Unglaublich

16. Oktober: "Energiewende wird für Bürger deutlich teurer"

Es ist unglaublich, wie Verbraucher und das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gegeneinander ausgespielt werden. Zumeist verschwiegen wird, dass rund 2000 stromintensive Unternehmen von der EEG-Umlage befreit werden und allein dies schon zu einer Mehrbelastung der Privathaushalte um 30 bis 40 Euro im Jahr führt. Und die Stromversorger sollten endlich die günstigen Einkaufskonditionen an der Leipziger Strombörse, die in Zeiten guter Wind- und Sonnenerträge vorliegen, an die Haushalte weitergeben. Ganz offensichtlich wollen aber genau die Kräfte, denen der dezentrale Aus- und Umbau der Energieversorgung ohne Atom und Kohle ein Dorn im Auge ist, das EEG sturmreif schießen.

Manfred Braasch BUND-Landesgeschäftsführer

Wirklich nötig?

16. Oktober: "Merkel vertraut Schavan. Was Plagiatsjäger antreibt"

Man sollte sich die Frage stellen, sind so viele Doktoren, die überwiegend belangloses Zeugs wiederkäuen, wirklich nötig? Sollte man anstatt auf den Nimbus des Titels nicht vielmehr auf die Leistung sehen? Denn Leistung muss man immer wieder beweisen - auf einem Titel dagegen kann man sich sehr lange ausruhen.

Klaus Matthies

Gute Alternative

15. Oktober: "Zu wenige Sitzplätze. S-Bahnen sind überlastet"

Warum wird nicht mit den Metronom-Betreibern darüber verhandelt, dass der Metronom wieder, wie vor einigen Jahren, in Neugraben hält? Das wäre eine gute Alternative zur S-Bahn, und es würde sicherlich das Fahrgastaufkommen bei der S-Bahn entzerren. Der Bahnsteig in Neugraben ist ja nach wie vor vorhanden. Oder ist der Konkurrenzneid beim Hamburger Verkehrsverbund so groß? Wenn erst einmal das Wohngebiet "Elbmosaik" vollkommen bewohnt ist, das sich ja dicht an der S-Bahn Neugraben befindet, wird sich das Fahrgastaufkommen dort sicher noch mehr erhöhen.

Kerstin Pilk

Nicht attraktiv

Das Problem betrifft nicht nur diese Linie, sondern grundsätzlich den Nahverkehr in Hamburg. Busse und Bahnen sind in der Rushhour immer überfüllt, Sitzplätze nur zu ergattern, wenn man am Anfang einer Fahrt einsteigt. Hinzu kommt, dass die S-Bahnen in Hamburg dreckig sind und keine Klimaanlagen haben. Diese Bedingungen, zusammen mit der Tatsache, dass Warte- und Umsteigezeiten die Fahrzeit für den Weg zur Arbeit in vielen Fällen auf das Dreifache im Vergleich zur Fahrt mit dem Auto erhöhen, macht die Entscheidung für Bus- und Bahn nicht attraktiv. Von den Fahrpreisen ganz zu schweigen.

Carola Schumann

Größere Platzreserve

Als täglicher Benutzer der S3 und S31 kann ich die starke Beanspruchung der Züge nur bestätigen. Allerdings wäre es schon sehr hilfreich, wenn die Beförderungsfälle, die am weitesten fahren, nicht wie angewurzelt im Türbereich stehen blieben, sondern in den Gang weitergehen würden, denn dort ist sehr häufig noch eine größere Platzreserve, als mancher glaubt. Aber statt für einen beschleunigten Fahrgastwechsel zu sorgen, beschäftigen sich viele lieber mit ihrem elektronischen Kasperletheater in Gestalt von Handy und Smartphone.

Holger Flach

Kein hohler Spruch

15. Oktober: "Eine Seilbahn für Hamburg - was soll das?"

Wir sind vor vielen Jahren aus Hessen nach Hamburg gezogen, und wenn uns alte Freunde besuchen, gehört es zu unserem Besuchsprogramm, über die Köhlbrandbrücke zu fahren, um Landeiern die herrliche Aussicht über den Hafen zu bieten. Eine Seilbahn würden wir supertoll finden, da dies einen ungehinderten Blick über das gesamte Areal bieten würde. Die Seilbahn wäre definitiv eine Attraktion für die Hamburger und den Tourismus. Der Sprung über die Elbe wäre nicht nur ein hohler Spruch, sondern hätte Prägnanz. Meine Zustimmung gilt aber nur, wenn keine Steuergelder dafür eingesetzt werden. Selbst ein Testlauf dieser Seilbahn während der Gartenschau wäre es wert, für Hamburg ein Zeichen zu setzen.

Udo Schmidt

In den Abgrund

15. Oktober: "Ein Matcha-Shake und Mangold-Blätter. Erster Vegan-Kongress im CCH"

Die Auswirkungen unseres exzessiven Fleischkonsums sprechen für sich. Mein täglich Fleisch gib mir heute. Dieses Mantra zerstört nicht nur Millionen Leben in Drittweltländern, es wird auch uns über kurz oder lang in den Abgrund führen. Von dem Leid all der Tiere, die unserer Billigmentalität und Maßlosigkeit zum Opfer fallen, mal ganz zu schweigen. Wer immer noch glaubt, es könne ewig so weitergehen, dem ist nicht mehr zu helfen. Deshalb weg vom hormongepäppelten Chicken Nugget aus der Tierfabrik, zurück zum Sonntagsbraten und einer bewussten Wertschätzung des Mitgeschöpfs, das hier sein Leben ließ, um uns satt zu machen. Dass eine fleischfreie oder zumindest -ärmere Ernährung heute keineswegs mehr Verzicht bedeutet, ist hinlänglich bewiesen.

Andreas Binroth

Vorbild für die Welt

13./14. Oktober: "Europas Sternstunde. Die Europäische Union erhält den Friedensnobelpreis"

Natürlich ist das sich vereinende Europa viel mehr als nur der Euro. Mein Vater musste als junger Mann mitten in Europa an beiden Fronten kämpfen und kam körperlich und seelisch schwer geschunden aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Auch meine Mutter hatte sehr unter der Vertreibung und Flucht zu leiden. Wir Kinder mussten mit Millionen anderen in ganz Europa mit dem Trauma dieser unbeschreiblich schrecklichen Erlebnisse aufwachsen. Die Millionen von Kreuzen auf den Kriegsgräbern beider Weltkriege mahnen uns - und nun auch diese Auszeichnung - das Friedensprojekt Europa nicht aufzugeben, sondern als Vorbild für die ganze Welt weiterzuführen.

Horst Mahl

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