Andere Formulierung finden

18. November: „Was ist sozial schwach? Vorsicht bei der Einordnung von Stadtteilen“

Ich bin damit einverstanden, dass Stadtteile nicht mit einem solchen Adjektiv belegt werden sollten. Dennoch fehlt es mir, die ich mich ehrenamtlich um Familien aus bestimmten Wohngebieten bemühe, an einer Bezeichnung, die die Situation der Bewohner und ihr Lebensumfeld verständlich beschreibt. Die ökonomisch schlecht gestellten Familien, häufig von staatlicher Unterstützung abhängig, werden in der Mehrzahl leider in der Folge im soziologischen Sinne asozial, wie beschrieben. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Scham, Resignation, Ausgrenzung, von der insbesondere die Kinder betroffen sind. Ich wäre sehr dankbar, wenn es gelänge, eine andere Formulierung zu finden, die unseren ökonomisch und sozial schwachen Mitbürgern gerecht würde, ohne zu kränken.

Antje Schmidt-Kloth

Wirrköpfe

18. November: „Verrückte Kreuzungen – Bezirk attackiert Senat. Verwirrung wächst“

Deutschland, deine Bau-, Städte- und Verkehrsplaner. Stuttgart 21, Berliner Großflughafen und in Hamburg die „Märchenhalle“ und jüngst auch noch der Busbeschleunigungsplan. Es werden Unmengen an Steuergeldern regelrecht verpulvert. Die Planer sind in meinen Augen Wirrköpfe, die mit ihren Vorstellungen den Steuerzahlern ausschließlich das Geld aus den Taschen ziehen. Man stelle sich vor, die Stadtbahn kommt doch noch irgendwann. Dann müssten die eben fertiggestellten Wahnsinnskreuzungen erneut total umgebaut werden.

Jens P. Blume

Nur gut fürs Personal

18. November: „Von Schweden lernen. Deutschland muss den Beruf des Arztes attraktiver machen“

Das schwedische Vorbild mag gut sein für das medizinische Personal – für die Patienten ist es weniger schön. Man muss schon sehr krank sein, um überhaupt einen Arzt zu sehen. Und für Operationen reisen Schweden gerne ins Ausland, weil in Schweden erst spät oder gar nicht operiert wird.

Gerd Reese

Zugangsbedingungen lockern

Ich verstehe nicht, warum man sich über die Integration ausländischer Ärzte Gedanken macht, wenn es Hunderte hoch motivierter Abiturienten gibt, die in Deutschland nur nicht zu einem Medizinstudium zugelassen werden, weil sie einen Abiturdurchschnitt von schlechter als 1,3 haben, und deshalb ins Ausland abwandern, um dort mit dem Studium zu beginnen. Eine Lockerung der Zugangsbedingungen zum Studium wäre das einfachste und würde auch rasch den viel bejammerten Ärztemangel auf dem Lande beseitigen.

Dr. Kristin Woywod, Ärztin für Allgemeinmedizin

Verantwortung teilen

Deutschland muss besonders den Beruf der Pflegekraft attraktiver machen. In einer intelligenten Leistungsdifferenzierung liegt einer der Schlüssel des schwedischen Wohlgefühls der Ärzte. In Schweden ist die Medizin arbeitsteilig geregelt, studierte Pflegekräfte übernehmen alleinverantwortlich viele Funktionen, die besonders in einer medizinischen Lenkungsfunktion zu finden sind. Definierte Behandlungen werden von bestimmten Pflegekräften ohne Arztkonsultation selbst vorgenommen, nur für die komplizierteren wird von ihnen gestuft gezielt ein niedergelassener Arzt oder eine Klinik eingeschaltet, wobei die zuständige Pflegekraft vor Ort fachlich so ausgebildet wurde, dass sie qualifiziert entscheiden kann. Ärzte werden so entlastet und nur in ihrem Fachgebiet konsultiert. In Deutschland reklamieren die Ärzte für sich eher Allzuständigkeit, meinen, für alles zuständig sein zu müssen und schaffen sich damit ihre Probleme selbst. Eine höhere Bezahlung und permanente Zuwanderung können dieses Problem nicht lösen.

Gerd Kirschenmann

Eltern ohne Verantwortung?

18. November: „Entführt und missbraucht. Das Martyrium einer Fünfjährigen. Kind liegt schwer verletzt im Krankenhaus“

Wenn ich den Artikel über das Martyrium dieser kleinen Fünfjährigen lese, dann tut mir dieses Kind unendlich leid, für den Täter empfinde ich nur Wut. Aber kann man die Eltern total aus der Verantwortung nehmen? Wie kann ich in diesen Zeiten, in diesem dunklen Monat November, nachmittags um 16 Uhr, wenn es schon dunkel wird, mein fünfjähriges Kind allein, ohne elterliche Aufsicht, auf den Spielplatz lassen?

Matthias Müller

Lernspiele kostenlos nutzen

18. November: „Spielerische Nachhilfe im Internet. Hamburger Unternehmen Scoyo betreibt Deutschlands größte Online-Lernplattform für Schüler“

Auch die Bücherhallen Hamburg haben den Bedarf der Kinder an digitalen Lernmethoden erkannt und im Frühjahr 2013 eine Kooperation mit Scoyo abgeschlossen: So können Schulkinder mit einer gültigen Kundenkarte die Lernspiele kostenlos nutzen. Die Plattform ist direkt über die Homepage unter der Rubrik „Kinder“ sowie über die eBuecherhalle zugänglich. PCs in den Bücherhallen bieten zudem Gelegenheit, Scoyo unter sachkundiger Anleitung in der Bibliothek auszuprobieren.

Gabriele Rösch, Bücherhallen Hamburg

Martinshörner abschalten

16./17. November: „Aktionsplan für besseren Lärmschutz. Wie lässt sich Hamburg leiser machen?“

Häufig ist es nicht der gleichmäßige Geräuschpegel einer Hauptverkehrsstraße, der den nächtlichen Schlaf stört, sondern die Martinshörner der Einsatzwagen von Polizei- und Rettungswagen, die für die Nachtstunden zu laut sind. Junge Fahrer lieben es nun mal, bei einer roten Ampel, auch wenn kein weiteres Fahrzeug zu sehen ist, das Martinshorn einzuschalten. Eine Nachtschaltung – reduziert um einige Dezibel – wäre längst überfällig. Meistens würde sogar auch Blaulicht genügen, da es in Dunkelheit nicht zu übersehen ist.

Dr.-Ing. Eberhard Gerlach

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