Erstaunlich

24. Juni: „Bergedorfer sollen über riesige Windkraftanlagen abstimmen“

Dass die Vier- und Marschländer gegen den Bau von fünf riesigen Windkraftanlagen sind, kann sicherlich jeder verstehen, der dieses schöne Fleckchen Erde von Hamburg kennt. Entlang des Elbufers von Nienstedten bis hinter Blankenese wäre so eine Anlage auch undenkbar. Niemand möchte so einen Klotz von Windkraftanlage vor seiner Haustür haben. Die Zukunft für erneuerbare Energien heißt nun Wind, Sonne und Erdwärme. Es kommt jetzt auf die richtige Mischung und den Standort an. Trotzdem ist es erstaunlich, dass nach den schweren Kernreaktorunfällen in Tschernobyl und in Fukushima Kernkraftwerke gebaut werden und Deutschland auch weiterhin von dort Strom importiert.

Rita Humpke

Bonität prüfen

22./23. Juni: „Baustelle auf A 1 ruht. Firma insolvent“

Es stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien derartige öffentliche Aufträge geprüft und vergeben werden – nur nach dem Preis, vor allem billig? Wie wäre es mit einer Bonitätsprüfung vor Auftragsvergabe? Dass notwendige Bauarbeiten und -stellen zu Staus führen, ist nicht zu vermeiden, sie könnten bei erweiterter Prüfung der Angebote zeitlich jedoch klar reduziert werden.

Manfred Kietzmann

Charmante Ergänzung

22./23. Juni: „Sicherheitsrisiko ist zu groß: Aus für die HafenCity-Seilbahn“

Der Bezirk Mitte verhindert mit seinem Klein-Klein-Denken ein Projekt – die Seilbahn von St. Pauli – und beraubt Hamburg einer weiteren touristischen Attraktion, obwohl IG St. Pauli und wohl auch die Mehrheit der Menschen, die auf St. Pauli wohnen, dieses Projekt begrüßen. Zudem geht es doch gar nicht um ein neues Massenmedium, sondern um eine charmante Ergänzung anderer Formen des Kulturmarketings. Man schaue sich doch nur in der Welt um, überall, wo es Seilbahnen gibt, gelten diese als – nicht nur touristisches – Highlight, schafft die Seilbahn doch eine neue „Perspektive“ auf die Welt darunter. Sind da wohl wieder Ewiggestrige in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte am Werke? Schade, wenn sie nicht kommt, die Seilbahn.

Sven Jösting

Fördert Politikverdrossenheit

22./23. Juni: „Gift und Galle. Fehde um die Elbphilharmonie nimmt persönliche Züge an“

Als mündiger Bürger erwarte ich, dass mir die Politiker Argumente an die Hand geben, die ich prüfen und bewerten kann. Verbalinjurien, wie sie Herr Wersich produziert, sind ein Mittel zur Verdummung der Wähler, das schadet ihm und seiner Partei. Diese Masche fördert nur die immer größer werdende Politikverdrossenheit.

Hartmut Bunde

Kaisers neue Kleider

22./23. Juni: „Der Krimi an der Elbchaussee. Prächtige Villa verfällt“

Anhand des Immobilieninvestors Müller-Spreer wird exemplarisch beschrieben, mit welcher Unverfrorenheit auf dem Immobilienmarkt agiert wird. Dass Hamburg, Berlin und andere Städte mit Neubauten von „überwältigender Hässlichkeit“ verunstaltet werden, kümmert dabei weder Investoren, Architekten noch zuständige Behörden. Im Gegenteil: Mit solchen Bauten gelingt es, „den Zeitgeist zu treffen und die Leute emotional zu packen“. Daraus, dass diese gebauten Scheußlichkeiten von den meisten Bürgern abgelehnt werden, konstruieren sich die Verantwortlichen ganz frech die Zugehörigkeit zu einer Elite. Es ist wie bei „des Kaisers neue Kleider“. Da helfen nur strenge Gesetze.

Dorothea Ehlers

Verkehrtes Signal

22./23. Juni: „Der rote Faden: Dirk Lau, Vorstand des ADFC Hamburg“

Dass der Vorstand des ADFC ein Statement gegen den Fahrradhelm abgibt, ist für mich befremdend. Es ist das verkehrte Signal an all die, die noch davon überzeugt werden müssen, dass der Helm nur der Erhaltung ihrer Gesundheit dient. Sich damit zu brüsten, es nach zweimaligen Stürzen mit Knochenbrüchen immer noch nicht für nötig zu halten, einen Helm zu tragen, lässt vermuten, dass Herr Lau wohl doch ein bisschen auf den Kopf gefallen ist. Ich selbst verdanke dem Helm meine heutige Gesundheit, den ich nach einem Sturz wegen Totalschadens entsorgen musste. Ich kann nur an alle Radfahrer appellieren, nicht auf Herrn Lau zu hören.

Thomas Fetzberger

Nicht begrüßenswert

Jeder Verkehrsteilnehmer – ob Fußgänger, Rad- oder Autofahrer – ist täglich der Gefahr ausgesetzt, an einem Unfall beteiligt zu sein, gleichgültig aus welchem Grunde und unabhängig davon, ob verschuldet oder nicht. Herr Lau zäumt das Pferd von hinten auf, wenn er proklamiert, ein Helm schützt nicht vor Unfällen. Der Helm ist nicht dazu da, dass man durch ihn vor Unfällen gefeit ist, sondern er soll die Gefahr von Kopfverletzungen minimieren. Alle Eltern, die ihren Kindern mit viel Mühe und als Vorbild das Helmtragen beigebracht haben, werden eine solche Aussage von einem Vorstand des ADFC sicherlich nicht begrüßen.

Peter R. Cent

Maßlose Gier

15./16. Juni: „Wem gehört die Stadt? In den Quartieren werden Alteingesessene von Gutverdienern verdrängt“

Nicht die Gentrifizierung und nicht die vernünftigen Vermieter sind schuld an der Wohnungsnot in dieser Stadt, sondern die politischen Versäumnisse der letzten Jahre, die der maßlosen Gier der Spekulanten und Geschäftemacher den Boden bereiteten. Nur verstärkter Wohnungsbau und Gesetze können diese Ausbeutung stoppen, und dazu bedarf es der Unterstützung aller in dieser Stadt und nicht Häme, wie es unlängst CDU und Grüne beim Bericht über den Wohnungsbau aufzeigten. Normale Mieter sind ja auch nicht unbedingt ihre Klientel. Anders sieht es in der Bundespolitik auch nicht aus. Ein zutreffendes altes Sprichwort: „Geld regiert die Welt“.

Rolf Hermann Steinke

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten. Weitere Briefe auf www.abendblatt.de

Schreiben Sie an briefe@abendblatt.de oder per Post an das Brieffach 2110, 20350 Hamburg