Geld aus dem Klingelbeutel

18. Februar: „Hamburgs originellste Kirche vor Abriss. St. Maximilian Kolbe trotz Denkmalschutz in akuter Gefahr“

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Die Katholische Kirche als größter Grundbesitzer in Deutschland trennt sich von einem Pflegeheim, und weil der neue Investor es will, wird die St.-Maximilian-Kolbe-Kirche abgerissen. Bedauerlicherweise erwartet die Gemeinde 2014 nur einen Überschuss von 47.000 Euro. Wer ist denn nun Eigentümer? Die Gemeinde, die Katholische Kirche oder gar der Bischof? In Limburg sind so viele Millionen in den Sand gesetzt worden, da wird doch wohl auch noch etwas für dieses Bauwerk im Klingelbeutel vom Erzbistum Hamburg zu finden sein.

Dirk Hannemann

Falsches Verständnis

Was ist das für ein Verständnis von Denkmalschutz? Muss eine eventuell sehr klein gewordene Kirchengemeinde ein geschütztes Bauwerk alleine unterhalten, wie bei der erwähnten Paul-Gerhardt-Kirche und der St.-Maximilian-Kolbe-Kirche? Muss die Interessenlage eines Investors immer im Vordergrund stehen, wenn Erweiterung oder Neubau von Gebäuden den Anlass geben, dass denkmalgeschützte Bausubstanz abgerissen wird? Gibt es in Hamburg nicht kulturgeschichtliche übergeordnete Interessen, die geradezu eine Förderung für den Erhalt als Priorität nahelegen sollten? So verliert eine Stadt ihre Geschichte und ihr Gesicht. Wollen das ihre Bürger wirklich?

Dr. Klaus Reiber

Rückzug in Demut

18. Februar: „Griff der Bischof in die Stiftungskasse? Tebartz-van Elst soll Gelder zweckentfremdet haben“

Es heißt „liebe einen Nächsten wie dich selbst“, aber nur den letzten Teil dieser christlichen Botschaft scheint Tebartz-van Elst für sich verinnerlicht zu haben, wenn es denn zutreffen sollte, dass er Gelder für Bedürftige zweckentfremdet für den Neubau des Diözesanzentrums hat. Im Hinblick auf die zu erwartenden strafrechtlichen Konsequenzen wird es das Beste für ihn sein, sich für den Rest seines Lebens in klösterlicher Abgeschiedenheit in Demut und Andacht zu üben.

Dr. Claus Rabe

Einheitsschule für alle

17. Februar: „Klare Mehrheit gegen das Turbo-Abi am Gymnasium“

G9 wird bereits über die Stadtteilschule angeboten. Eltern können also schon G9 in Anspruch nehmen. Eine Schulgesetzänderung ist hierfür nicht notwendig. Eine Änderung bei den Gymnasien von G8 auf G9 bedeutet das Ende der Stadtteilschule. Dann können alle Stadtteilschulen sofort in Gymnasien umgewidmet werden, und alle Schüler gehen nur noch auf das Gymnasium. Dann haben wir endlich die Einheitsschule für alle.

Ulrich Matthies

Unfaire Abzocke

17. Februar: „Wegen Ikea. Anwohnerparkzonen für Ottensen und Altona-Altstadt“

Meine Erfahrungen mit Anwohnerparkzonen gerade als älterer Mensch sind sehr negativ. Nicht zu vergessen ist auch, dass diese Situation für Gäste unmöglich ist, sei es, dass sie aus einer fremden Stadt oder aus einem anderen Viertel anreisen. Von Kino- oder Restaurantbesuchen ganz zu schweigen, man hat einfach keine Lust mehr und fühlt sich immer mehr gegängelt. Das „abzetteln“ ist doch nur ein weiterer Begriff für Abzocke. Da helfen auch keine Ingenieursbüros. Fairness sieht anders aus.

Gerhard Schreiber

Beeindruckende Bildauswahl

17. Februar: „Arbeits-Welt. Der Bildband „Arbeit“ dokumentiert, wie Menschen arbeiten müssen. Oder wollen“

Eine sehr gute Rezension und eine beeindruckende Bilderauswahl.. Mich hat besonders das Foto „Beziehungsarbeit im Münchner Zoo“ sehr berührt. Welch eine Innigkeit und Vertrauen zwischen dem kleinen Elefanten und dem Tierpfleger. Der Tierpfleger verdient für seine Arbeit nicht viel. Die Zuneigung des Elefanten ist für ihn sicherlich ein unbezahlbarer Lohn.

Hans-Jürgen Odrowski

Absurder Betrag

17. Februar: „Die teuerste Beurlaubung der Club-Geschichte. Dem HSV drohen Forderungen von 2,7 Millionen Euro nach van Marwijks Rauswurf“

Das schlägt doch dem Fass den Boden aus: eine millionenschwere Abfindung für einen völlig gescheiterten Trainer. Die Fans müssen sich doch geradezu verhöhnt vorkommen. Und die Verantwortlichen, die den falschen Trainer ausgesucht und diesen mit einem solchen Vertrag ausgestattet haben, müssten allesamt schadenersatzpflichtig gemacht werden. Absurder geht es nimmer. Da regen sich die Leute über die zu hohen Managergehälter auf. Die sind zu hoch, aber im Fußball hat der Irrsinn noch eine ganz andere Dimension.

Dr. Wilfried Schwetje

Schwieriges Geschäft

12. Februar: „Politiker-Diäten sollen wie Löhne steigen. Große Koalition will Abgeordnetenbezüge um zehn Prozent erhöhen“

Ich finde die Erhöhung in Ordnung. Schließlich ist es einige Jahre her seit dem letzten Mal. Die ewigen Meckerer sollten sich mal fragen, ob sie bereit wären, sich außerhalb der Dienstzeit den Wählern und Parteifreunden im Heimatort zu stellen, um Fragen zu beantworten. Ob sie bereit wären, sich beschimpfen zu lassen, weil Journalisten Dinge falsch dargestellt haben. Ob sie bereit wären, weit weg von der Familie zu arbeiten. Ob sie bereit wären, abends in Berlin alleine in einer meist kleinen Butze zu sitzen, um den Tag Revue passieren zu lassen. Ob sie bereit wären, sich im Bundestag zu Wort zu melden. Das stelle ich mir nämlich nicht einfach vor. Sind die Meckerer dazu bereit? Ich glaube kaum oder wenn ja, wären sie wohl auch nicht mehr gegen die Erhöhung. Unsere Abgeordneten sind durch uns gewählt, und wir sollten ihnen eine gute Bezahlung gönnen. Denn es gibt nicht so viele Menschen, die bereit sind, das schwierige politische Geschäft auszuüben.

Gisela Seib