Gestaltungsspielraum wächst

2./3. Oktober: „Vattenfall: Aus für die Hamburger Lesetage. Energiekonzern will das Festival nicht mehr fortsetzen. Kultursenatorin bedauert Rückzug“

Der Kampf um den Rückkauf der Energienetze ist offensichtlich auch nach dem Bürgerentscheid noch nicht ganz vorbei. Als Befürworter kann man sich aber nun entspannt zurücklehnen und beobachten, wie Vattenfall wirklich „tickt“ . Derweil kann Hamburg aus den bald satten Gewinnen der unter eigener Regie gestalteten Energiepolitik unsere Lesetage selbst „sponsern“. Der Gestaltungsspielraum von Politik wächst. Das braucht jetzt nur etwas Geduld und viel Engagement.

Uwe-Carsten Edeler

Einzige Option

1. Oktober: „400 Tankstellen für Wasserstoff. Unternehmen wollen Deutschland flächendeckend erschließen. Hamburg wird einer der wichtigsten Standorte“

Meiner Meinung nach ist Wasserstoff die einzige wirkliche Option als Energie in der Zukunft. Daher sind die nötigen Investitionen in eine flächendeckende Versorgung auch als langfristige Investition anzusehen. Eine Amortisation, wie heute oft üblich, innerhalb weniger Jahre ist nicht nötig und daher auch keine staatliche Subvention jeglicher Großkonzerne. Sollte der Staat hier im Rahmen von Subventionen investieren, sollte der Staat dadurch Teilhaber werden, um später auch von den Gewinnen zu profitieren. Geht man mit dem Wasserstoff noch einen Schritt weiter, indem man den „Power to Gas“-Prozess nutzt, erhielte man Erdgas, welches man über die vorhandenen Netze verteilen kann.

Klaus-Peter Gerlach

Rationale Reaktion

1. Oktober: „Nach Revolte: Berlusconi-Partei droht die Spaltung“

Wenn angesichts der neuen und zu erwarten gewesenen Regierungskrise in Italien die Aktienkurse auf Talfahrt gingen und die Rating-Agenturen die Kreditwürdigkeit Italiens herabstufen werden, soll dies doch wohl nur suggerieren, dass die Kapitalmärkte rational reagieren und nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten folgen.

Ulrich Reppenhagen

Theater nahegebracht

1. Oktober. „Ein Leben für das Theater. Wir trauern um unseren Kollegen Klaus Witzeling“

Ich danke sehr für diesen rührenden Nachruf, der mich an diesem Morgen ergriff. Als fotografierender sporadischer Begleiter dieses sympathischen Kollegen und hervorragenden Kritikers für kulturelle Momente kann ich die sensiblen Zeilen nur unterstreichen. Kaum einer hat uns das Theater so nahegebracht.

Christian Enger

Tief berührt

Klaus Witzeling war in allen Theatern präsent, seine Kritiken waren immer inhaltlich und sprachlich ein Genuss. Er war ein feiner zurückhaltender Theaterbesucher. Wir haben ihn sehr geschätzt und sind tief berührt von seinem Tod. Wir werden ihn persönlich und im Kulturteil des Abendblatts sehr vermissen.

Barbara Schmodde, Geschäftsführerin, Ilse und Dr. Horst Rusch-Stiftung

Grüne ins Aus manövriert

30. September: „Grüne kündigen SPD die Treue auf. Eine Öffnung für andere Koalitionspartner soll Kern der Neuausrichtung sein“

Jetzt hat sich die grüne Partei vollends ins Aus manövriert: Eine Partei, die nur als Mehrheitsbeschaffer dient und sich dabei profillos dreht, ist lächerlich. Am besten sollte man alle Splitterparteien aussortieren. Der Wähler ist genervt.

Imme Klee

Nicht so rosig

30. September: „Schiffsmechaniker gesucht. Fachkräfte auf den Weltmeeren sind rar. Stiftung Deutsche Seemannsschule Hamburg vergibt erstmals Stipendium“

Mit wachsendem Erstaunen lese ich zum wiederholten Male einen großseitigen Artikel in Ihrer Zeitung, in dem Sie die Jobchancen von sogenannten bordseitigen Berufen auf dem freien Arbeitsmarkt deutlich rosiger darstellen, als sie es sind. Viele junge Absolventen deutscher Hochschulen für Nautik finden trotz erstklassiger Prüfungen jahrelang keine Reederei. Und wenn doch, sind Festverträge die Seltenheit.

Adelheid Bertheau

Neue deutsche Schuld?

30. September: „Die Vergangenheit endlich aufarbeiten. Hamburger Kolonialgeschichte: Professor Louis Henri Seukwa fordert vom Senat Versöhnungskurs mit den Nachkommen der Opfer“

Soll mit der „schockierenden“ Vergangenheit Hamburgs in der Kolonialzeit in Afrika eine neue deutsche Schuld aufgebaut werden? Eine der deutschen Kolonien kenne ich aus mehrfachen Besuchen: Togo. Natürlich steckten damals wirtschaftliche Interessen dahinter. Doch die Deutschen bauten in ihren 30 Jahren Eisenbahnen, Krankenhäuser und Schulen.

Gernot Huber

Eine Frechheit!

28. September: „Punks fordern Bleiberecht. 50 Störer bei Antrittsrede der Altonaer Bezirksleiterin Liane Melzer – sie wollen an der Stresemannstraße bleiben“

Schon der für mich unmögliche Auftritt der 50 Störer ist eine Frechheit ohnegleichen. Hier meint doch eine kleine Minderheit, den Staat unter Druck setzen zu können.

Wolfgang Schneider