Hände weg

20. September: "Schwarz-Gelb will Blitzwarner-Verbot kippen"

Freiheit ist ein hohes Gut, Verantwortung auch. Wer das eine will und das andere - leider häufig - nicht hat, darf nicht auch noch belohnt werden. Schade für die anderen. Aber Hände weg vom Verbot des Blitzwarner-Verbots.

Wolfgang Herz

Sehr bedenklich

Das Blitzwarner-Verbot aufzuheben mit der Begründung, es würde selten geahndet oder, wie der ADAC sich ausdrückt, "die Legalisierung der Blitzwarner ist eine Anpassung des Rechts an die Realität", finde ich mehr als bedenklich. Genauso gut könnte man dann auch sagen, lass uns alle Tempo-30-Zonen aufheben, da hält sich ja auch kaum einer daran.

Dirk Oelte

Keine Konsequenzen

20. September: "Fontäne und Palmen - verschwendetes Geld"

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man herzhaft lachen. Da weiß man in Hamburg nicht, dass Palmen im Winter eingehen, und lässt sich das noch von Gutachtern bestätigen. Man kann sich für alle Abgeordneten und deren Familien nur freuen, dass sie in die Politik gegangen sind, nur hier können sie solchen Unsinn verzapfen. In der freien Wirtschaft wäre der Vorgang so: Abmahnung und im Wiederholungsfall kommt die Kündigung. Jedes Jahr wird über die Steuerverschwendung berichtet, aber Konsequenzen gibt es nicht.

Matthias Müller

Entfremdung

19. September: "'Ökumene jetzt'. Konfessionelle Unterschiede - ein Reichtum"

Solange die katholische Kirche sich dem fundamentalen christlichen Eckpfeiler, der Toleranz, verweigert, wird es überhaupt keine wesentliche Annäherung geben können. Wer nicht akzeptiert, dass es neben der katholischen auch andere christliche Kirchen gibt, kann keine Gemeinsamkeit wollen. Doch die Gemeindeglieder an der Basis wollen sie, weil sie merken, dass durch die starre Haltung "ganz oben" eine Entfremdung stattfindet. Schon jetzt sind fatale Folgen wie Priestermangel und Kirchenaustritte erkennbar, die sich noch verschärfen werden.

Hannsjörn Boës

Getrübte Freude

19. September: "Erste staatliche Waldorfschule"

Als Mutter dreier Kinder in Wilhelmsburg freue ich mich auf die Waldorfschule in der Nachbarschaft. Doch warum erst 2014 starten? Mein ältestes Kind kommt 2013 in die Schule, und wie wird es sich anfühlen, schon bei der Einschulung zu wissen, dass man der letzte Jahrgang eines auslaufenden Modells ist und alle Reformideen und kreativen Kapazitäten nur in die Jüngeren gesteckt werden? Vor diesem Hintergrund kommt eine Einschulung in die Fährstraße nicht mehr infrage. Toll wäre, meine Tochter in einer Schule zu wissen, in der sie bereits Teil einer pädagogischen Erneuerung sein darf. Dass es innerhalb des ersten Waldorfjahrgangs dann noch zu vielen konzeptionellen Änderungen, vielleicht etwas Chaos, kommen wird, nehme ich dafür gerne in Kauf.

Janina Dannenberg

Unverantwortlich

19. September: "Was ist die freie Meinung wert? US-Botschafter über das Mohammed-Video"

Ein Schmähvideo ist eine Beleidigung. Eine Beleidigung ist keine Meinung, sondern bleibt eine Beleidigung. Eine Meinung wird sachlich fundiert geäußert. Dann wird eine Meinung in der zivilisierten Welt auch akzeptiert. Somit gehört das unselige Schmähvideo ganz klar verboten. Da braucht es keine Diskussion. Das Video hat mit Meinungsfreiheit nichts zu tun. Es ist unverantwortlich. Es geht gegen den gesunden Menschenverstand.

Gisela Liebig

Vereinsamung?

19. September: "HVV erhöht Fahrpreise um 3,5 Prozent"

Anfang des Jahres eine Preiserhöhung, und nun schon wieder eine Erhöhung zum nächsten Jahr. Warum? Hat doch der HVV seit dem "Vorne-Einstieg" einen riesigen Gewinn gemacht und die Schwarzfahrer somit reduziert. Die Kunden haben von dem Gewinn nichts. Die Gruppenkarte von 9,90 Euro zu 10,40 Euro erhöht sich um sage und schreibe fünf Prozent. Ich als Rentnerin hatte eine Rentenerhöhung von 1,5 Prozent. Wohin soll das führen? Vereinsamung? In vielen europäischen Ländern zahlen die Rentner nur einen Bruchteil. Wann ist es auch hier endlich so?

Maja Hoffmann

Besser als nichts

19. September: "AOK und Barmer kontra Techniker"

Es ist ein Skandal, dass die Mehrheit der Krankenkassen sich weigert, ihren Versicherten von den immensen erwirtschafteten Überschüssen wieder etwas zurückzugeben. Die von der TK geplante Zahlung einer einmaligen Prämie ist zwar nicht die optimale Lösung, es ist aber besser als nichts. Die einfachste und eine dauerhafte Möglichkeit der Rückgabe und der Kostenersparnis für die Versicherten ist die Abschaffung der unsinnigen Praxisgebühr. Diese Maßnahme ist einfach mit einem Regierungsbeschluss zu realisieren und kommt allen Versicherten zugute. Es ist nicht zu verstehen, warum die CDU sich dagegen sperrt und in diesem Punkt nicht auf ihren kleinen Koalitionspartner zugeht. Die Wähler haben ein gutes Gedächtnis und werden die Regierenden für diese Uneinsichtigkeit bei der nächsten Bundestagswahl mit Sicherheit abstrafen. Und das ist auch gut so.

Helmut Jung

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