Eine Schande für Hamburg

18./19. Januar: „Tödliche Versäumnisse. Das vermeidbare Schicksal der kleinen Yaya erschüttert Hamburg“

Es kann doch nicht sein, dass durch den Behördenwirrwarr ein kleiner unschuldiger Mensch, der sein Leben noch vor sich hatte, ums Leben kommt. Und es wird auch diesmal wie bei den vorhergehenden Todesfällen von Kindern monatelang Untersuchungsausschüsse geben. Das Ergebnis ist dann wieder wie in der Vergangenheit: Es ändert sich nichts, und die Verantwortlichen, die sich natürlich keiner Schuld bewusst sind, dürfen weiterwursteln. Was für eine Schande für Hamburg. So darf es nicht weitergehen: Die Verantwortlichen müssen endlich zur Rechenschaft gezogen werden.

Helmut Jung

Den Müttern danken

16. Januar: „‚Deutsche Frauen zu lange in Babypause‘. Hamburger Wissenschaftlerin glaubt, dass Mütter dadurch ihre Karriere behinderten“

Langsam nervt es. Den Frauen, die bei ihren Kindern bleiben, ist durchaus klar, dass dies kein wirtschaftliches Gewinngeschäft ist. Aber sicher sind sie es leid, stets vorgehalten zu bekommen, dass sie unklug handeln. Sie haben sich entschieden: Ihre Kinder dürfen Krankheiten auskurieren, Sozialverhalten lernen, ein Geschwisterkind genießen und Hobbys haben. Das kann auch für die Gesellschaft nicht nur von Nachteil sein, diese schreit ja immer sofort auf, wenn Kinder und Jugendliche die Grenzen überschreiten. Von wem sollen sie aber diese vermittelt bekommen? Bestimmt nicht von den Lehrern und Erziehern, die nebenbei beobachten, wie Kinder ihren Platz in einer Gruppe finden. Statt immer auf den Vollzeitmüttern herumzuhacken, kann man ihnen auch durchaus einmal für ihren Beitrag am sozialen Miteinander danken und auch lange Erziehungszeiten für die Rente berücksichtigen.

Katrin Kentmann

Sind das noch Landwirte?

14. Januar: „‚Bauern klagen gegen A-7-Deckel. Betriebe vor dem Aus‘“

Eine erstaunliche „Klagegemeinschaft“ aus dem Hamburger Westen. Aber worüber klagen diese Landwirte eigentlich? Haben sie nicht seit Jahrzehnten ihre Ländereien im großen Stil verkauft, um sie in Bauland verwandeln zu lassen? Haben sie aus den Einkünften nicht selber Mietwohnungsbesitz erworben? Und plötzlich stellen sie fest: Die kläglichen Restflächen reichen für einen vernünftigen landwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr. Haben sie nicht in der Osdorfer Feldmark auf einem Areal, das eines der letzten Brutplätze des Kiebitzes war, eine Polo-Übungsfläche angelegt? Und wie ist es denn in Wahrheit um die darbenden Landwirte bestellt? Sind das tatsächlich noch landwirtschaftliche Betriebe, diese prächtigen Stallungen für die Polo- und sonstigen edlen Reitpferde?

Hedwig Röper

Wehrlos

15. Januar: „NSA will Merkel weiter abhören. Anti-Spionage-Abkommen vor dem Scheitern“

Solange wir nicht in der Lage sind, unsere Einrichtungen gegen fremde Abhörmöglichkeiten selbst zu schützen, sind wir im Grunde wehrlos. Auch wenn die USA zusichern würden, beanstandete Abhörmaßnahmen einzuschränken, kann das doch niemand nachprüfen.

Egbert Wuthenow

Arme Würstchen

14. Januar: „Die Eskapaden des Monsieur Hollande“

Was lehrt uns dieses Husarenstück? Es zeigt uns Normalbürgern wieder einmal deutlich, dass die politische Klasse und auch die Manager aus der Wirtschaft ganz genauso arme, kleine Würstchen sind wie wir alle. Genauso korrupt, egoistisch, selbstverliebt, missgünstig, hinterhältig, ungerecht wie alle anderen auch. Solche Eigenschaften sind bei diesen Leuten nur wesentlich ausgeprägter, weil es bei dieser Klientel natürlich um viel mehr Geld und Macht geht.

Hartmut Arnaszus

Absolutes TV-Highlight

14. Januar: „‚Es ist alles in Ordnung‘ ist ein herausragendes und kluges Familiendrama“

Danke für diese ausführliche Ankündigung dieses Filmes, habe ihn mir nur deswegen angesehen. Für mich ein absolutes TV-Highlight seit langer Zeit. Sehr drastisch – manchmal bis an die Schmerzgrenze – wurde hier sehr authentisch gezeigt, was in Deutschlands „Heile-Welt-Familien“ tatsächlich abläuft. Endlich einmal ein guter deutscher Film, wirklich eine ganz große Ausnahme in der Fernsehlandschaft. Wenn ich könnte, würde ich ihn für einen Oscar nominieren lassen. Sollte man wiederholen.

Stephanie Bortz

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