Anzeigerecht ermöglichen

28. Januar: „So leben Kinder in Staatsobhut. 508 ‚besondere Vorkommnisse‘ wurden der Sozialbehörde gemeldet“

Es ist dringend erforderlich, dass die Verschwiegenheitspflicht von Ärzten in Fällen, in denen anlässlich einer Behandlung von Kindern Körperverletzungen und Misshandlungen diagnostiziert wurden, aufgehoben werden muss. Nur auf diese Weise können Kinder, denen eine Offenbarung ihrer Peiniger, zumeist besondere Vertrauenspersonen, nicht zuzumuten ist, vor weiteren Misshandlungen geschützt werden. Ein Anzeigerecht des Arztes würde zu einer Aufklärung einer Vielzahl von Misshandlungen führen, die bisher in keiner Statistik erscheinen.

Dr. Claus Rabe

Sendung ohne Würde

27. Januar: „Die Wahrheit des ‚Dschungels‘. Das RTL-Camp besiegt ‚Wetten, dass..?‘“

Zu fragen ist, was die Motivation von Millionen nicht nur junger Fernsehzuschauer ist, sich an diesen Bildern zu ergötzen. Wenn das die neue Form mitmenschlichen Umgangs sein soll, graust mir vor der Zukunft. Dann sind mir die meist abstrakten Baller- und Strategiespiele noch lieber. Hier geht es um wirkliche Menschen – auch wenn sie sich das für Geld selbst antun. Menschenwürde wird in den Medien im Zusammenhang mit Flüchtlingen und Datenschutz als hohes Gut gesehen. In dieser TV-Show wird Menschenwürde aus Quotengründen mit Füßen getreten.

Jürgen Schmidt

Barrierefreiheit für alle

27. Januar: „Stadtentwicklungsbehörde: 50.000 Seniorenwohnungen fehlen“

Den Bauherren größerer Mietwohnungsprojekte kann ich mit Blick auf den demografischen Wandel nur dringend raten, ihre Gebäude barrierefrei zu errichten. Dabei müssen das gar keine teuren Seniorenwohnanlagen sein, und man muss sich auch nicht von öffentlichen Fördergeldern abhängig machen. Es geht nämlich gar nicht nur um Senioren. Barrierefreiheit erfreut auch andere: Familien mit Kindern, Mobilitätseingeschränkte und auch „ganz normale“ Menschen. Die meisten Senioren wohnen am liebsten mittendrin im Leben. Und mal frech zurückgefragt: Was denken sich eigentlich Investoren, die heute noch Barrieren in neue Wohnungen bauen?

Hans-Werner Kienitz

Kein Kontakt zu den Fans

27. Januar: „Abstiegsangst. Der HSV verliert 0:3 gegen Schalke und die Gunst der Fans“

Eiskalte zehn Grad, Platz oben unter dem Dach für 55 Euro. Wasserhähne, die nicht funktionieren, gepfefferte Preise. Eine Mannschaft, die Millionen verdient, die nicht engagiert und ohne Elan ihr Pensum herunterspielt, die den Kontakt zu den frierenden Fans nicht sucht, die das Spiel zu Hause von Anfang an nicht an sich reißt, die drei vermeidbare Tore teilnahmslos hinnimmt, die im Spiel nur ein halbes Dutzend bundesligataugliche Spielzüge über mehrere Stationen hinbekommt, bei der kein Konzept erkennbar ist, die keine Einheit bildet, der die Fans die Unterstützung versagen und zur Hälfte weit vor Spielschluss das Stadion verlassen. Diese Mannschaft wird absteigen, wenn sie sich nicht umgehend zusammenreißt und in Spielen zeigt, dass der HSV zu Unrecht da unten steht. Denn Fußball spielen können sie alle. Das haben sie schon bewiesen, sie müssen es nur mit Begeisterung und Einsatzfreude umsetzen. Bis es so weit ist, werde ich nicht mehr ins Stadion gehen. Ich hoffe, es dauert nicht allzu lange.

Stefan Baumann

Nicht zu ertragen

Ich bin seit 1983 glühender Fan unseres HSV. Längst habe ich mich damit abgefunden, dass wir wohl nie wieder einen Titel holen werden. Aber nun reicht es. Das Spiel gegen Schalke ließ wirklich alles vermissen, was man einfach braucht, um Bundesligapunkte zu holen. Wie viele andere Fans habe ich das Spiel auch nur bis zur 52. Minute gesehen. Warum? Weil es wirklich nicht zu ertragen war. Wo ist die Einstellung? Wo ist der Wille? Ganz ehrlich, man sollte keine Angst vor dem Abstieg haben, sondern sich lieber mit diesem abfinden. Ich gebe meinem Verein an dieser Stelle mein Ehrenwort: Ich sehe mir zumindest 2014 kein Spiel mehr des HSV an.

Thomas Wellmann

Nach Leistung bezahlen

Der HSV sollte endlich einmal die Gehälter aller Spieler den Leistungen auf dem Spielfeld anpassen. Die Spieler sollen sich schämen. Was Marcell Jansen gezeigt hat, grenzt an Arbeitsverweigerung. Der Dino sollte absteigen, die Gehälter der Zweiten Liga angepasst und erst bei Wiederaufstieg in die Erste Liga wieder erhöht werden.

Peter Gaedke

Kasernen umbauen

24. Januar: „Sophienterrasse: Flüchtlingsheim an der Alster soll 14 Millionen Euro kosten“

Ich kann es nicht glauben: Die Stadt kauft für 14 Millionen das Kreiswehrersatzamt an der Sophienterrasse für Flüchtlinge. Das ist ja noch lange nicht alles an finanziellen Mitteln, die fließen müssen. Um das Gebäude auch noch wohngerecht zu gestalten, sind noch mal einige Millionen fällig. Dazu kommen dann noch die weiteren Kosten für die Elbphilharmonie und den A-7-Deckel. Statt so viel Geld in eine luxuriöse Flüchtlingsbehausung zu stecken, sollte man sich doch mal überlegen, was mit den Menschen ist, die auf der Straße leben. Es gibt so viele leer stehende Kasernen. Diese könnte man doch für die Menschen freigeben, die keine Behausung haben. Dies gilt für Flüchtlinge und Obdachlose.

Andrea Jäkel-Godeffroy

Hohe Lebenshaltungskosten

Bei der Diskussion um dieses Projekt sollte man meines Erachtens auch einen Blick auf Harvestehude, eine recht wohlhabende Gegend Hamburgs, werfen. Das Leben dort ist im Vergleich zu anderen Gegenden Hamburgs nicht gerade billig. Mutet man den sicherlich ärmeren Flüchtlingen nicht ein finanziell schwierigeres Leben als in anderen Stadtteilen Hamburgs zu und könnte so eine Situation nicht eventuell zu Reibereien mit der dort lebenden Bevölkerung führen?

Eckart Schmitz-Peiffer