Komische Gesetze

8. Oktober: "Hamburg, deine Radwege ..."

Vielen Dank, dass Sie das Thema Radwege in Hamburg aufgegriffen haben. Bitte bleiben Sie dran! Ich versuche immer wieder, kleine Strecken mit dem Rad zu fahren und muss immer wieder feststellen, wie schlecht das Radwegenetz in Hamburg ist. Dazu kommen so komische Gesetze wie das mit der Forderung, dass ein Radfahrer sein Rad über den Zebrastreifen schieben muss. Warum wird der Radfahrer künstlich entschleunigt? Stellen wir uns einmal vor, Autofahrer müssten ihr Auto über den Zebrastreifen schieben. Gute Radwege sind gelebter Umweltschutz.

Renald Wittwer

Absolut rücksichtslos

Als Fußgänger habe ich eine ganz andere Sicht auf die Dinge. Radfahrer sind absolut rücksichtslos. Das äußert sich darin, dass Fußgänger gnadenlos über den Haufen gefahren werden, so sie nicht rechtzeitig beiseitespringen. Mit der gleichen Arroganz werden auch innerhalb der Sperrzeit in den öffentlichen Verkehrsmitteln die Fahrräder trotzdem befördert und einfach so in den Waggon gestellt, der oder die Radfahrer müssen natürlich sitzen und können nicht ihr Fahrrad festhalten.

Joachim Moritz

Kopenhagener Träume

Bei meinem Besuch in Kopenhagen geriet ich ins Fahrradträumen: breite Radwege allüberall, meist - wie in der Hochallee - auf demselben glatten Asphalt abgeteilt, wie ihn die gut gefederten Autos benützen dürfen, eine sichere und einfache Linksabbiegeregel, kreuzungsfreie Fahrrad-"Autobahnen" von den Vororten in die Innenstadt mit zwei Spuren für unterschiedliche Geschwindigkeiten, viele Fahrradparkplätze usw. Ein gutes Drittel der mobilen Kopenhagener benutzt jetzt das Rad, ein weiteres Drittel den ÖPNV, das letzte den Pkw. Der Senat sollte einmal ein Fahrradwochenende in dieser schönen Stadt verbringen, das muss ja nicht bei Regenwetter sein, und sich durch Genuss inspirieren lassen. Hamburgs Radwegenetz ist im Vergleich beschämend dürftig, sage ich als Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer, ÖPNV-Benutzer.

Hinrich Krahnstöver

Dreck entfernen

8. Oktober: "Peer Steinbrück kämpft um seine Ehre"

Ich bin nun wahrlich kein Anhänger Peer Steinbrücks, aber die, die da mit Dreck schmeißen, sollten doch erst einmal ihren eigenen Dreck entfernen. So hat Altkanzler Kohl trotz richterlicher Anordnung bisher immer noch nicht die heimlichen Parteispender benannt. Um die Erzwingungshaft ist er nur herumgekommen, weil man als Altkanzler vor dem Gesetz doch etwas gleicher als die anderen ist, während sich Peer Steinbrück an die Transparenzgesetze hält, die ja jederzeit von der Regierung hätten geändert werden können. Aber dann wären sie ja selber auch zur Transparenz verpflichtet gewesen!

Jürgen Jeschke

Parallelen

Hier kommen durchaus Parallelen zu der sogenannten Affäre Wulff zum Vorschein. Von interessierter Seite werden auch Geringfügigkeiten hochgespielt. Mal sehen, was über Steinbrück noch zum Vorschein kommt. Wulff wurden auch Sünden der Jahre vor seiner Zeit als Präsident angelastet, warum sollte es bei Steinbrück anders sein? Rühren im Schmutz à la USA-Wahlkampf lässt in beiden Fällen grüßen.

Dr. Jürgen Koch

Herbeigeführt

8. Oktober: "Merkel soll in Athen Solidarität zeigen"

Ich lese vom "Ausbruch" der Finanzkrise. Diese ist nicht ausgebrochen, sie ist herbeigeführt worden. Von blauäugigen Politikern und selbstverliebten Geldjunkies. Nichts vom Himmel Gefallenes, sondern Menschengemachtes. Diese Tatsache sollte man nicht mit einer Wortwahl verbrämen, die vermuten lässt, man wäre hilflos. Rezepte dagegen gibt es genügend. Nur mangelt es an denen, die sie anwenden wollen.

Andreas Kaluzny

Ergebnis steht fest

Selbstverständlich steht das Ergebnis der Troika schon fest: Es wird weiter gezahlt, Griechenland ist auf einem guten Weg. Es wird nur noch über die Formulierung der positiven Bewertung nachgedacht - so einfach geht das.

Bernd Lange

Qualitativ schlecht

8. Oktober: "Poletto und Wiener fordern Reform des Schulessens"

Wie recht Cornelia Poletto und Sarah Wiener doch haben. Selbst wenn das in den Schulen angebotene Essen hygienisch einwandfrei ist, so ist es doch in vielen Fällen qualitativ schlecht bis ungenießbar. Nicht nur sind 3,50 Euro zu viel für einen Teller, auch treibt es die Kinder an den nächsten Kiosk, um den Hunger mit Pommes oder Süßigkeiten zu stillen. An beiden Gymnasien meiner Söhne war das Mittagessen gesund und lecker, so lange Mütter die Kantine betrieben haben. Seit hier Caterer beliefern, ist dies leider nicht mehr der Fall.

Julia Jaspers

Bestellerprinzip

6./7. Oktober: "Wer den Makler bestellt, soll ihn auch bezahlen"

Nur das Bestellerprinzip kann zum Zuge kommen. Wenn das Gesetz dahin geändert wird, dass es zur Teilung der Maklerkosten zwischen Vermieter und Mieter kommt, wird nur derjenige Bewerber die Wohnung bekommen, der stillschweigend auch die Courtage der Vermieterseite übernimmt.

Ilona Platz

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