Kein Wunder

30. April: "Kfz-Steuer: Bund fehlt Personal zum Einzug"

Das ist so ein Grund der Beamtenvermehrung: Da der Einzug der Kfz-Steuer von den Ländern auf den Bund übergehen soll, fehlt diesem dazu das Personal. Und was ist mit dem jetzt frei werdenden Personal bei den Ländern? Bestimmt werden jetzt neue Verwaltungsbestimmungen geschaffen, um diesem Personal und den gemäß Behörden-Hierarchie geforderten Vorgesetzten eine Daseinsberechtigung zu geben. Und da wundert man sich über die Vermehrung des Verwaltungspersonals.

Klaus Koch

Kein Unterschied

30. April: "NSU-Prozess. Empörung über Losverfahren"

Warum müssen ARD und drei Regionalprogramme zusammen vier Plätze bekommen, dazu noch das ZDF? Was können diese denn unterschiedlich berichten? Alle anwesenden Pressevertreter haben ja weder Rede- noch Fragerecht. Sie geben nur wieder, was sie hören. Da ist für mich kein Unterschied, ob fünf oder 500 deutsche Presseleute dabei sind. Einige überregionale deutsche Tages- und Wochenzeitungen hätten genügt. Dass türkische und griechische Presse dabei ist, verstehe ich durchaus schon aus Transparenzgründen.

Dr. Jürgen Koch

Verschwendung

29. April: "Streit um die Windmesse beigelegt"

Geld verschwendet, weil die vermeintliche Provinz früher aufgestanden ist und gemerkt hat, woher der Wind weht. Auf diese Formel lässt sich das Verhalten der Messe Hamburg und der sie anstiftenden Hamburger Unternehmen reduzieren. Eine defizitäre Messegesellschaft erhöht das Defizit, statt nach klugen Alternativen für die Windbranche zu suchen. Das hätte viele Wunden vermieden und auch die Weitsicht hamburgischer Kaufleute unter Beweis gestellt. Aber wer zu spät kommt, den bestraft die Zeit und lässt keinen Spielraum für die Zukunft mangels weiteren Geldes. Das ist wahre Verschwendung.

Boyke Christensen

Unfassbar

29. April: "'Nicht ohne unseren Vater'. Enis Demirovic muss zurück nach Serbien"

Man möchte nur heulen, wenn man so etwas liest. Was sind das für Menschen, die solche Entscheidungen treffen? Und wo bleibt unabhängig von Recht und Gesetz deren moralisches Unrechtsbewusstsein? Einfach unfassbar!

Minne Graw

Schade

29. April: "Ein 'Tatort', der Lust auf mehr macht. Debüt für Wotan Wilke Möhring und Sebastian Schipper"

Ich habe selten etwas so Schlechtes gesehen: ein schlampiger, ständig Milch aus dem Tetrapack trinkender Sozialversager als Kommissar, der sich wie ein bockiger Sechsjähriger verhält, weil sein langjähriger Partner und Freund eine andere Lebensform wählt als er selbst und ihn deswegen als Verräter sieht; eine farblose, mimikbefreite Blondine in kurzen Shorts, die sich auch mal eben als Chiropraktikerin verdingt, an seiner Seite; eine hanebüchene Story, die vor Unlogik strotzt, aber auch wirklich jedes billige Klischee bedient, unabhängig davon aber auch vorhersehbar war; hölzerne Dialoge, wenn man überhaupt von Dialogen sprechen kann. Ich würde gern noch etwas Positives schreiben, da ich Wotan Wilke Möhring ansonsten als Schauspieler bisher immer sehr gut fand, aber leider ... Schade.

Manuela Christiansen

Super Einstand

Wer braucht noch einen Til Schweiger als Hamburger "Tatort"-Kommissar? Es gibt schon einen. Und was für einen. Super Einstand für WWM. Es passte alles. Auf jeden Fall der authentischste und heißeste Ermittler, den die ARD zurzeit im Rennen hat.

Dagmar Stiller

Trauerspiel

29. April: "HSV: Zu schlecht für die Champions League"

Ich war dabei in Gelsenkirchen. Ein Trauerspiel. Der HSV begann sehr offensiv bis zum 1:0. Dann war es wie so oft: ein Spiel ohne Leidenschaft. Kein Zusammenspiel, keine Abstimmung und keine Orientierung der Spieler untereinander. Die Mittel des Trainers sind ausgereizt. Er glaubt noch an die Mannschaft. Noch drei Spiele und Europa ist nah. Herr Fink, träumen Sie ruhig weiter, diese Mannschaft hat im internationalen Fußball keine Chance.

Herbert Hartwig

Vertrauen enttäuscht

27./28. April: "Jedes zweite Kundenzentrum vor dem Aus. Bezirke planen Schließungen"

Wenn man schon über die Zusammenlegung von Bezirksämtern diskutiert, dann stellt sich die Frage, weshalb eigentlich noch ein neuer Bezirksamtsleiter für Altona gewählt werden soll, denn hier gäbe es einen freien Arbeitsplatz, der vor der erneuten Besetzung sozial verträglich eingespart werden kann. Wenn es schon nach Ansicht der SPD-Bezirksamtsleiter "alternativlos" sein soll, vor Ort zu sparen, sollte die Verwaltungsstruktur der Freien und Hansestadt grundsätzlich infrage gestellt werden. Es wäre doch schade, wenn das Vertrauen der Bürger auf Handlungsoptionen der Bezirksversammlungen und der Bezirksämter enttäuscht würde, die es ja nach Ansicht der Behördenleiter nicht zu geben scheint. Aber statt des Aufschreis durch die Bezirksamtsleiter die Reduzierung des Services vor Ort. Ach ja, die Einsparung des Bezirksamtsleiters würde rund zwei Mitarbeitern des mittleren Dienstes entsprechen, die einen Großteil der Bediensteten in den Servicecentern stellen.

Rüdiger Günther

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