Sofortlösung muss her

17. Dezember: „Hamburgerinnen warten monatelang auf Mammografie“

Es ist ein Skandal und geradezu menschenverachtend, dass Frauen in Hamburg im Extremfall bis zu sechs Monaten auf eine Mammografie warten müssen. Auch Frauen, die einen Knoten in ihrer Brust ertastet haben, müssen warten. Was ist das für ein erbärmlicher Zustand in einer der reichsten Städte Deutschlands? Wer einmal hautnah miterlebt hat, wie sich Betroffene fühlen, die Angst vor einer Krebsdiagnose haben, kann diesen unhaltbaren Zustand nicht verstehen. Hier muss im Interesse der Betroffenen eine Sofortlösung her, der Senat kann seine Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen.

Helmut Jung

Qualität nicht eingehalten

17. Dezember: „Liane Melzer: 100 Tage Bezirkschefin. Ausbau des Radwegenetzes vorrangig“

Nichts gegen den Ausbau des Radwegenetzes. Ganz im Gegenteil. Aber nicht alle Bürger können oder wollen auf das Fahrrad zurückgreifen. Sie sind auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Und da geht Altona mit unrühmlichem Beispiel voran, indem die seit mehr als 60 Jahren bestehende Bushaltestelle im dicht besiedelten Gerichtsviertel abgeschafft worden ist. Die HVV-Qualitätsanforderungen werden damit nicht mehr annähernd eingehalten. Doch die bloße Aufrechterhaltung zivilisatorischer Grundstandards ist ja nichts, womit man Schlagzeilen machen kann.

Kay Schulz

Umdenken erforderlich

17. Dezember: „Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: Klimawandel erhöht Risiko von Wasserknappheit“

Wirtschaftsmanager und Politiker haben noch nicht verstanden, auf welche Veränderungen wir zusteuern. Zum Glück treffen uns in den reichen Industriestaaten die Veränderungen derzeit nicht so stark, aber auch wir werden mitbetroffen sein. Leider gaukelt uns die Wirtschaft immer noch vor, dass die chemische Düngung und die Genforschung unsere Ernährungsprobleme lösen könnten, doch viele dieser neuen Entwicklungen führen in der Landwirtschaft zu Abhängigkeiten, und die Folgen der Genforschung in der Nahrung sind nicht abschätzbar. Feinstaub, Mikropartikel im Wasser – es gibt wohl keinen Bereich mehr, den wir Menschen nicht verunreinigt haben. Ein Umdenken ist erforderlich. Auch in der Gesellschaft, damit der Druck auf die Entscheidungsträger, die sich nicht einigen können, so groß wird, dass auch die kommenden Generationen ihr Leben noch frei und vielfältig gestalten können.

Rüdiger Ramm

Noch einmal nachdenken

17. Dezember: „Mietminderung möglich, wenn Modernisierung von Wohnung missglückt“

Ich bin Vermieterin in Hamburg, seit vielen Jahren. Es wird uns erzählt, dass wir modernisieren müssen, Dämmen, Blei gegen Kupfer tauschen, Fenster erneuern, Heizungsanlagen erneuern, einfach alles. Auf der anderen Seite sind den Mieterhöhungen Grenzen gesetzt, zum Schutze des Mieters. Gute Idee, doch wie soll das gehen? Wer hat wohl noch Lust und Kapazität, Vermieter zu sein? Ich bitte die Stadt und den Staat, über die Wohnungspolitik nachzudenken, bevor es keine Mietwohnungen mehr gibt.

Penny Kallmorgen

Keine Träne für Gottschalk

16. Dezember: „Markus Lanz stoppt Abwärtstrend. ‚Wetten, dass ..?‘ hatte eine bessere Quote“

Ich gehöre zu den Hamburgern, denen die Sendung mit Markus Lanz gefallen hat, die keine Träne dem salopp gekleideten, eitlen und manchmal vulgären Gottschalk hinterherweinen. Der Kritik stimme ich zu bis zu den Ausführungen über die Stadtwette, die mir an den Haaren herbeigezogen erscheint. Und was die Geschenke anbelangt, fand ich diese gerade gut wegen der Kreativität der Redaktion. Ich würde dem ZDF allerdings raten, Michelle Hunziker in Zukunft an die Seite von Markus Lanz zu stellen. Die beiden passen sehr gut zusammen, und die Kritiker von Lanz und seiner Sendung können dann nicht mehr nur Lanz verdammen.

Gudrun Jung

Dekadente Autofahrer

14./15. Dezember: „Elf Bullenhäute für ein Interieur. Rolls-Royce und Bentley benötigen für die Ausstattung ihrer Fahrzeuge erstklassiges Leder“

Die Dekadenz der Auto fahrenden Überflussgesellschaft ist bestimmt nicht mehr zu überbieten, wenn man liest, dass Nobelmarken wie Bentley und Rolls-Royce für ihre Ledersitzbezüge ausschließlich Bullenhäute verwenden, weil sie zum Unterschied von Häuten der Kühe keine Schwangerschaftsstreifen aufweisen. Und wo bleibt zudem noch die Gleichberechtigung der Kühe, die es gerne hätten, dass ihre Häute nach ihrem Ableben auch mal von Fahrern und Mitfahrern „besessen“ werden. Von Grünen und Umweltschützern erwarten wir umgehend Protestdemonstrationen auf der Mönckebergstraße.

Helmut von Binzer

Kein Änderungsbedarf

13. Dezember: „Datenspeicherplan auf der Kippe. Gutachter an EU-Gericht verwirft Richtlinie zu Telefon- und Mailverbindungen“

An der Reaktion des noch amtierenden Innenministers Friedrich und den Stimmen der künftigen Koalitionspartner CDU/CSU und SPD, dass aus dem Gutachten des EU-Generalanwalts Pedro Cruz Villalón sich keinerlei Änderungsbedarf für die Koalitionsvereinbarung oder gar künftige Politik ergebe, zeigt sich, dass die kommende Regierung den Bürgerrechten in den nächsten Jahren kaum Bedeutung zumisst. Um das vom BDK-Vorsitzenden so genannte „Grundrecht auf Sicherheit“ zu gewährleisten, ist keinesfalls ein derartig weitreichender Eingriff in die Privatsphäre des Einzelnen nötig, den bislang die FDP erfolgreich verhindert hat. Den Ermittlungsbehörden sind jetzt schon Möglichkeiten genug gegeben, im konkreten Fall Daten zu erfassen und zu verwerten. Die massenhafte Speicherung von Telekommunikationsdaten ohne jeglichen Verdacht sollte nicht nur zu Zeiten der NSA-Affäre kein Thema der politischen Agenda sein.

Dr. Jan Lindemann