Abhören nützlich

2. Juli: „,Abhören geht gar nicht‘: Merkel will Obama zur Rede stellen“

Es fällt mir schwer, die ganze Aufregung nachzuvollziehen. Nicht-Kriminelle haben nichts zu verbergen. Die US-amerikanischen Sicherheitsbehörden interessieren meine privaten Mails und Internetaufrufe doch überhaupt nicht, solange kein terroristischer oder sonst schwerkrimineller Zusammenhang besteht. Gelingt es durch die Aktionen der USA, hier präventiv zu agieren und eventuelle Anschläge zu verhindern, ist uns allen gedient.

Joachim Willers

Rücksichtslos

1. Juli: „Rettung für die Schilleroper? Ein historischer Bau, immer wieder neue Pläne: Diesmal will sich eine Altonaer Klavierfirma ans Denkmal wagen“

Bei aller Sympathie für den Erhalt und die Sanierung der Schilleroper – aber an dieser Stelle einen „Veranstaltungstempel“ zu planen ist rücksichtslos und ignorant den Anwohnern gegenüber. Die Schilleroper ist von Wohnhäusern umgeben, es gibt dort kaum Parkplätze, und bei Veranstaltungen wie z. B. dem Hamburger Dom suchen bereits Massen von Autofahrern stundenlang Parkmöglichkeiten, die sie dann auch auf Gehwegen ungeahndet finden! Dieses Viertel ist gesättigt und kann noch mehr Veranstaltungen und Autos einfach nicht mehr aufnehmen – und schon gar nicht im Wohngebiet, dort wohnen auch Kinder.

Ingrid Gangloff

Dauerkarte gut genutzt

30. Juni: „Lachen auf der Gartenschau. Der Comedy-Pokal spezial kürt einen Teilnehmer für den Kleinkunstwettbewerb“

So ist es richtig! Auf zusätzliche Attraktionen der igs hinweisen. Ich selbst genieße meine Dauerkarte, habe sie längst ausgenutzt. Ich gehe immer wieder mal ein bis zwei Stunden vorbei, in wechselnder Gruppe oder auch allein, und genieße den jahreszeitlichen Ablauf der Blütenfolge. Ich habe mich aber auch schon über verpasste Sonderattraktionen geärgert, an die ich mich nicht rechtzeitig erinnert hatte.

Ingrid Friedel

Langweiliger Wahlkampf

29. Juni: Leitartikel, „Merkel und der FC. Was Kanzlerin und Rekordmeister Bayern verbindet. Die andern müssen sich anstrengen“

In der Tat wirkt der Wahlkampf langweilig, da es keine Themen gibt, bei denen Regierung und Opposition Flagge zeigen könnten. Die Kanzlerin wirkt seriös, zielstrebig, auf die deutschen Interessen bedacht, sie hat mit dem Ausstieg aus der Atomkraft, der Abschaffung der Wehrpflicht, den angekündigten Familienhilfen klassische Felder der Sozial- und Umweltpolitik besetzt. Kurzfristig nützt ihr dieses Verhalten, langfristig führt es aber zur Profillosigkeit der Union, zum weiteren Absinken der Wahlbeteiligung, da man denken könnte, alle Parteien wollten doch ohnehin dasselbe.

Christian Fuchs

Eine Parallele

Der Leitartikel spielt den Ball in die richtige Richtung. Denn zwischen dem FC Bayern und Angela Merkel findet sich eine nicht zu leugnende Parallele – da sowohl im Fußball als auch der Politik gilt, dass man nur so gut auftritt, wie es der Gegner zulässt. Wobei die SPD stark an die meisten Bundesligisten erinnert, die sich gegenüber dem Rekordmeister aus zu großem Respekt nahezu kampflos in ihr Schicksal ergeben. Weswegen die Sozialdemokraten, die jegliches Herzblut vermissen lassen, nur noch ein plötzliches Eigentor der Bundeskanzlerin retten kann!

Rasmus Ph. Helt

Auf Statistiken pfeifen

29. Juni: „Ist das noch normal? Es ist Ende Juni und der Sommer macht sich rar. Aber das Wetter ist besser als sein Ruf“

Die geringe Aussagekraft von Durchschnittswerten zeigt sich gerade besonders gut an den Temperaturen in diesem Juni. Ein, zwei Temperaturausschläge nach oben ziehen auch den Mittelwert nach oben. Der Mensch fühlt aber keine Durchschnittswerte, sondern die realen Temperaturen. Mit anderen Worten, je stärker die Ausschläge sind (also die Wetterextreme), umso weniger aussagefähig sind die berechneten Mittelwerte. Und das heißt für das Wetter Juni: Es war kurzzeitig extrem heiß und ansonsten viel zu kalt. Man kann also getrost auf die Statistik pfeifen, denn sie sagt über das tatsächliche Wettergeschehen nur sehr begrenzt etwas aus. Dieser Zusammenhang rückt in dem Artikel zu sehr in den Hintergrund.

Hartmut Graf

Ethisch unvereinbar

29. Juni: „Hamburgs älteste Eltern: Die Mutter ist 51, der Vater 68, das Baby vier Monate“

Das, was dort passiert ist, ist mit ethischen Grundsätzen unvereinbar und für das arme Kind eine Bürde zeitlebens. Wenn das Verhalten und die Mittäterschaft der tschechischen Laborärzte schon nicht strafrechtlich geahndet werden kann, so sollte man durch Aufmerksamkeit nicht noch andere zur Nachahmung animieren.

J.-P. Frick

Ohne Glimmstängel

28. Juni: „Eine letzte Zigarette. Nur zwölf Prozent der Jugendlichen sind Raucher. 2001 waren es mehr als doppelt so viele. Dennoch ist jeder vierte Deutsche noch Tabakkonsument“

Selbstverständlich kann jeder frei entscheiden, wie gesund er leben möchte, wie Frau Mielck-Retzdorff in ihrem Leserbrief schrieb – ob man also trotz Warnungen auf den Packungen mit sozialem Wohlbehagen schwere Gifte in seine Lunge saugt oder nicht. Doch: Dann möchte ich als Nichtraucher fairerweise auch frei entscheiden können, ob ich die Behandlung der durch das Rauchen verursachten schweren Erkrankungen mit bezahle oder nicht. Da stellt sich die Frage der Solidarität bei fahrlässigem Umgang mit der Gesundheit. Übrigens, im Krankenhaus ist oft eine ganz lange Zigarettenpause angesagt. Gerade dort fühlen sich die Menschen im Leiden durch Laster verbunden.

Johann Bures