Erstaunlich

17. Oktober: "Alkoholsucht: Wer trinkt, stirbt 20 Jahre früher"

Es ist erstaunlich, mit welch einem Hype das Rauchen bekämpft wird, während der Alkoholkonsum sich einer allgemeinen gesellschaftlichen Akzeptanz erfreut. Dabei ist doch nicht nur der persönliche, sondern auch der gesellschaftliche Schaden des Alkoholkonsums um ein Vielfaches größer als der des Rauchens, hat man doch zum Beispiel noch nie davon gehört, dass ein 20-Jähriger im Nikotinrausch totgeschlagen wurde. Was hier nur hilft, ist eine konsequente gesellschaftliche Ächtung des Alkoholkonsums. Das würde bedeuten: keine Werbung mehr, Verkauf nur in abgeschlossenen Zonen gegen Personalausweis, aber auch keine Sektempfänge mehr und eine andere Darstellung des Trinkens in Film und Fernsehen. Beim Rauchen sind wir ja auch auf einem guten Weg.

Jürgen Jeschke

Nicht zugehört

17. Oktober: "Cuba libre. Kuba öffnet Grenzen für seine Bürger"

Kuba würde es viel besser gehen ohne das Embargo der USA. Fidel Castro gehört zu den wenigen Despoten, die ihr Land nicht ausgebeutet und in Luxus gelebt haben. Kuba könnte es kurzfristig besser gehen, wenn westliche Länder - wie Spanien - diesem fantastischen Land behilflich wären, die kommunistische Ideologie aufzugeben. Raúl Castro hat diese Hilfe in seinen Reden schon eingefordert, aber niemand hat zugehört.

Dietmar Johnen-Kluge

Lächerlich

17. Oktober: "Eine Seilbahn tut Hamburg gut"

Viele Hamburger Wintersportler kennen Gondelbahnen sowie deren Geschwindigkeiten und die Warteschlangen am Einstieg. Deshalb sollte Herr Magold uns besser nicht weiter mit seinem "Nahverkehrs-Argument" kommen. Damit macht er sich nur lächerlich. Einen gemächlichen, touristischen Seilbahn-Ausflug über die Elbe ins grüne Wilhelmsburg halte ich dagegen für machbar. Allerdings sollte von vornherein der absehbare Abbau der Seilbahn finanziell gesichert sein.

Rolf Tonner

Ungerechte Verteilung

16. Oktober: "Energiewende wird für Bürger deutlich teurer"

Wer hätte das gedacht? Solche Großprojekte werden fast immer viel teurer als kalkuliert. Politiker sind oft nicht in der Lage, halbwegs zutreffende Prognosen zu errechnen, und noch öfter wollen sie den Bürger nicht mit der ganzen Wahrheit konfrontieren. Eine unzureichende Planung bewirkt, dass zwar sehr viel Ökostrom produziert werden könnte, aber wegen fehlender Infrastruktur kann der Strom nicht dorthin transportiert werden, wo er gebraucht wird. Gleichzeitig hat man den Erzeugern eine Preisgarantie gegeben. Die Kosten für etwaige Stillstände durch Überkapazitäten zahlt der Verbraucher. Allerdings nicht alle Verbraucher, denn der Wirtschafts-minister hat großzügig Ausnahmeregelungen für Großverbraucher erteilt, die oft nichts anderes sind als Subventionen. Verteilungsgerechtigkeit geht anders.

Michael Wolff

Augenwischerei

16. Oktober: "Bürger verlangen Netze zurück"

Ob alle Bürger die Netze zurückverlangen, wage ich zu bezweifeln. Warum sollen die Kommunen besser wirtschaften als die privaten Anbieter? Welche Kommune in Deutschland wirtschaftet erfolgreich mit einem ausgeglichenen Haushalt? Ich halte es für Augen-wischerei und Volksverdummung, wenn behauptet wird, der Strom werde billiger, wenn die Kommunen die Netze betreiben. Durch den Wettbewerb und die zu hohen Löhne im öffentlichen Dienst werden die öffentlichen Netz-betreiber nicht wirtschaftlich arbeiten. Das Ergebnis wird sein: Der Steuer-zahler muss mal wieder für die Verluste aufkommen.

Rolf Kohlscheen

Grenzen kontrollieren

16. Oktober: "So stark belasten Hamburger die Erde"

Es ist verständlich, dass die Nähe zum Flughafen dazu verführt, auch besonders viel zu fliegen. Nur war und ist das in erster Linie Sache der Politiker, verantwortlich und vorausschauend die Grenzen der Belastbarkeit zu kontrollieren, bevor die Umwelt so gefährdet ist. Es ist lange bekannt, dass für jeden Flug pro Kilometer mehr als doppelt so viel Kohlendioxid emittiert wird als beim Auto. Die Gesundheitskosten durch Emissionen und Lärm werden sich demnächst ebenso verdoppeln. Die Umweltverbände kritisieren auch schon länger den schlechten Zustand unserer Naturschutzgebiete. Wir wollen aber hoffen, dass unsere Politiker jetzt einsichtig und umweltfreundlich neue Weichen stellen.

Karin Wagner

Keine Hoffnung

15. Oktober: "Zu wenige Sitzplätze. S-Bahnen sind überlastet"

Spätestens seit der Erweiterung der S 3 nach Stade braucht man sich in der Hauptverkehrszeit Richtung Innenstadt keine Hoffnungen auf einen Sitzplatz zu machen, vielmehr fehlen hier die aus dem asiatischen Raum bekannten Stopfer, um alle Fahrgäste in die Züge zu bekommen. Ähnlich verhält es sich nachmittags am Hauptbahnhof gen Süden. Der Aussage von Staatsrat Andreas Rieckhof bezüglich einer Erweiterung der U 4 über die Elbe kann ich nicht folgen, letztlich macht es mehr Sinn, eine zusätzliche Schnellbahn-verbindung zu der bestehenden Strecke anzubieten, statt den Verkehr auf den beiden Gleisen zu verdichten.

Carsten Sanmann

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