Wahnsinn

15. Oktober: "Der Sprung aus dem All. Felix Baumgartner durchbricht als erster Mensch die Schallmauer"

Auch wenn man gar nichts wissen wollte über den Versuch, die Schallmauer im freien Fall zu durchbrechen: Man konnte sich durch die permanente Berichterstattung dem Verlauf des Ereignisses nicht entziehen. Am Ende zitterte ich tatsächlich mit und hoffte, dass der Sprung nicht in einer Tragödie enden würde. Felix Baumgartner hat es geschafft. Zum Glück. Wahnsinn! In der Tat Wahnsinn. Welch ein Erfolg für ihn und Red Bull, die durch diese Aktion mit geschätzten Kosten von 50 Millionen Euro eine Werbewirkung von mehreren Hundert Millionen feiern können. Wir sollten nicht aufhören, uns zu fragen, was dies für ein Erfolg ist: 50 Millionen Euro einzusetzen für einen Sprung aus dem All, bei dem der Tod eines Menschen in Kauf genommen wird, wenn für den gleichen Betrag Tausenden von Menschen hier und jetzt auf der Erde geholfen und das Überleben gesichert werden kann. Was ist das für eine Wahl, was für ein Antrieb?

Sabine Kilper

Sieg der Techniker

Was sollen solche menschlichen Rekorde? Das war ein Sieg der Techniker. Ein Baumstammklotz hätte den gleichen Erfolg gehabt. Ich bin bereit zu applaudieren, wenn Herr Baumgartner den gleichen Sprung in Badehose und Taucherbrille wiederholt.

Wolfgang Schubert

Gute Erinnerungen

13./14. Oktober: "Millionenzusagen für den legendären Hamburger Viermaster 'Peking'"

Auch ich habe sehr viele gute Erinnerungen an die "Peking" und würde es sehr begrüßen, wenn dieses schöne Segelschiff nach Hamburg zurückkommt. Meine erste Begegnung fand direkt in New York statt, ich war mit dem Jugendmusikkorps Wedel zu den Feierlichkeiten der Operation Sail 1976 eingeladen. Anlässlich dieser Feierlichkeiten im Juli 1976 wurde die "Peking" am Pier des South Street Seaport Museums für die Öffentlichkeit freigegeben und mit einem Festakt der Stadt New York übergeben. Der damalige Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg und das Jugendmusikkorps Wedel waren die deutschen Repräsentanten für diesen Festakt. Seit dieser Zeit habe ich das Schiff bei jedem meiner zahlreichen Besuche in New York besichtigt und immer gehofft, so ein schönes Schiff auch mal nach Hamburg zu holen.

Reiner Kiehn

Moralische Seite

13./14. Oktober: "Die EU erhält den Friedensnobelpreis. Deutsche Forscher gehen leer aus"

Der deutsche Forschungsrückstand, wenn es einen solchen wirklich geben sollte, liegt auch daran, dass wir die moralische Seite der Experimente ernster nehmen als die US-Amerikaner. Nicht alles darf den Forschern erlaubt sein. Die Würde des Menschenlebens muss an erster Stelle stehen, und Menschenleben beginnt für mich mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle. Auch ist zu fragen, wie viel ein Nobelpreis wirklich bedeutet, inwiefern er sich in klingender Münze auszahlt. Eine solide Breitenforschung ist meines Erachtens wichtiger als ein paar Spitzen-Universitäten.

Christian Fuchs

Nicht repräsentativ

Was soll diese Selbstbeweihräucherung durch die EU? Die Entscheidung für die Erteilung des Nobelpreises wird von nur fünf norwegischen Bürgern getroffen. Nicht unbedingt ein repräsentatives Qualitätsmerkmal für diese Auszeichnung.

Herbert Gaiser

Längere Wartezeit

13./14. Oktober: "Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn begründet Streichung von Flügen"

Seit Jahren fliegen wir mehrmals jährlich nach Zürich. Die Flieger sind jedes Mal in beiden Richtungen voll. Völlig unverständlich ist, dass wir Ende November über Düsseldorf nach Zürich fliegen sollen. Die Flug- und Wartezeit verlängert sich dabei um fast vier Stunden. Das ist mehdornsche Sparpolitik, die er bei der Deutschen Bahn geübt hat. Den verdienten Flughafenchef Eggenschwiler nicht rechtzeitig informiert zu haben passt in diese Politik.

Gerhard Rohard

Grundgesetz verbogen

11. Oktober: "Religionsfreiheit: Kabinett beschließt Gesetz zur Beschneidung"

Nun wird also aus Gründen des Religionsfriedens das Grundgesetz verbogen, und unpassende Passagen werden außer Kraft gesetzt. Alles, weil bestimmte Volksgruppen eben ihre Traditionen weiterleben wollen. Bei einigen Volksgruppen auf dieser Erde ist die Steinigung von angeblichen Sündern ebenfalls heilige Tradition. Damit auch diese Gruppen ihren Frieden finden, werden wir doch sicherlich auch bald eine kleine Änderung des Grundgesetzes vornehmen können?

Gerhard Richter

Hoffen und harren

10. Oktober: "Elbphilharmonie: Die Opposition schäumt"

Vom einstigen Hoch sind wir jetzt in einem Tief angekommen. Mit diesem Jahrhundertprojekt ist die Hansestadt offensichtlich überfordert. Ich appelliere daher an die Großspender, wenn ihre Gelder nicht in einer trostlosen Ruine versickern sollen, mit ihrer Erfahrung und ihrer Organisation zu helfen. Wir kleinen Spender können derweil nur hoffen und harren.

Bruno Lorenzen

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