Finanzpolitischer Wahnsinn

6. Juni: „Was bedeutet die Zinssenkung für Sparer? Die Europäische Zentralbank geht einen historisch einmaligen Weg. Alle wichtigen Fragen und Antworten zu der Entscheidung der Notenbanker“

Was die EZB macht, ist finanzpolitischer Wahnsinn und ein Wirtschaftsverbrechen. Schickt endlich die unfähigen Euro-Fanatiker in die Wüste! Diese Maßnahmen nützen nur wilden Spekulanten und maroden Banken. Sie vernichten aber das Eigentum unserer Mitbürger und zerstören deren Lebensabend durch den Verlust ihres Sparvermögens.

Herbert Gaiser

Schlag ins Gesicht

6. Juni: „Ein Gedenkort für Deserteure. Für das lange diskutierte Mahnmal am Dammtor wurde der Entwurf des Hamburger Bildhauers Volker Lang ausgewählt“

Welch ein Irrtum, „Opfer der Militärjustiz“ und „Deserteure“ gleichberechtigt nebeneinander zu nennen! Dazu das Denkmal in der Überschrift der Artikel immer nur „… für Deserteure“ zu bezeichnen! Deserteure waren sicher in den allerwenigsten Fällen Regimekritiker oder Widerstandskämpfer, sie hatten – verständlicherweise – in erster Linie Angst um Leben und Unversehrtheit. Dafür darf es jedoch kein Denkmal geben, das wäre ein Schlag ins Gesicht all derer, die nicht desertiert sind. Ein Denkmal für Opfer von Militärjustiz kann ich mir jedoch vorstellen.

Werner Altekrüger

Extrem bürokratisch

5. Juni: „In Hamburg fehlen 3500 Jobs für Behinderte. Unternehmen zahlen lieber eine Strafabgabe, als umzudenken. Dabei machen viele Firmen gute Erfahrungen mit Beschäftigten, die ein Handicap haben“

Die Behindertenabgabe ist extrem bürokratisch und stellt Unternehmer an den Pranger. Als große Arztpraxis mit fast 100 Mitarbeitern werden wir mit dieser Strafzahlung belegt, ohne dass entsprechende Bewerbungen von Menschen mit Handicap überhaupt vorliegen. Dabei haben wir Arbeitsplätze, die wir mit geh- und sehbehinderten Menschen besetzen würden. Weder das Arbeitsamt noch irgendein Bewerber hat jedoch bisher um eine solche Stellung gebeten. Warum also eine Strafzahlung, obwohl ich bereit bin, Behinderte einzustellen?

Dr. Matthias Riedl, Ärztlicher Leiter medicum Hamburg

Es lohnt sich

Unsere Firma beschäftigt über Quotendurchschnitt schwerbehinderte und den Behinderten gleichgestellte Mitarbeiter/innen. Wir achten darauf, dass Arbeitsplätze entsprechend ausgestattet sind und Betriebssportangebote sowie Betriebsveranstaltungen von allen Mitarbeiter/innen gleichermaßen wahrgenommen werden können. Das ist Inklusion – sicherlich mit etwas erhöhtem Organisationsbedarf und so mancher Hürde. Aber es lohnt sich. Wir lernen von und mit den behinderten Kollegen/innen in Alltagssituationen; wir lernen etwas über Barrierefreiheit, Unabhängigkeit, Gleichheit, Fremdbestimmung durch Inanspruchnahme von Pflegediensten und Arbeitsassistenten. Weniger Gedankenlosigkeit und keine Vorurteile – es lohnt sich.

Stefanie Heße

Nur ein Alibi

5. Juni: „785 Wörter, die Hamburgs Grundschüler lernen müssen. Senator will Rechtschreibung verbessern. Pflichtwortschatz ist größer als in Bayern. ‚Fröhlichkeit‘ wurde gestrichen“

Wie man ernsthaft glauben kann, eine solche definierte Liste würde dazu beitragen, Rechtschreibleistungen zu verbessern, erschließt sich mir nicht. Was geschieht, wenn ein Viertklässler oder eine Viertklässlerin nur 712 oder 693 Wörter sicher schreibt? Ist es „schlimmer“, ein Wort aus der Liste nicht richtig schreiben zu können, als ein nicht gelistetes? Mir erscheint der „Pflichtwortschatz“ nur eine weitere „Alibi-Sau“ („Ja, wir tun was!“) zu sein, die durch den Stadtstaat getrieben wird.

Jörg Trabert

Armseliger Basiswortschatz

Was für ein armseliger Basiswortschatz, der zwar Pizza und Pommes verbindlich enthält (warum nicht gleich Ketschup und Majonäse dazu?), nicht aber Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Schwein, Rind, Huhn, Käse, Kartoffel, Reis, Wurst u. a. Aber wenigstens Hunger sollen die Kinder kennen und schreiben können.

Christoph Beilfuss

Überaus befremdend

5. Juni: „,Die Binde war nicht gut für van der Vaart‘. Der ehemalige Profi Stefan Schnoor über den HSV-Kapitän und die Bemühungen des Vereins um Dietmar Beiersdorfer“

Herzlichen Glückwunsch zu diesem großartigen Interview. Klar, deutlich, schnörkellos. Hoffentlich haben das die neuen Macher des HSV gelesen! Genauso geht man mit Spielern wie Calhanoglu um, und seine Berater können sich die Aussagen von S. Schnoor mal hinter den Spiegel stecken. Ich finde es ebenfalls überaus befremdend, dass Herr Slomka ziemlich hektisch Fakten schaffen will. Wer klopft dem eigentlich mal auf die Finger, oder darf der Herr sich jetzt als Retter feiern lassen? Viel gelernt scheint man beim HSV bisher nicht zu haben.

Peter Koletzki

Bürger zahlen die Zeche

5. Juni: „Regierung plant rasches Fracking-Gesetz“

Es kann nur ein Fracking-Verbot geben, um diese Art von Gasförderung zu stoppen, alles andere wäre scheinheilig. Diese Risikotechnologie mit den hochgiftigen Begleitumständen bedroht u. a. unser Trinkwasser, unser Klima, unsere Luft, Äcker und Gebäude. Es ist zu befürchten, dass die PolitikerInnen wieder Bücklinge vor den Energiekonzernen machen und die Zeche wieder von Bürgerinnen und Bürgern bezahlt wird. Wir haben gute Energietechnologien und das Wissen, Energie zu erzeugen, ohne die Umwelt zu vergiften. Alle sind aufgefordert, jedes Fracking-Vorhaben zu verhindern. Keine/r kann sich später herausreden, man hätte nichts gewusst. Ein Aufbegehren über alle Grenzen hinweg muss stattfinden, auch allen internationalen Handelsabkommen zum Trotz.

Gudrun Perlbach

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