Direkte Verbindung

15. Juli: „Busverbindung in HafenCity? SPD und FDP dafür“

Der Metrobus 13 von Wilhelmsburg, dem Reiherstiegviertel und der Veddel sollte als Sofortmaßnahme bis zur U-Bahn in der HafenCity verlängert werden. Über die Elbbrücken gibt es schon eine der wenigen gesonderten Busspuren. So könnte man einen Vorlauf zu einer U-Bahn 4 nach Wilhelmsburg einrichten, die HafenCity direkt mit dem Süden verbinden und die Linie U 4 besser auslasten. Von den Wilhelmsburger Wohngebieten gäbe es eine direkte Verbindung zur HafenCity und ihrer Universität sowie eine Alternative zur übervollen S-Bahn bei der Fahrt in die Innenstadt.

Michael Rothschuh

Appetit vergangen

Betroffen sind nicht nur die HafenCity-Bewohner, die nicht mehr gut aus ihrem Stadtteil rauskommen, sondern auch all die Besucher, die nicht mehr reinkommen. Ich selber war früher regelmäßig in der HafenCity, bei schönem Wetter sogar mehrfach in der Woche. Nach der Arbeit schnell mit der Linie 6 auf ein Eis vor dem Unileverhaus oder zu einer Veranstaltung bei den Marco-Polo-Terrassen. Als ich jedoch letztes Mal spontan Lust auf einen HafenCity-Bummel hatte, musste ich erst einmal von der Mönckebergstraße zur U-Bahn-Station Jungfernstieg gehen, dann eine unterirdische Riesenschleife bis zu HafenCity fahren und mich dann durch Absperrungen und Baustellen bis zum Unileverhaus durchschlagen. Bis dahin war mein Appetit auf ein Eis an der Elbe schon vergangen. Auf dem Rückweg strahlte mir wie zum Hohn das vertraute alte Wartehäuschen der Linie 6 entgegen, aber ich musste zu Fuß bis zur Haltestelle Baumwall pilgern, um die HafenCity wieder verlassen zu können. Das ist fast ein halbes Jahr her, ich hab die Nase voll und esse inzwischen mein Eis lieber woanders. Schade, ich war gerne in der HafenCity.

Doris Konkart

Zu viele Fehler

15. Juli: „Steinbrück setzt auf Schröders Hilfe“

Der Kanzlerkandidat Peer Steinbrück bittet zum Endspurt des Wahlkampfes um die Unterstützung von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Ausgerechnet ein Mann soll ihm helfen, der Russlands Präsidenten Putin als „lupenreinen“ Demokraten bezeichnet hat und diesem heute als Berater eines russischen Staatskonzerns dient. Nein, Steinbrück wäre besser beraten gewesen, in seinen Wahlkampf bei nur wenigen und großen Veranstaltungen seinen Freund Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt mit einzubinden. Schmidt genießt noch heute in der gesamten Bevölkerung großes Vertrauen und Respekt. Steinbrück macht zu viele Fehler. Er sollte erst denken und dann überlegen, was er sagt. Das große Mundwerk kommt nicht bei jedem Wähler an.

Karl Heinz Lutmer

Auf den Kopf getroffen

13./14. Juli: „Noch nicht zu spät zum Gegensteuern. Hamburgs marode Brücken müssen ersetzt werden“

Mit dem Satz: „Offenbar war es für die Verantwortlichen stets glanzvoller, Neubauprojekte zu präsentieren, als schnöde in den Bestand zu investieren“, trifft der Kommentar den Nagel auf den Kopf: Nicht nur beim Brückenbau, sondern auch auf dem Gebiet des Wohnungsbaus fördert die Stadt Hamburg Abriss- und „Ersatzneubauvorhaben“ zurzeit ungleich intensiver als Sanierungsmaßnahmen. Der Bürger hat hierdurch doppelt das Nachsehen: Straßenverkehr wie Wohnungsnutzung bleiben ungleich länger auf der Strecke als bei solider, regelmäßiger Sanierung. Und für den Steuerzahler wird’s außerdem teurer. Ein Lob für das Hamburger Abendblatt, hier den Finger in die Wunde zu legen.

Dr. Thomas Cirsovius

Große Aufregung

13./14. Juli: Magazin: „Start frei für die Betonschüssel. Vor 60 Jahren wurde das Volksparkstadion eingeweiht“

Der Bericht über das Stadion hat mich sehr berührt. Als Schüler haben wir von TUS Hamburg am 23. November 1953 die Ehre gehabt, gegen den HSV anzutreten. Es war das Vorspiel vor Deutschland gegen Norwegen. Außerdem einen Tag vor meinem zwölften Geburtstag. Die Aufregung werde ich nie vergessen, vor so einer Kulisse hatten wir natürlich großen Respekt. Dann noch die Begrüßung mit den Nationalspielern in den Katakomben. Anschließend erste Reihe hautnah das Spiel beobachten. So etwas vergisst man nie.

Rainer Schmidt

Kein geeignetes Stadion

Die Berichterstattung über die Neuerbauung des Volksparkstadions könnte die Vermutung zulassen, dass lediglich Fußballspiele im Stadion ausgetragen wurden. Es fanden hier jedoch drei Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften statt sowie in den 60er-Jahren zahlreiche Internationale Sportfeste, bei denen sogar Weltrekordler starteten. Bei einem Internationalen Abendsportfest durfte ich vor fast 25.000 Zuschauern in der Schülerinnen-Staffel des HSV mitlaufen, was mich so sehr geprägt hat, dass ich es später bis zum deutschen Meistertitel über die Hürden brachte und lange den Hamburger Rekord hielt. Heute kann in Hamburg keine nationale oder internationale Leichtathletikveranstaltung mehr stattfinden, da kein geeignetes Stadion mehr vorhanden ist. Leider.

Gudrun Komoll

Ursache bekämpfen

13./14. Juli: „Secondhand für eine gute Sache. Oxfam und Spenda Bel eröffnen immer mehr Läden in Hamburg“

So rührend es ist, dass für Bedürftige Secondhandläden entstehen – die Ursache der Armut in Deutschland bekämpfen diese Initiativen nicht. Im Gegenteil. Die Ursache liegt im System. Die Agenda 2010, der damit verbundene Ausbau des prekären Arbeitsmarktes und die Rentenpolitik bringen die Menschen erst dazu, Selbsthilfe zu organisieren, um irgendwie über die Runden zu kommen. Dabei wird vergessen, welche Scham die Menschen dadurch erleiden. Vergessen wird, dass es die Aufgabe unseres Sozialrechtsstaates wäre, diese Armut zu beenden. Die Politik sollte sich nicht darauf verlassen, dass die Bürger dies selbst in Angriff nehmen.

Inge Hannemann

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