Goldenes Abstellgleis

3. Januar: „Pofalla wird Cheflobbyist der Bahn. Der frühere Kanzleramtsminister und Vertraute von Angela Merkel soll eigenes Vorstandsressort für politische Beziehungen erhalten“

Herr Pofalla wird neuer Vorstand der Deutschen Bahn für die Beziehungen zur Politik. Ist er ein überbezahlter Lobbyist von Angela Merkels Gnaden, der erst einmal alle Bahnskandale für beendet erklären wird? Ist Pofallas neuer Job ein dankbarer Posten oder nur das goldene Abstellgleis, das in den Geisterbahnhof nach Mainz führt?

Roland Klose

Frühstücksdirektor

Nun soll Herr Pofalla mit dem Posten eines Frühstücksdirektors im Vorstand der Deutschen Bahn versorgt werden. Denn wofür der „Cheflobbyist“ gebraucht wird, erschließt sich nicht wirklich. Das Gehalt von mindestens 1,3 Millionen Euro zahlen hier die Fahrgäste des Staatskonzerns – und über Umwege die Steuerzahler.

Rita und Friedrich Buchsbaum

Unverblümt

Tatsächlich hat ihn eher die Deutsche Bahn hingezogen, und zwar ganz unverblümt in ein „eigenes Vorstandsressort für politische Beziehungen“. Und die hat der künftige „Cheflobbyist“ schließlich doch! Dafür kann das staatseigene Privatunternehmen Deutsche Bahn ruhig „1,3 bis 1,8 Millionen Euro im Jahr“ Gehalt hinblättern. Die fallen bei den regelmäßigen kräftigen Fahrpreiserhöhungen nun wirklich nicht ins Gewicht.

Ulrich Reppenhagen

App für Verkehrsstreit?

3. Januar: „FDP: Neue App soll Weg zu freien Parkplätzen zeigen. Liberale wollen mehr Technologie auf den Straßen. Senat findet Idee ,interessant‘“

Der Nutzer dieser App kann sich damit also einen Parkplatz reservieren? Toll, nur was macht dieser, wenn ein anderer Fahrer den freien Platz zwischenzeitlich ganz von selbst entdeckt hat? So ganz ohne App. Gibt es für den Streit um den Parkplatz dann auch eine App?

Anke Hamann

Pressewirbel

3. Januar: Berichterstattung zum Unfall von Michael Schumacher

Diesen absoluten Pressewirbel um einen Ex-Rennfahrer, der bei einer privaten Sportaktivität schwer verunglückt ist, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich halte es für wesentlich angebrachter, über die in Ausübung ihres Dienstes zum Schutze der Bevölkerung durch linksradikale Chaoten schwer verletzte Polizeibeamte zu berichten und ihnen unser Mitgefühl und unsere Solidarität auszudrücken!

Ina Behrens

Nichts Neues

2. Januar: „Protest gegen Angriffe auf Polizisten. Solidaritätsaktion vor dem Rathaus nach den Attacken auf Beamte. Bürgermeister sichert Unterstützung zu“

Die Gewalt gegen Personen und Sachen, die von den Chaoten der Roten Flora und ihren Sympathisanten bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgeht, ist ja leider nichts Neues. Und nichts Neues sind auch die jetzt verkündeten Solidaritätsadressen der Politiker an die verletzten Polizisten.

Jochen Kramb

Nächste Eskalationsstufe

Was kommt als nächste Eskalationsstufe? Sollen Dienststellen der Polizei und andere öffentliche Gebäude in Hamburg bald so aussehen wie einst in Nordirland, nämlich schwer bewacht? Können sich Polizisten demnächst nur in Gruppen und in Rüstungen auf die Straße wagen oder gar in bestimmte Gegenden überhaupt nicht mehr gehen oder fahren? So etwas gab es in Teilen der USA. Wer kann so etwas zulassen oder gar wollen? Ein paar Durchgeknallte stellen die Machtfrage und fordern den Rechtsstaat heraus. Den Krawallmachern empfehle ich neben dem friedlichen Protest die Strategie des zivilen Ungehorsams z. B. durch Verweigerung der Annahme staatlicher Leistungen.

Hartwig Vosgerau

Bloß nicht!

2. Januar: „Mehrheit fordert: Holt Olympia nach Hamburg! Fast 60 Prozent für eine Bewerbung. Wirtschaft appelliert an Scholz: ,Packen Sie es an‘“

Bewerbung für Olympia? Bloß nicht! Wir haben die Elbphil(dis)harmonie, es war und ist der reinste Größenwahn von Menschen, die von extremer Selbstherrlichkeit durchflutet sind. Unter diesem Großprojekt haben wir Hamburger noch Jahre zu leiden, es ist ja auch noch längst nicht fertig. Wenn nun auch noch eine euphorische Olympiabewerbung hinzukommt, wird plötzlich und unerwartet alles wieder teurer, werden im Hinblick auf die von der Wirtschaft erhofften Spiele Großprojekte gebaut. Und wer bezahlt das alles? Die Menschen, die in dieser Stadt leben.

Silke Burmeister

Nichts gelernt

Da haben fast 60 Prozent einschließlich der Wirtschaft – vor allem vertreten durch die Handelskammer – aus dem Desaster der Elbphilharmonie nichts gelernt. Im Abendblatt-Dossier zur Elbphilharmonie wurde erst vor Kurzem mit Akribie dargelegt, dass Politik und Verwaltung in Hamburg absolut nicht in der Lage sind, derartige Großprojekte ohne extreme Belastung des Steuerzahlers zu realisieren. Olympia wird die nächste Elbphilharmonie, das ist sicher. Vermutlich wird dann die Katastrophe am Kaiserkai vergessen sein, sodass die nächste folgen kann.

Dr. Gunter Alfke

Was soll das?

Was soll das Gerede über eine Olympiabewerbung? Hier fällen Gerichte Urteile gegen bestehende Sportstätten, beispielsweise im Bereich Fußball oder Hockey, und man hört nur zustimmendes Gemurmel. Außerdem sollen wir Steuerzahler erst einmal die Elbphilharmonie und die Gartenschau in Wilhelmsburg „abstottern“. Die Anlagen in Wilhelmsburg wollen/sollen auch unterhalten werden.

Brigitte Meyer

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