Verhältnis belastet

10. Oktober: „Der Blitzmarathon: Hier kontrolliert die Polizei. Die Karte zeigt alle Standorte, an denen am Donnerstag und Freitag die Geschwindigkeit gemessen wird. Die Aktion soll die Zahl der Unfälle senken helfen“

Nachdem es anscheinend allerorts nur Zustimmung für den Blitzmarathon gibt, möchte ich nur deutlich machen, dass ich die Praxis der meist versteckt und aus reiner Abzocke aufgestellten Blitzer nur dafür geeignet finde, das Verhältnis Bürger/Staat zu belasten. Die Geschwindigkeit auf Hamburgs Straßen geht durch immer mehr und unterschiedliche Verkehrsteilnehmer doch immer weiter zurück. Wie weit kann der Verkehr und der dafür notwendige gesunde Menschenverstand noch ausgebremst werden?

Gerhard Finsterbusch

Was bringt Aktion?

Was soll die mit hohem Aufwand betriebene Aktion wirklich bringen? Alle informierten Bürger verhalten sich konform, nur die nicht informierten haben das Nachsehen. Der vorhersehbare „Erfolg der Aktion“ müsste allerdings an echten Kontrollergebnissen gemessen werden. Dabei steht außer Frage, dass derartige Kontrollen verzichtbar wären, wenn das Verantwortungsbewusstsein sämtlicher Verkehrsteilnehmer stärker entwickelt wäre.

Wolfgang Herz

Absurd

Vorweg die Anmerkung, dass ich Geschwindigkeitskontrollen angesichts der täglichen Raserei überall nur befürworten kann. Was aber hier abläuft, ist wieder an Absurdität nicht zu überbieten! Erstens werden Standorte und Zeitpunkt angekündigt, zweitens macht man das in den Ferien, wo sich die Autos mal nicht von hier bis zum Nordpol stauen, und drittens wird auch in Industriegebieten und relativ unbewohnten Ausfallstraßen geblitzt. Meine drei Vorschläge an die Polizei waren: eine stark befahrene Wohnstraße mit ständigen Rotlichtverstößen kontrollieren, eine Tempo-30-Zone und eine Wohnstraße mit Schule und Kita. Freuen würde ich mich auch mal über einen „Parkverstoßmarathon“, z.B. in Bahrenfeld, Altona und Ottensen.

Walter Haveltal

Noch viel zu tun!

8. Oktober: „Wegen Diskriminierung: Hannover verbietet ,Zigeunerschnitzel‘“

Endlich! Schluss mit dieser Diskriminierung. Andere Städte werden gemäß vorausschauender Political Correctness brav folgen. Wann stehen dann endlich auch unsere Hausfrauen auf und machen Front gegen die „Hausfrauensoße“? Liebe Doktorarbeits-Scanner: Es gibt noch viel zu tun!

Wolfgang Lacher

Was für ein Salat

Da haben wir nun den „Salat“: Wann werden die Begriffe Hamburger, Berliner, Wiener, Thüringer, Frankfurter umbenannt?

Wolfgang Kany

Interessante Schrebergärten

8. Oktober: „Gartenschau – was hat Hamburg falsch gemacht? Schlechtes Wetter, hohe Preise, zu wenig Werbung, nicht attraktiv genug – für den Misserfolg gibt es viele Gründe. Steuerzahler bleiben auf 25 Millionen Euro sitzen“

Interessant und anregend, auch für die Kinder, waren vor allem die Schrebergärten, da es hier endlich einmal wirklich viel mit Augen und Herz zu entdecken gab, und nicht alles so ambitioniert kopflastig war. Ich hoffe nur, die Monorailbahn, die erkennbar gar nichts mit Garten- oder Parkgestaltung zu tun hat und auch nur vorübergehend errichtet wurde, konnte ihre immensen Baukosten auch nur ansatzweise wieder einfahren.

Dirk Lindberg

Wunderbare igs

Ich fand die igs in Wilhelmsburg ganz wunderbar. Aber: Bei aller Enttäuschung über die mangelnde Besucherzahl muss man wahrscheinlich berücksichtigen, welches Image Wilhelmsburg in Hamburg hat. Wer wäre sonst von den Hamburgern jemals auf die Idee gekommen, Wilhelmsburg aufzusuchen! Man macht eben einen Stadtteil nicht plötzlich zum Anziehungspunkt, in Hamburg schon gar nicht, wenn man die Alster, botanische Gärten, den Stadtpark, den Volkspark, Elbe und Hafen usw. alles kostenlos hat! Wilhelmsburg ist für Hamburger einfach zu weit weg, und dann soll man die igs noch finden! Da hat man die Rechnung ohne den Wirt, d.h. ohne feste Gewohnheiten der Hamburger, gemacht!

Wolfgang Stolze

Positiv überrascht

Zunächst abgehalten durch negative Berichterstattung in der Presse überzeugte mich am Ende ein Besuch der viel diskutierten Ausstellung. Fazit: Ich war positiv überrascht. Super! Das heute verwöhnte Menschenauge erwartet Blumen im Überfluss, die gibt es im eigenen Garten auch nur jahreszeitlich bedingt: Bäume, Büsche, Hecken – auch die blühen nicht während der gesamten igs-Zeit. Der Eintrittspreis war gerechtfertigt. Und ja: Die Öffentlichkeitsarbeit hat Mist gebaut. Die Monorailbahn wäre doch eine Attraktion für Hagenbeck, sofern die Tiere sie ungestresst hinnehmen würden.

Renate Luth

Aufwind für „Trans-Elbien“?

Der Sprung über die Elbe existiert nicht im Weltbild vieler Hanseaten. Bei Nieselwetter schon gar nicht und bei Sonnenschein fährt man an die Ostsee oder nach Sylt. Aber: Die Wilhelmsburger bekommen einen schönen Park und sind verdient in den Mittelpunkt gerückt worden. Vielleicht klappt’s jetzt auch besser mit dem Interesse an „Trans-Elbien“. Dafür sind die 25 Millionen zum Teil gut angelegt.

Hans-Emil Schuster

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