Kein Ende in Sicht

25. Februar: „Elbtunnel droht Chaos. Zwei Röhren gleichzeitig gesperrt. Bis zum Sommer auch viele Baustellen an anderen Hauptverkehrsstraßen“

Schön, dass sich die Autofahrer nach 13Monaten ungewohnter „Freifahrt“ durch den Elbtunnel nun wieder sattsam bekannten Behinderungen durch Röhrenschließung und dringend notwendige Reparaturarbeiten stellen können. War diese sperrungsfreie Zeit nicht einfach zu lang? Nun, allem wird künftig ein „Deckel“ aufgesetzt. Verfolgt man Berichte über die Haltbarkeit von Betonbauten, zum Beispiel Rader Hochbrücke oder der Sanierungsbedarf Hamburger Brücken, so ist nach Abschluss aller Reparatur- und Neubaumaßnahmen zu erwarten, dass die freie Fahrt durch die Röhren dann wieder durch entsprechende Baumaßnahmen eingeschränkt wird.

Jens Wolf

Scheinheilig

Was für eine Scheinheiligkeit seitens der Baubehörde. Jetzt, nachdem sich die Aufregung über den völlig sinnlosen Autobahndeckel und die noch sinnlosere Busbeschleunigung an der Kieler Straße etwas gelegt hat, damit herauszukommen, dass es ja noch eine Baustelle am Elbtunnel geben wird, ist der reine Hohn. Es ist ja verständlich, dass Fahrbahnschäden beseitigt werden müssen, aber so etwas kann man doch nicht gleichzeitig machen und schon gar nicht, wenn man auf den einzig verbliebenen Ausweichstrecken auch bauen will. So entsteht Politikverdrossenheit zum Besten.

Holger Karstens

Tarife senken

24. Februar: „Verlust durch Schwarzfahrer sinkt deutlich. HVV nimmt rund zehn Millionen Euro mehr ein“

Als HVV-Kundin seit vielen Jahrzehnten habe ich unzählige Tariferhöhungen mitgemacht, die auch mit den Einnahmeverlusten durch Schwarzfahrer begründet waren. Nun wäre es doch logisch, wenn die Tarife wegen der Mehreinnahmen durch weniger Schwarzfahrer sinken würden. Ich würde es jedenfalls als positives Signal an die treuen Zahler werten.

Dorit Bahlburg

Hoher Anspruch

24. Februar: „Der Kampf der Hebammen. Berufsstand demonstriert gegen steigende Versicherungsbelastung“

Warum spricht niemand über die Ursachen der teuren Haftpflichtversicherung? Sie liegen nicht darin, dass den Hebammen heute so viel mehr Fehler unterlaufen als vor zehn Jahren, sondern im Anspruchsdenken vieler Eltern, wenn ihr Kind nicht gesund auf die Welt kommt, sowie in der Änderung der Rechtsprechung. Was sich im Vorfeld durch die persönliche Betreuung an Vertrauen zwischen der Schwangeren und der Hebamme aufgebaut hat, schlägt oft sofort um in ein Schadenersatzdenken, wenn ein Kind lange nachbehandelt werden muss oder gar mit einer Behinderung auf die Welt kommt. Plötzlich steht die Hebamme als Schuldige da, und die Gerichte neigen immer mehr dazu, ihr Fahrlässigkeit zur Last zu legen. Das ist aus dem Arzthaftpflichtrecht herübergeschwappt. Aber die Ärzte haben sich rechtzeitig vor solchen Auswüchsen geschützt, indem sie sich vor einem Eingriff eine Erklärung vom Patienten unterschreiben lassen. Ist ein solcher Weg auch im Hebammenrecht gangbar? Wenn nicht, müssen wir uns vielleicht damit abfinden, dass in unserer vom Materialismus geprägten Kultur kein Platz mehr ist für das Ideal der von Hebammen betreuten Hausgeburt.

Hans-Jürgen Pingel

Grundsteuer umstrukturieren

24. Februar: „Wohnungsmangel: Bezirke ignorieren Leerstand“

Wie verträgt sich die geplante Aufstockung des Personals mit dem notwendigen Abbau der Bürokratie? Es ginge auch anders, wie immer mehr Kommunen fordern: Eine Neustrukturierung der Grundsteuer, die nur den reinen aktuellen Bodenwert ohne die Immobilie erfasst, würde ganz unbürokratisch dafür sorgen, dass Baulücken geschlossen und Wohnraum bestimmungsgemäß genutzt wird. Bei angemessener Höhe könnte es sich kein Grundbesitzer leisten, Immobilien verkommen zu lassen. Er wäre in wenigen Jahren pleite. Unser überholtes Steuerrecht bestraft Investoren und belohnt Spekulanten.

Helmut Bein

Der Bürger wird bevormundet

24. Februar: „Neuregelung der Sonntagsöffnung. Küstenorte verlieren Kundschaft“

Würde man das Arbeitsverbot am Sonntag konsequent anwenden, so würde unser öffentliches Leben stillstehen: Öffentliche Verkehrsmittel würden nicht fahren, die Polizei hätte frei, und Museen und Restaurants blieben geschlossen. Krank werden dürfte man auch nicht, denn die Krankenhäuser hätten am Sonntag ebenfalls geschlossen. So absurd diese Vorstellung ist, so wirklichkeitsfremd ist auch die Vorstellung, dass am Sonntag die Geschäfte geschlossen bleiben. Warum lässt man die Menschen nicht selbst entscheiden, wann sie einkaufen möchten? Dass ausgerechnet in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die katholischen Kirchen klagen, verwundert umso mehr, da sie hier nur über eine geringe Gefolgschaft verfügen. Die Kirchen genießen nach wie vor Privilegien, die ihnen gar nicht zustehen, und die Allgemeinheit, also auch die Bürger, die gar keiner Religionsgemeinschaft angehören, müssen dafür zahlen. Zum Dank dafür werden wir bevormundet, wann wir einzukaufen haben. Noch eines: Auch Priester arbeiten am Sonntag.

Peter Westendorf

Richtiger Schritt

22./23. Februar: „Wasserstoff-Auto von Toyota kommt 2015 für unter 80.000 Euro auf den Markt“

Es freut mich zu lesen, dass nun endlich ein großer Autohersteller den richtigen Schritt in die Zukunft macht. Ich würde es sehr begrüßen, wenn weitere, auch deutsche Autohersteller, endlich in diese Richtung gehen würden. Immerhin ist Hamburg schon etwas vorbereitet, da es bereits öffentliche Tankstellen gibt. Es wäre zu wünschen, dass sich diese Zahl kurzfristig deutlich erhöht, damit die angebotenen Fahrzeuge auch mit Kraftstoff versorgt werden können.

Klaus-Peter Gerlach