erfolgreich funktionieren kann. Will sagen, dass man Synergien nutzt, wenn diese denn schon vorhanden sind wie mit dem JadeWeserPort in Wilhelmshaven, der bereits als Seehafen in Betrieb ist und der alle jetzigen und auch geplanten neuen Größen an Containerschiffen hervorragend bedienen kann. Die Politiker sollten sich in Norddeutschland alle zusammensetzen und im Interesse von Kosten-Nutzen-Berechnungen diese Zusammenarbeit der zwei Häfen, zumindest unter strategischen Gesichtspunkten und unter Einsparungsoptimierung, nochmals neu betrachten. Es geht der Hafenwirtschaft einzig nur um ihre Interessen. Nur Ökonomie zählt, und Ökologie soll nicht nur jetzt, sondern auch langfristig auf der Strecke bleiben!

Hans-Jürgen Vogt

Lange Bearbeitungszeit

13. Juni: „Beamte müssen auf Beihilfe warten. Wieder Computerprobleme in der Verwaltung. Neue Software verspätet sich um ein Jahr und wird doppelt so teuer“

Von den vielen glücklichen Umständen, die Frau Lentz in ihrem Personalamt wahrgenommen haben will, habe ich als Pensionärin nichts gemerkt. Ich habe heute gerade einen Beihilfebescheid bekommen, der am 8. Mai eingereicht wurde. 16 Tage Bearbeitungszeit?

Petra Coley

Nicht mehr berücksichtigen

13. Juni: „Neymar lässt Brasilien träumen. Im Auftaktspiel führt der Star den Gastgeber zu einem 3:1-Sieg gegen Kroatien. Eröffnung des Turniers mit viel Tanz und Musik“

Von größeren Spielanteilen habe ich nichts gesehen, höchstens aufseiten der Kroaten. Aber der große Favorit darf ja nicht schon am Anfang verlieren. Höchst fragwürdig wurde das Foul von Neymar geahndet, das war eine klare Tätlichkeit mit Vorsatz. Dem Elfer ging eine schauspielerische Glanzleistung voraus. Dem 3:1 ging dann auch noch ein Foul an einem Kroaten voraus, das Spiel hätte unterbrochen werden müssen. Diesen Schiedsrichter sollte man bei dem Turnier nicht mehr berücksichtigen.

Thomas Hencke

Sicherheit der Anwohner

12. Juni: „Jugendterror: Anwohner in Angst. Wie die Bewohner eines Heims bei Kappeln Angst und Schrecken in der Nachbarschaft verbreiten“

Ich fahre öfter mal durch Norgaardholz und Steinbergholz und sehe eigentlich immer, dass diese bedauernswerten Jugendlichen auf der Straße herumstehen. Es wurde auch von Augenzeugen gesagt, dass einige sturzbetrunken am Tag hinfielen. Man kann nur hoffen, dass Ihr Beitrag etwas bewirkt. Auch wenn Herr Strutz-Pindor eine Gefährdung der Kinder und Jugendlichen nicht hat feststellen können, so geht es hier ja massiv um die Sicherheit der Anwohner!

Hanna Trautmann

Eklatanter Mangel

11. Juni: „,Der Rücktritt war falsch.‘ Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff rechnet in seinem Buch mit Medien und Justiz ab“

Christian Wulff sieht sich als Opfer einer „Kampagne“ der Medien und der Justiz, die ihn um sein Amt gebracht hätten. Damit offenbart er erneut einen eklatanten Mangel an Reflexion des eigenen Verhaltens und auch der Selbstkritik. Zutreffend ist sicherlich, dass die Berichterstattung über Wulff zeitweise Banalitäten und Petitessen zu Sensationsmeldungen aufgebauscht und bisweilen auch vor schmierigen Gerüchten nicht haltgemacht hat. Wahr ist leider aber auch, dass dieser Mann mit dem Amt des Bundespräsidenten sichtlich überfordert war. So wenig politische Substanz, persönliches Format und ein dem Amt adäquates Verhalten war selten in der politischen Geschichte der Bundesrepublik anzutreffen. Man mag trefflich diskutieren, ob „der Islam zu Deutschland“ gehört, wie Wulff formulierte, aber für politische Beobachter war doch unzweideutig, dass hier ein politisches Leichtgewicht krampfhaft ein „Leitthema“ seiner Präsidentschaft suchte. Gescheitert ist Wulff all seinen Vorwürfen zum Trotz nicht an den „Medien“, sondern maßgeblich an seiner ihm eigenen Persönlichkeit, die vielleicht für „Hannover“ getaugt haben mochte, aber für „Berlin“ nicht mehr.

Klaus Wenzel

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