Visionen fehlen

20. August: „Jeden Tag bis zu vier Stunden Stau. Straßen zu schlecht – Firmen schlagen Alarm“

Es besteht gar kein Zweifel, dass sich unsere Verkehrswege in einem katastrophalen Zustand befinden und dass die scheibchenweise ausgeführte Ausbesserung und deren Planung am Horizont der zuständigen Behörden Zweifel aufkommen lässt. Aber daran allein liegt nicht das tägliche Chaos auf den Straßen in und um Hamburg. Es liegt an einer verfehlten Infrastruktur, Planung der Verkehrswege, an der zweifelhaften Organisation der Abläufe. Und es liegt am Egoismus der Dienstleister – der Spediteure, Transporteure, Logistiker – und ihrer Kunden – der Industrie, Handel, Gewerbe, Verbraucher –, die letztlich für die unzähligen Staus auf unseren Straßen verantwortlich sind. Es fehlen die Visionen, die zur Lösung dieses Problems führen können; und die kann man von Überzeugungstätern nicht erwarten. Lösungen gibt es immer, man muss sie nur an den richtigen Stellen anfassen.

Peter B. Sanden

Großes Kompliment

20. August: „Deutschstunde“

Als regelmäßige Leser des Hamburger Abendblatts möchten wir Herrn Schmachthagen für seine Ausführungen, die jeweils dienstags unter der Rubrik „Deutschstunde“ erscheinen, ein großes Kompliment aussprechen, da er es meisterlich versteht, uns den richtigen Gebrauch der schönen deutschen Sprache so anschaulich und lebendig zu vermitteln. Wir sind schon gespannt auf seinen nächsten Kommentar.

Helga Spangenberg-Müller

Falsche Richtung

20. August: „Wirtschaftssenator Frank Horch: ‚Die U-Bahn soll alle 90 Sekunden fahren‘“

Die Vision von Wirtschaftssenator Frank Horch führt in eine falsche Richtung. Denn wenn man den ÖPNV verbessern will, dann müssen eher bei der behäbigen S-Bahn die Taktungen erhöht werden. Da zum Beispiel im morgendlichen Berufsverkehr auf der Strecke der S 3 zwischen Harburg und dem Hauptbahnhof die Kapazitäten dermaßen knapp bemessen sind, dass nicht selten gar keine Fahrgäste mehr zusteigen können und der Dienstleistungsgedanke komplett auf der Strecke bleibt. Hier vor allem muss sich endlich etwas ändern, da ansonsten der viel beschworene, aber bislang nicht wirklich gelebte Sprung über die Elbe endgültig ins Wasser fällt.

Rasmus Ph. Helt

Katastrophal

Als ich diese Überschrift las, dachte ich erst, Senator Horch sei unter die Komödianten gegangen. Den Begriff „reine Fahrradstadt“ im Zusammenhang mit Hamburg zu gebrauchen entspricht etwa dem Vergleich des HSV mit dem FC Barcelona. Fahrradfahren ist in Hamburg – zumindest im Bezirk Altona – eine Katastrophe: Keine Radrouten, Radwege an großen Straßen, deren Qualität jeder Beschreibung spottet, Gedrängel in den Nebenstraßen, Tempo-30-Zonen als nett gemeinte Empfehlung. Dass es mit dem Auto auch nicht besser geht, ist wahrlich auch kein Trost.

Andreas Gellrich

Zum Abgewöhnen

20. August: „Schießbude HSV. Trainer Fink will seine offensive Grundausrichtung beibehalten“

In einer Sache muss man dem Trainer recht geben: Der HSV hat kein Defensivproblem. Die ganze Mannschaft inklusive der Erwartungshaltung, der Taktik und des allgemeinen Engagements ist ein Problem. Sehr sachlich und eindrucksvoll werden im Artikel die defensiven Schwächen nachgewiesen. Fürwahr unfassbar schlechte Daten. Begründet wird dies jedoch vom Trainer mit der extrem offensiven Spielweise. Wie viele Torchancen, Torschüsse oder auch nur gescheite Vertikalpässe hat es beim HSV in den letzten Jahren gegeben? Gefühlt ist der HSV die Mannschaft mit den meisten aus dem Halbfeld an den gegnerischen Strafraum geschlagenen langen Bällen – Fußball zum Abgewöhnen. Der derzeitige HSV ist nicht in der Lage, irgendeine Mannschaft in der Bundesliga zu überraschen, geschweige denn zu beherrschen. Das ist das Erschreckende. Mannschaften wie Freiburg, Mainz und selbst Hoffenheim spielen weitaus moderneren, ansehnlicheren Fußball als der HSV. Und das Schlimmste: Es gibt keine positive Entwicklung. Woran liegt es nur?

Michael Piplack

Leuchtsmileys aufstellen

19. August: „Rennstrecke Jungfernstieg. Tempo 107 an der Binnenalster“

Man sollte den gesamten Jungfernstiegbereich in eine Tempo-30-Zone umwandeln und alle 100 Meter die netten Leuchtkästen mit den Smileys aufstellen. Ich glaube, dass sich dann alles entschärfen wird. Wir haben das nach der Rückverwandlung der Alten Landstraße in eine 50-km/h-Zone gemerkt. Bis auf wenige Ausnahmen fahren die Fahrzeuge zum Glück nur noch zwischen 60 und 70 km/h.

Holger Bergmann

Geschönte Wartezeiten

17./18. August: „31 Tage warten auf Beihilfe: CDU will mehr Personal für Personalamt“

Der CDU-Abgeordnete Herr Olaf Ohlsen beschreibt den katastrophalen Zustand bei der Bearbeitung der Beihilfe und eine Bearbeitungszeit von 31 Tagen. Diese Zeiten sind geschmeichelt und geschönt, denn auch diese stimmen nicht. Ich warte im Regelfall bis zu 65 Tage auf die Erstattung meiner Beihilfe. Selbst ein Kostenvoranschlag für Diabetikerschuhe dauert nun schon 35 Tage. Die Telefonanschlüsse werden nicht mehr bedient, entweder ist dauernd besetzt oder es wird nicht abgenommen. Die Verantwortlichen sollten sich schämen, so mit uns umzugehen.

Manfred Angres