Umdenken ist überfällig

20. März: "Kinderhospiz ist insolvent. Deutschlands erster Tages-Einrichtung KinderLeben droht das Aus"

Was ist nur los mit unserer Gesellschaft? Wir retten Banken mit Milliardenbeträgen, bescheren Managern völlig überzogene Gehälter, leisten uns immer teurer werdende Prestigeobjekte, unsere Reichen werden immer reicher, und ein Kinderhospiz, in welchem todkranke Kinder beim Sterben begleitet werden, ist von der Schließung bedroht, weil dafür das Geld fehlt. Irgendetwas läuft da doch ganz offensichtlich schief, und ein Umdenken und Gegensteuern unserer Gesellschaft ist mehr als überfällig.

Jürgen Kunz

Von großem Interesse

19. März: "Der Bundespräsident besucht Äthiopien. Gauck ermutigt Afrika zu mehr Demokratie"

Es ist zu begrüßen, wenn der Präsident ohne die besserwisserische Attitüde vieler Deutscher vor der Afrikanischen Union spricht. Das ist angemessen, weil Afrika der Kontinent der unterschiedlichen Entwicklung ist. Während vier Länder zu den stärksten Ländern der Welt zu rechnen sind, gibt es auch die Länder, die in absoluter Armut verharren. In Afrika wird Deutschland oft als Produzent von Maschinen, Automobilen, Flugzeugen im Hightech-Bereich identifiziert, die man nicht importiert, weil man chinesische Billigprodukte wählt. Ansonsten fällt Deutschland weder wirtschaftlich noch politisch auf. Es ist sogar zu hören, dass Europas Zeit schon lange vorbei ist, wie die Finanzkrise lehrt. Das sollte sich ändern, denn schließlich ist Afrika unser Nachbarkontinent, und eine Zusammenarbeit auf den verschiedensten Gebieten dürfte für beide Seiten von großem Interesse sein.

Heiko von Thaden

Wertvolle Unterstützung

19. März: "Starkes Zeichen für die Ökumene. Katholiken beteiligen sich an 150 Veranstaltungen beim Kirchentag"

Auch wir im Stadtteil Niendorf sind sehr dankbar für die tatkräftige Hilfe durch unsere Nachbargemeinde St. Ansgar: Das Gymnasium Ohmoor wird rund um die Uhr von einem erprobten katholischen Team betreut. Für unsere Kirchengemeinde, der sechs Schulen als Übernachtungsquartiere mit insgesamt 2500 Gästen zugeordnet sind, bedeutet dies eine unschätzbar wertvolle Unterstützung.

Pastorin Ulrike Koertge

Große Vorteile

19. März: "Rückkauf der Netze: CDU kritisiert Voscherau und Runde"

Langer Rede kurzer Sinn: Vattenfall will die Netze, weil sie auf Dauer große Gewinne bringen, und nicht, weil der an Extremgewinnen ausgerichtete schwedische Konzern eine gute Tat für die Stadt Hamburg tun möchte. Wie bis 1994 sollten diese Gewinne wieder in die Kassen des Stadtstaates Hamburg fließen. Dort werden sie zur Bewältigung der vielen Aufgaben dringend benötigt. Der Rückkauf der Netze amortisiert sich kurzfristig, sichert Arbeitsplätze und bringt der Stadt langfristig große finanzielle Vorteile.

Inga di Mar

Langfristiger Austausch

18. März: "Kritik an den Energieprojekten der Internationalen Bauausstellung"

BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch und Professor Pietsch von der HafenCity Universität gehen in ihrer Kritik zu weit. Sie vergessen die erhellenden Einblicke in die Motivlagen der Wilhelmsburger. Gerade die Laborsituation auf der Elbinsel hat uns gezeigt, dass im kapitalschwachen Wilhelmsburg der Typus des begeisterten Klimaschützers mit gedämmtem Eigenheim mehr als selten ist. Auf dem Weg zur weiteren Umsetzung des Konzeptes "Erneuerbares Wilhelmsburg" müssen wir nicht das Eröffnungswochenende als unterfrankiert abstempeln. Nötig ist vielmehr der fortgesetzte Austausch von Inselbevölkerung, Stadtentwicklungsbehörde sowie Umweltverbänden und dem ausführenden Bauhandwerk.

Dr. Kai Hünemörder

Mehr investieren

16./17. März: "'Bewerber können heute fordern.' Fachkräftemangel ist die größte Sorge der Personalmanager"

Aus eigener Erfahrung mit meiner Tochter kann ich nur sagen, dass es für einen Berufsanfänger heute sehr schwer ist, einen Job zu finden. Meine Tochter hat Abitur, ein ökologisches Jahr absolviert, eine Ausbildung als Bürokauffrau beendet, eineinhalb Jahre gearbeitet, dann zwei Jahre ein Studium zum Marketing- und Kommunikationswirt absolviert, danach noch ein Praktikum in einer Marketingabteilung absolviert, und trotzdem findet sich kein Job. Mindestens 100 Bewerbungen hat sie schon geschrieben, aber die Firmen suchen immer nach Bewerbern, die bereits spezielle Vorkenntnisse haben. Berufsanfänger bleiben auf der Strecke, da die Unternehmen nicht in eine entsprechende Einarbeitung und Weiterbildung investieren wollen. Ich hoffe, dass sich diese Einstellung der Arbeitgeber bald ändern wird.

Iris Hübel

Kein Wunder

15. März: "Tatort Isestraße: Diebe schlachten Luxusautos aus"

Die einen stellen ihre motorisierten, persönlichen Wertgegenstände nachts unbewacht auf öffentlichen Straßen zur Schau und wundern sich, wenn dies bei manchen Begehrlichkeit weckt. Die anderen müssen zusehen, dass sie mit ALG II über die Runden kommen: Fünf Monatssätze entsprechen dem Wert von einem geklauten Satz Scheinwerfer. Keine Frage: Unsere Gesellschaft driftet auseinander. Klassengesellschaft an sich ist nichts Neues, nur dass früher die Privilegierten ihr Eigentum in Remise oder Garage zu verschließen pflegten.

Michael Clemens

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