Vorbild „Uns Uwe“

1. November: „,Unser Land ist kälter geworden‘. Kurz vor seinem 77. Geburtstag wird Uwe Seeler als Legende des Sports geehrt – ein Gespräch unter Freunden“

Uwe Seeler kenne ich seit meinen frühen Kindertagen. Uns Straßenfußballern war er immer ein Vorbild. Wir wollten sportlich so sein wie er. Der ältere Uwe Seeler wurde mit seiner Ehrlichkeit, seiner Geradlinigkeit und den Emotionen, Ecken und Kanten auch für viele über den Sport hinaus eben wegen dieser Eigenschaften ein Idol und Vorbild. Schade nur, dass der Verein, für den er lebt und der sich immer noch mit ihm schmückt, diese Eigenschaften in jeder Weise vermissen lässt. Für uns Kinder war Uwe Seeler einfach nur „Uns Uwe“. Der HSV hatte damit nichts zu tun. Bis heute nicht.

Andreas Kaluzny

Heuchelei

1. November: „St. Pauli Kirche: Drei Männer erhalten Duldung“

Heuchelei begleitet die aktuellen Flüchtlingsdramen im Mittelmeer. Alle Menschenrechtler, Moralisten und Gutmenschen, die lauthals eine Lockerung der Einwanderungsbestimmungen fordern, sollten bei sich zu Hause im Partykeller, Hobbyraum, in der Sauna, im Gästezimmer, im leer stehenden Kinderzimmer oder in der Doppelgarage zumindest einen Asylanten aufnehmen und für dessen Lebensunterhalt aufkommen. Sofort wäre das Problem der Unterbringung gelöst, die ohnehin hoch verschuldeten öffentlichen Haushalte entlastet und die allseits beschworenen humanitären Ideale wären nicht nur billiges Lippenbekenntnis, sondern sichtbares Opfer christlicher Nächstenliebe.

Rüdiger Rolfs

Einhalt gebieten

31. Oktober: „Dürfen Christen Halloween feiern? Ex-Bischöfin Margot Käßmann kritisiert ,kommerziellen Humbug‘ am Reformationstag. Dies widerspreche Luthers Überzeugungen“

Halloween – Ist das noch Spaß? Weit entfernt von der inhaltlichen Diskussion über Sinn (Reformationstag) und Unsinn (Halloween) am 31. Oktober ist festzustellen, dass der Spaß vorbei ist. Aus den früher fast ausschließlich kleinen, nett-gruselig verkleideten Kindern, die einen Vers aufsagten und dafür etwas Süßes erbaten, sind mittlerweile überwiegend halbstarke Jugendliche geworden, die maskiert bis vermummt, lautstark grölend, dumpf einfordernd: „Süßes – sonst gibt’s Saures“ durch die Nachbarschaft ziehen. Hier sind Eltern, Lehrer und die betroffene Gesellschaft gleichsam gefordert, Einhalt zu gebieten.

Kai Mann

Nicht nur Verkleidungsspaß

31. Oktober: Leitartikel, „Die Spaßverderber. Die Kirche geißelt Halloween. Dabei hat das Fest einiges gemeinsam mit Luthers Reformation“

Befremdlich an diesem Artikel ist, dass der Autor und Kirchenexperte einem heidnischen Fest den gleichen Stellenwert wie dem Reformationstag beimisst. Halloween ist nun mal nicht nur ein Verkleidungsspaß wie Fasching, es stehen doch eindeutig kommerzielle Interessen wie beim Valentinstag dahinter. Wer nichts „Süßes oder Saures“ gibt, muss damit rechnen, dass seine Haustür mit Eiern, Tomaten oder Farbe beschmutzt wird.

Klaus Henken

Nicht kopieren

Dieses Fest, seit einigen Jahren ein Verkaufsschlager für jede Art von Kitsch, zu einem „Volksbrauch“ zu erklären, ist einfach eine Unverschämtheit. Halloween ist ein Kinderspaß aus den USA, den wir nun wirklich nicht auch noch 1:1 kopieren müssen. Die Kinder gehen schlicht betteln, und die stolzen Eltern stehen am Gartenzaun, denn sie haben ja die teuren Verkleidungen für die Kleinen gekauft. Jeder, der nichts gibt, ist natürlich ein Spießer.

Heike Bernhard

„Gefällt mir“-Button gedrückt

31. Oktober: „Bis zum Schluss loyal zur deutschen Flagge. Kapitän Andreas Jungblut berichtet in Hamburg über das abrupte Ende seiner Karriere auf dem Traumschiff MS ,Deutschland‘“

Für Käpt´n Andreas Jungblut habe ich sogar auf Facebook den „Gefällt-mir-Button“ gedrückt. Ich hoffe, der Mann landet auf beiden Beinen. Es gibt viel zu wenige seiner Art. Von der Reederei braucht man nicht zu reden.

Boris Meise

Es wird ernst

31. Oktober: „Wandsbek – der gespaltene Bezirk. Nirgendwo sonst in Hamburg sind die sozialen Unterschiede so extrem. Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert jetzt Konsequenzen für das politische Handeln“

An dem Beispiel Wandsbek wird aufgezeigt, welche Auswirkungen es hat, wenn jahrelang an dem Etat der Bezirke Einsparungen vorgenommen werden. Seit Jahren kürzen die Bürgerschaftsabgeordneten durch ihre Beschlüsse die Etats der Bezirke. Im nächsten Jahr sind die Wahlen für die Bezirksversammlungen. Jetzt wird es ernst für die Parteien in der Bürgerschaft.

Jörn Weiske

Bewährte Lernhilfen

30. Oktober: Kolumne, Jungs Zeitgeist, „Warum Mathe nicht durch die Birne geht. Sieben Prozent der Kinder haben eine Rechenschwäche“

In Hamburg gibt es eine seit vielen Jahren bewährte lerntherapeutische Maßnahme, die sogenannte Außerunterrichtliche Lernhilfe (AUL), die auch die therapeutische Versorgung von Schülerinnen und Schülern mit Rechenschwäche und Leserechtschreibschwäche sicherstellt. Die betroffenen Eltern können einen Antrag über die Schule stellen. Qualifizierte Lerntherapeuten des Fachverbands für Integrative Lerntherapie (FiL) arbeiten mit den betroffenen Kindern und vermitteln zwischen Schulen, Eltern und anderen Fachkräften. Für die betroffenen Eltern ist es wichtig zu wissen, dass ihrem Kind mit einer „normalen“ Fördergruppe oder Nachhilfe nicht geholfen ist. Seit Oktober 2012 können sich betroffene Eltern durch das Netzwerk Hamburger AUL-Fachtherapeuten fachkundig beraten und unterstützen lassen.

Ute Lauth, Sprecherin Netzwerk Hamburger AUL-Fachtherapeuten

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