Vor der eigenen Tür kehren

9. Juli: „Alles ist möglich“

Wenn die Parteien sich über Nichtwähler mokieren, sollten sie vielleicht einmal vor der eigenen Tür kehren, sich selber Gedanken machen und das Volk befragen. Es gibt leider sehr viele Gründe, seine Stimme keiner der vorhandenen Parteien zu geben. Für viele gibt es gar keine wählbare Partei ohne kleine oder große Übel. Die Parteien haben sich zum großen Teil selbst ins Abseits gestellt. Alle Gründe hier aufzuzählen, ergäbe sehr viele Vorwürfe, die dann von den Parteien auch gleich wieder bestritten würden, weil sie lieber mit dem großen Finger auf die anderen zeigen. Zwei große Problemfelder seien hier nur in Stichwörtern erwähnt: Geldverschwendung durch Protzbauten und Abbau der Gesetzeskontrollen. Auch noch von Altersarmut zu reden erspare ich mir. Es ist zu mühselig.

Klaus-Dieter Trenkner

Nicht aufgeben

9. Juli: „Verein für Senioren vor dem Aus“

Der Artikel zeigt, wie andere Projekte vorher, dass die Menschen sich nur engagieren wollen, wenn es ausreichend Geld gibt. Wie sonst ist zu erklären, dass 80.000 Euro nicht reichen, um ein Angebot für ältere Menschen zu organisieren? Warum muss der Verein aufgeben, wenn es nicht mehrGeld gibt? Man kann doch froh sein, so viel Geld zu bekommen. Weshalb macht der Verein mit dieser Grundausstattung nicht weiter und versucht, auch andere Wege zu gehen? Man könnte doch Fähigkeiten von älteren Menschen nutzen, anderen etwas beizubringen; schließlich sind Senioren mit 50+ ja noch kein altes Eisen. Zusätzlich lassen sich bestimmt junge Pädagogen im Praktikum oder ehrenamtlich Engagierte aus den zahlreichen Aktivoli-Börsen finden. Außerdem sollte sich der Verein mal bei der Akademie Spee informieren, einem freiwilligen Projekt von hoher Qualität, das genau diese Problematik als Vereinsziel hat. Aufgeben ist wirklich die schlechteste Lösung. Ich leite seit über zehn Jahren einen Verein, für den wir alle ausschließlich ehrenamtlich tätig sind. Wir erhalten keinerlei Zuschüsse oder Gelder – nur Spenden. Aufgeben käme für uns nicht infrage.

Sabine Döpke

Nur noch Abscheu

8. Juli: „Zwei tote Pferde in Horn, Hürdenrennen vor dem Aus“

Seitdem ich in einem renommierten Gestüt erleben musste, in welcher Weise die angeblich von Natur aus so springfreudigen Pferde „trainiert“ wurden, kann ich nur noch Abscheu empfinden vor dieser „Sportart“. Diese wunderbaren Tiere haben es nicht verdient, für Kommerz und Massengaudi derart verheizt zu werden.

Irmgard Schulz

Fehlende Alternativen

9. Juli: „Franziskus geißelt Elend der Flüchtlinge“

Jeder Konservative, der vor Überfremdung Angst hat, müsste eigentlich die Speerspitze der Unterstützer sein, die sich für faire Rohstoffpreise und Löhne einsetzen, den Schuldenerlass für Entwicklungsländer unterstützen und gegen Zölle für Waren aus Afrika sind. Niemand verlässt seine Heimat gern, um unter Einsatz des Lebens nach Europa zu kommen. Den Menschen fehlen die Alternativen, weil wir weiterhin die afrikanischen Länder ausbeuten und nicht bereit sind, für Rohstoffe, Naturerhaltung, Dienstleistungen einen angemessenen Preis zu zahlen. Im Gegenteil, wir machen mit Altkleider- und Elektroschrottexport in diese Länder noch Gewinne, überschwemmen die Länder mit unserem Lebensmittelüberschuss und laden unseren Giftmüll dort ab.

Markus Meister

Das gibt Hoffnung

Das ist ein sehr deutliches Signal von Papst Franziskus an die deutsche und europäische Flüchtlings- und Asylpolitik, auch für den Hamburger Senat. Bravo für die Priorität, die erste Reise nach Lampedusa zu machen, sich zu solidarisieren mit den vom Elend bedrohten Flüchtlingen! Ihm sind die Menschen das Wichtigste – nicht irgendwelche unmenschlichen vorgeschobenen Gesetze. Daran sollten sich Innensenator Neumann und Sozialsenator Scheele ein Beispiel nehmen. Die Globalisierung der Gleichgültigkeit und die Gewöhnung an das Leiden der Flüchtlinge ist unmenschlich und nicht zu akzeptieren. Das gibt Hoffnung!

Claus Engelhardt

Fehlende Wertschätzung

9. Juli: „Lehrer müssen professionell betreut werden“

Dass immer mehr gestandene Lehrer ihren Dienst vor Erreichen der Pensionsgrenze quittieren, liegt nicht an ihrer Ausbildung. Besonders Lehrer an Stadtteilschulen waren immer bereit, unter schwierigen Bedingungen und mit einer besonderen Schülerschaft zu arbeiten. Wer dieses Lehramt wählt, weiß, was auf ihn zukommt. Vielmehr ist es die fehlende Wertschätzung ihrer Arbeit und mancherorts die bewusste Zerstörung gut funktionierender Schulen zugunsten politischer Ideale und finanzieller Prioritäten, die manchem Lehrer in fortgeschrittenem Alter den hohen Einsatz sinnlos und kontraproduktiv erscheinen lassen. In Hamburg sind wir an Schulreformen gewöhnt. Noch nie zuvor jedoch erschienen manchem Lehrer die Vorgaben so wenig tragbar. Noch nie zuvor mussten sich Lehrer ihre Aufgabe, Schülern etwas beizubringen, so hart erkämpfen. Noch nie waren mancherorts die Schüler so bildungsunwillig wie heute. – Coaching? Für wen?

Karin Brose

Wenig Sachkenntnis

8. Juli: „Der Schotte Andy Murray macht England glücklich“

Gerade habe ich den Artikel über Andy Murray gelesen und kann nur den Kopf schütteln. Bei diesem Wimbledon-Finale haben beide Spieler bei sengender Hitze wohl alles gegeben, packender konnte es nicht sein. Murray und Djokovic haben auf allerhöchstem Niveau gespielt, sodass man als Zuschauer Herzrasen bekam. Dann steht im Artikel der Satz, „dass das Finale zwischen den beiden besten Spielern der Welt sportlich nicht hielt, was es versprach“. Das zeugt von wenig Sachkenntnis.

Karin Balcerek