Elternprotest richtig!

1. Oktober: "Kein Kita-Platz für Behinderte. Der Rechtsanspruch für Zweijährige gilt nicht für alle. Eltern fühlen sich unfair behandelt"

Die Mutter von Paul spricht uns aus dem Herzen. Immer noch streiten Sozialbehörde und Krankenkassen auf dem Rücken der Eltern behinderter Kinder über die Aufteilung der Kosten für Therapie und Frühförderung in den Kitas. Auch in Hamburg ist es bisher nicht gelungen, die Schnittstellen der Leistungssysteme so zu überwinden, dass nicht die Familien mit einem behinderten Angehörigen immer wieder die Leidtragenden sind. Es ist richtig, dass sich die Eltern wehren.

Martin Eckert, Leben mit Behinderung Hamburg, Elternverein e. V.

Brave Veranstaltung

1. Oktober: "Menschenkette gegen Armut. Mehrere Tausend Hamburger demonstrieren gegen Steuerungerechtigkeit in der ,Stadt der Millionäre'"

In anderen Ländern wird wirklich protestiert. In Hamburg ist es nur eine brave Veranstaltung - eine Menschenkette, in der lächelnd symbolische Päckchen weitergereicht werden.

Eva Lisander

Nicht überraschend

29./30. September: "City ohne Autos? Wie die Hamburger leben wollen. 5700 Leser haben den Abendblatt- Fragebogen ausgefüllt."

Das Ergebnis der Studie kommt nicht wirklich überraschend. Denn erstens entspricht es einer weit verbreiteten Erkenntnis, dass eine Stadt mit weniger Autos nicht nur für junge Familien mit Kindern eine höhere Lebensqualität bedeutet. Und zweitens geht der internationale Trend bei städtischen Visionen eindeutig dahin, dass man sich am "dynamischen Fußgänger" und nicht an motorisierten Fortbewegungsmitteln als Fixpunkt orientiert. Weswegen Hamburg gut daran täte, nicht mehr seiner Zeit hinterherzulaufen und andere Prioritäten zu setzen.

Rasmus Ph. Helt

Großes Umdenken

Die Umfrage belegt eindrucksvoll, dass in der Bevölkerung gerade ein großes Umdenken stattfinden. Gerade die 18- bis 35-Jährigen bringen frischen Wind und eine völlig neue Ansicht der Dinge in die Gesellschaft: Das Auto ist kein Prestigeobjekt mehr. Das große Umdenken hat begonnen. Die Fahrgastzahlen steigen, Verkehrsunternehmen und Politik müssen aufpassen, dass sie nun Schritt halten und sich an den neuen Zeitgeist anpassen können.

Detlef Peters

Traum weiter erhalten

29./30. September: "Der geplatzte Traum vom Großflughafen. Vor 50 Jahren war der Airport Kaltenkirchen schon beschlossene Sache"

Der Traum vom Flughafen Kaltenkirchen muss am Leben erhalten werden! Es geht dabei nicht nur um die zigtausend von Lärm und Abgasen betroffenen Hamburger, sondern es geht genauso um die Sicherheit aller Hamburger: Erst jetzt kam ja heraus, dass es 2010 über Köln zu einem Beinahabsturz kam, weil durch Eindringen von giftigen Gasen ins Cockpit die Crew am Rande einer Ohnmacht war und das Landemanöver fast nicht bewältigt werden konnte. Was muss noch passieren, damit jeder begreift, dass Flughäfen innerhalb einer Stadt nichts verloren haben?

Karin Wagner

Mit Augenmaß bitte!

29./30. September: Pferde müssen Wohnungen weichen. Aus für ,Tinas Ranch': Reitlehrerin räumt Koppel in Tonndorf. Reihenhäuser und Stadtvillen geplant"

Wohnungsbau muss doch auch mit Augenmaß machbar sein. Gäbe es nicht genug andere Flächen außerhalb naturnaher Gebiete, die mit bezahlbaren Mietwohnungen bebaut werden könnten? In der HafenCity könnten jede Menge Wohnungen gebaut werden. Hamburg ist als grüne Stadt so beliebt und nicht wegen Tausender quaderförmig uniformierter Bauten.

Christa Grundmann

Alte AKW nutzen!

29./30. September: " Wie Wind in den Tank kommt. Um nicht mit der Nahrungsmittelproduktion zu konkurrieren, arbeitet Audi an synthetischem Sprit für Gasautos"

Wieso so kurz springen und das Gas nur im Auto verwenden? Bei Stromüberschuss wird Gas erzeugt und gespeichert, was bei Strommangel per Gasturbine wieder Strom erzeugt. Sowohl Gas- als auch Stromerzeugung lässt eine schnelle Reaktion mit guter Regeleigenschaft bei Netzschwankungen zu. Als Standort solcher Anlagen könnten zurückgebaute AKW dienen, da dort schon eine gewisse Infrastruktur (Generator, Trafo und Netzanschluss) vorhanden sind.

Wolfgang Wörmann

Andere Lösung

29./30 September: "Am Kaiser- Friedrich-Ufer bleiben die Wege teilweise unbenutzbar"

Tatsächlich lässt sich der Fußweg am Kaifu nur dauerhaft sanieren, wenn man die Bäume fällen würde, die die Drainage zerstört haben. Dennoch gibt es eine baumschonende und kostengünstige Möglichkeit, das Dilemma aufzulösen: Wie wäre es, wenn man den gepflasterten Radweg am Kaifu für Fußgänger öffnete und zugleich auch Radfahrer auf dem unbefestigten Fußweg zuließe?

Thorsten Büchner, Umweltpolitischer Sprecher, Bündnis 90/Grüne Eimsbüttel, Bezirksfraktion

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