Grünpatenschaft

9. Mai: „Sparzwang lässt Hamburg verwildern. Altona zahlt 23 Cent pro Quadratmeter für Straßengrün, andere Städte im Schnitt 2 Euro“

Altona ist für mich immer noch der gepflegteste und am liebevollsten gestaltete Bezirk Hamburgs. Ich bin daher davon ausgegangen, dass die wohl auch den größten Etat für ihre Grünpflege haben. Insofern wäre es ja einmal interessant zu erfahren, mit welchen Beträgen die anderen Bezirke auskommen müssen. Im Bezirk Nord gibt es übrigens eine öffentliche Parkanlage, deren Pflege (in Form einer Grünpatenschaft) im letzten Jahr Bürger übernommen haben, die Eppendorfer Meenkwiese.

Edith Aufdembrinke

Auf Gefahren hinweisen

8. Mai: „Starb Diren D. bei Mutprobe? Anwalt: Erschossener Hamburger drang mehrmals in Garagen ein. 700 Zuschauer bei Benefizspiel des FC St. Pauli“

Ich vermisse den Hinweis, dass die USA ein sehr gefährliches Reiseland sein können, wenn bestimmte USA-spezifische Regeln nicht eingehalten werden. Das Auswärtige Amt sollte diesen Fall zum Anlass nehmen, in seinen Reisehinweisen auf diese Gefahren hinzuweisen.

Klaus Matthies

Nicht wundern

8. Mai: „Stormarn: Im Kreis der Einbrecher. In keiner Region Schleswig-Holsteins gibt es so viele Fälle. Polizei richtet Gefahrengebiete ein. Kritik von CDU und FDP“

Eigentlich muss man sich ja gar nicht wundern! Am Ende fast jeder Zeitungsmeldung über Einbrüche, Raub und Diebstahl steht die Bemerkung „...wurde(n) mangels Haftgründen auf freien Fuß gesetzt“. Und was machen die Gauner dann verständlicherweise? Sie gehen weiter freudig ihrem kriminellen Gewerbe nach. Wenn sie dann mal wieder in flagranti erwischt werden, heißt es lapidar: „...die Täter sind polizeibekannt“. Na, das ist doch schon mal was! Die (vermeidbaren) Opfer tröstet diese Erkenntnis wohl herzlich wenig...!

Dr. Axel Erfurth

Gute Entscheidung

7. Mai: „Bäderbahn wird an die A 1 verlegt. Kieler Landesplanung favorisiert aus Lärmschutzgründen neues Doppelgleis im Landesinneren. Küstenorte erleichtert“

Dass die Bahn die Eisenbahnlinie als Neubaustrecke mit Doppelgleis und Oberleitung parallel zur Autobahn bauen will, ist eine gute Entscheidung. Warum aber sollen die Bäderorte danach ohne Bahnanschluss bleiben? Ministerpräsident Albig meint, die einzige Garantie für die Vermeidung von Güterzug-Durchfahrten sei die Streckenstilllegung. Das sehe ich nicht so: Es ist ein moderner Schienenweg vorhanden, gut ausgebaut, wenn auch eingleisig und ohne Oberleitung. Sehe ich mir die Detailkarte zu Ihrem Artikel an, soll es zusätzlich eine Stichbahn von der neuen Strecke bis nach Neustadt geben. Offensichtlich auch mit einem neuen Bahnhof. Wenn man nun die vorhandene Strecke nördlich von Neustadt in Richtung Oldenburg zurückbauen würde, also entfernt, könnte die Bäderlinie von Regionalzügen oder Triebwagen weiterhin wie bisher betrieben werden.

Hanspeter Rosenkranz

Ungerecht

6. Mai. „Schlagabtausch über das Rentenpaket. Vor allem die Finanzierung der Mütterrente und die Auswirkungen des Ruhestands mit 63 sind bei einer Expertenanhörung in Berlin umstritten“

Zunächst einmal möchte ich meine ganz große Hochachtung ausdrücken für alle die Frauen und Männer, die 45 Jahre gearbeitet, ihre Steuern und ihre Rentenbeiträge gezahlt und damit den Staat und die heutigen Rentner finanziert haben. Niemand wird diesen Menschen eine abschlagsfreie Rente mit 63 missgönnen. Das war ja auch der Trick, mit dem die SPD ihren Koalitionspartner davon überzeugt hat. In Wirklichkeit geht es ihr aber darum, die Rente mit 63 für jedermann durch die Hintertür einzuführen. Dadurch, dass Ausfallzeiten von unbeschränkter Dauer als Beitragsjahre gerechnet werden sollen, soll ermöglicht werden, dass Personen, die sehr sehr viel kürzer eingezahlt haben, in den Genuss der abschlagsfreien Rente kommen sollen. Dagegen sollten sich auch oder gerade diejenigen wenden, die wirklich 45 Jahre eingezahlt haben. Das Gleiche gilt auch für die Mütterrente: Sie wird für alle Mütter gezahlt, so die Gesellschaft das für wichtig hält, und dann aus allgemeinen Steuermitteln. Die Idee der SPD, sich aus der Rentenkasse zu bedienen, nicht einmal alle Mütter zu bedenken (deren Erziehungsleistung zählt nicht), sie aber Müttern, die nie in die Rentenkasse eingezahlt haben, zu gewähren, ist eine Frechheit.

Silvia di Mattia

Diebstahl befürchtet

9. Mai: Zwischenruf zu der neuen Ringelnatz-Ameisen-Skulptur an der Elbchaussee „So will man oft und kann doch nicht“

Bei all den Diebstählen von Edelmetall-Skulpturen in der vergangenen Zeit in Hamburg sollte es niemanden verwundern, wenn die Ameisen demnächst verschwunden sind. Sicher nicht auf dem Weg nach Australien. Jetzt weiß ja fast jeder, wo diese darauf warten, abgeholt zu werden.

Friedrich Lüning

Veranstalter sollten zahlen

5. Mai: „Krawall im Bahnhof: 100 Beamte kommen per Hubschrauber. Polizisten müssen rivalisierende Fußballfans von Rostock und Hertha in Schwerin trennen“

Das Demonstrationsrecht ist ein hohes Gut, das wir nicht beschneiden dürfen. Polizeieinsätze und Schäden, die durch randalierende Horden verursacht werden, können auch in den seltensten Fällen durch die Verursacher refinanziert werden, denn sie sind nur schwer greifbar und zum überwiegenden Teil mittellos. Außerdem können die individuell verursachten Schäden in den meisten Fällen kaum gerichtsfest ermittelt werden. Aber die Kosten für vorsorgliche Sicherungsmaßnahmen und tatsächliche Schäden, die für die Allgemeinheit bei kommerziellen Ereignissen, wie zum Beispiel Fußballspielen, entstehen, sollten endlich den Veranstaltern aufgebürdet werden – nach dem Verursacherprinzip.

Uwe-Carsten Edeler

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Briefe auch auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg