Politische Geisterfahrt

20. Dezember: „Scholz plant neue U-Bahnen für Hamburg. Gedacht ist an Strecken nach Osdorf, Lurup oder Steilshoop. Bürgermeister an Kauf der Roten Flora interessiert – aber zu niedrigem Preis“

Nun sollen wieder einmal auch neue U-Bahn-Linien geplant werden. Genau solche leeren Versprechungen haben seit 1950 schon viele Bürgermeister abgegeben. Herr Scholz hat die (durchgeplante) Stadtbahn gestrichen und der Stadt dafür ein armseliges, aber teures Busbeschleunigungsprogramm beschert. Wieso kann sich Hamburg keine Stadtbahn „leisten“, künftig aber neue U-Bahnen? Fazit: Die verkehrspolitische Geisterfahrt fast aller Bürgermeister geht in die nächste Runde.

Jens Ode

Neue Lösungen sinnvoll

Mit Interesse lese ich immer wieder Artikel über die Verkehrsprobleme in Hamburg, sei es über die Probleme der Pendler mit dem Pkw oder mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Die Züge sind zu voll, die P+R-Plätze sind zu voll, die Straßen sind zu voll ... Um den Individualverkehr der Pendler einzudämmen (auch innerhalb Hamburgs), ist es notwendig, attraktive Alternativen zur jetzigen Situation anzubieten, die nicht zwangsläufig über den Hauptbahnhof führen. Man sollte hier durchaus über ein größeres langfristiges Projekt nachdenken, das ist für mich die einzig sinnvolle und zielführende Lösung. Konkreter Vorschlag: eine zweite schienengebundene Ringverbindung (ohne sich im Vorwege festzulegen, ob U-, S-, Straßenbahn, über- oder unterirdisch). Hier ist sicher eine Kombination, die vielleicht auch neue Lösungen erfordert, sinnvoll.

Pierre Lösch

Endlich handeln!

20. Dezember: „Yayas Tod – wer hat versagt? Eltern in Haft. Behörden vertrauten ihnen das Kind trotz Gewalt-Hinweisen an. Ermittlungen gegen Jugendamtmitarbeiter“

Ich muss mir Luft machen, sonst platz ich vor Wut und Traurigkeit über den Tod der kleinen Yaya. Was geht um Himmels willen in Hamburg und den zuständigen Behörden vor sich? Bitte helfen Sie mit Ihren Recherchen und Möglichkeiten mit, dass die zuständigen Organe in unserer Stadt endlich handeln.

Maxime Heinecker

Weltstadt mit Herz?

Wieder ist in Hamburg ein Kind zu Tode gekommen – in der Weltstadt „mit Herz“? Ein Herz aus Stein!

Inger Genge

Ausgehebelt

20. Dezember: „Koalition stoppt Beitragssenkung. Arbeitnehmer könnten bei Zahlungen an Rentenkasse entlastet werden, doch Schwarz-Rot finanziert Wahlversprechen“

Die nach geltendem Recht zu erfolgende Beitragssenkung für die Rentenversicherung wird einfach von der Großen Koalition ausgehebelt. Und noch viel schlimmer: Die Rentenkasse wird für die Mütterrente geplündert. Kein Satz über die großmundig angekündigte Rentenerhöhung – auch wieder nur Bauernfängerei?

Dietmar Johnen-Kluge

Zurück zu den Wurzeln

19. Dezember: Menschlich gesehen, „Neuer Aufschlag“

Na endlich: Der Schuster kehrt zu seinen Leisten zurück! Seine kruden Selbstdarstellungen auf Kosten anderer waren eh eine Farce, die ihresgleichen sucht!

Saskia Schneider

Lobbyismus hat zugeschlagen

17. Dezember: „,Die Situation ist katastrophal‘. Frauenärzte schlagen Alarm: Selbst Kassenpatientinnen mit akuten Beschwerden müssen auf Mammografie warten. Harburg besonders betroffen“

Es ist also „katastrophal“, dass man weite Wege mit der S-Bahn in die Innenstadt zurücklegen muss? Was sollen denn diejenigen machen, die aus den Walddörfern oder Blankenese kommen und in die Innenstadt müssen? Bei allem Verständnis für die Probleme der Betroffenen sieht es danach aus, dass der Lobbyismus zugeschlagen hat.

Bernd Freitag

Meisterleistung

16. Dezember: „Dossier zur Elbphilharmonie: ,Ein Lehrstück‘“

Die Dokumentation der Autoren zum Thema Elbphilharmonie ist eine journalistische Meisterleistung mit der Stringenz und Tiefe eines Schwarzbuches. Steuerzahler und „Häuslebauer“ werden nicht verstehen können, warum die Verantwortlichen der Stadt Planung und Ausführung eines derartigen „Jahrhundertwerks“ einer eher zusammengewürfelten Mannschaft aus Senatskanzlei, Kulturschaffenden und Baumanagern überlassen haben. Hatte doch keiner der Führenden und Verantwortlichen der Projektentwicklungsgesellschaft ReGe und der Kulturbehörde eine nachgewiesene spezielle Qualifikation und Erfahrung. Dabei verfügt die Stadt Hamburg über eine traditionsreiche Baubehörde und hat sogar einen eigenen Senator für das Bauwesen, die mit ihrem Fachwissen wahrscheinlich das Desaster hätten minimieren können. Bis auf einige wenige mahnende Stellungnahmen aber war von dieser Behörde und ihrem Oberbaudirektor nichts zu hören.

Prof. Ulrich Zeidler

Erschreckende Einblicke

Diese Dokumentation ist eine unglaublich fleißige und hervorragend formulierte journalistische Darstellung. Sie hält in angenehmer Weise die Waage zwischen Genauigkeit und Lesbarkeit und eröffnet einen erschreckenden Blick auf den heutigen Umgang mit Großprojekten. Zumindest bei solch einem von Anfang an unüberschaubaren Projekt muss einer da sein, der die Gesamtverantwortung übernimmt, und er muss sich kümmern. Die Riesenaufgabe „Philharmonie“ hätte von Anfang an eines Einzigen, dem sie Herzensangelegenheit ist, bedurft, und es hätten, anfangs in enger zeitlicher Folge, Klärungsrunden für Sachfragen und für persönliche Animositäten vereinbart werden müssen.

Eckart Peter Günther