Mittelmäßiger Sturm

6. Dezember: „Orkan ,Xaver‘ lähmt Hamburg. Sturmflut behindert Schiffe und Züge. Flughafen streicht mehr als 120 Starts und Landungen. Feuerwehr im Dauereinsatz“

Wer hat eigentlich diese Massenhysterie wegen eines mittelmäßigen Sturmes angezettelt? Zumindest für den Raum Hamburg verstehe ich dieses Theater überhaupt nicht. Klar ist es stürmisch, nass und ungemütlich und alles, was nicht „fest“ ist, fliegt schon mal durch die Gegend, und es gibt ein wenig Hochwasser.

An der Nordsee und in Teilen Schleswig-Holsteins mag es durchaus heftiger zugehen, und auf einer Hallig möchte ich jetzt auch nicht verweilen müssen. Aber muss man deshalb im Vorfeld Schulen schließen, insbesondere wenn das Starkwindfeld schon durchgezogen ist und lediglich noch etwas Schnee zu erwarten ist? Was machen wir denn alle, wenn es mal wieder einen richtigen Orkan (...) gibt? Oder einen Winter wie 1978/79 mit Schneehöhen von mehr als einem Meter?

Uwe Terzenbach

Hamburg-Titel verdrängt!

Was ich am Morgen bei der Abendblatt-Lektüre zuerst eiligst suche, ist der „Hamburg-Teil“! Doch heute war ich etwas perplex: Der „Orkan Xaver“ verdrängt den Hamburg-Titel im Kopf des Lokalteils: Lassen wir uns von einem Sturm so leicht in die Knie zwingen? Ich denke, die Lokalüberschrift sollte immer bleiben – egal was um uns herum passiert, oder? Hamburg übersteht auch diesen Sturm – und die Lokalberichterstattung heißt hoffentlich in Zukunft auch weiter „Hamburg“. Das ist psychologisch wichtiger, als so mancher vielleicht denkt!

Christian Lamberti

Nicht nachvollziehbar

6. Dezember: „Eltern kritisieren Chaos an Schulen. Erst am Donnerstagmorgen gibt die Stadt bekannt, dass der Unterricht ausfällt. Mütter und Väter müssen Kinder kurzfristig abholen“

Die Empörung der Eltern kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ist es nicht auch Pflicht der Eltern, sich rechtzeitig, vor allem im Sinne der Kinder, um ein evtl. Notprogramm zu kümmern? Die Medien haben doch intensiv, rechtzeitig und sehr ausführlich informiert. Die Orkan-„Xaver“-Meldungen sind doch nicht nur bei den Behörden, sondern auch bei uns, sprich bei den Eltern, angekommen. Es kann doch nicht sein, dass alle Entscheidungen etc. auf die Schulbehörde/Elternkammer geschoben werden.

Jutta Wilde

Zusammenhalt fördern

5. Dezember: Leitartikel, „SPD in Verantwortung. Die Sozialdemokraten müssen dringend ihr Selbstverständnis als Partei klären“

Das Bundestags-Wahlergebnis zeigt deutliche Ablehnung der SPD als Volkspartei. Verantwortung heißt eben auch, dass der Zusammenhalt im Gemeinwesen gefördert wird. Mit der Agenda 2010 des ehemaligen Kanzlers Gerhard Schröder hat die Spaltung in der Bevölkerung zugenommen.

Gerhard Rehder

Aufreger der Woche

5. Dezember: „Abwrackprämie für Fenster und Türen. Die Zahl der Wohnungsdiebstähle steigt und steigt. Jetzt schlagen Kriminalitätsexperten den Innenministern unkonventionelle Maßnahmen vor“

Das ist ja wohl der Aufreger der Woche. Weil unsere Politiker nicht imstande sind, genügend qualifizierte Polizisten einzustellen, um uns vor Kriminellen zu schützen, sollen jetzt die Wohnungs- und Hausbesitzer teure Investitionen tätigen. Und das soll auch noch subventioniert werden, indem die Rechnungen hierfür teilweise vom Staat beglichen werden! Das ist ein Freifahrtschein für Diebe und Einbrecher. Unsere Politiker und Gesetzgeber sollten sich schämen, den Bürgern so ein Angebot zu machen.

Ursel Iden

Kopfschütteln

5. Dezember: „Zu wenig Wachleute für Schutz von Scholz. Kriminalpolizisten sollen Neujahr die Wohnungen des Bürgermeisters und des Innensenators sichern. Doch die Beamten wollen nicht“

Dass nun ausgerechnet für den Ersten Bürgermeister und seinen Innensenator als Chef der Polizei in der Silvesternacht kein Wachschutz bei so vielen Beamten allein bei der Schutzpolizei organisierbar sein soll, ist mehr als verständnisloses Kopfschütteln wert (...). Dass „hoch qualifizierte Kriminalbeamte“ nicht für den Objektschutz eingesetzt werden wollen, ist indes nachvollziehbar und das Ansinnen befremdlich. Wem würde denn einfallen, den Oberarzt oder die Narkoseoberschwester zu verpflichten, in der Silvesternacht wegen fehlenden Pflegepersonals mal eben im Altersheim auszuhelfen?

Ulrich Reppenhagen