Völlig unverständlich

14. September: "Warum Bischöfe Straftaten nicht der Polizei melden müssen"

Es ist unverständlich, dass es eine unterschiedliche Rechtsauffassung für Bischöfe und Normalbürger gibt. Hier geht es vordergründig um die ethisch-moralische Verantwortung. Die Kirche ist gut beraten, wenn sie endlich mehr Offenheit und Ehrlichkeit zeigt, um nicht weitere Austritte hinzunehmen.

Klaus und Karin Lühmann

Nie bezahlt worden

14. September: "Honorarstreit: Hamburger Ärzte wollen ihre Praxen schließen"

Auch die 160 000 Euro sind Jahresumsatz. Was den Kassen als Honorar berechnet wurde, ist nie bezahlt worden. Abweichend von dieser eigentlich geltenden Tarifvereinbarung wurden aber "Regelleistungsvolumen" übergestülpt. Seither horteten die Kassen nicht Milliarden, weil sie etwa die Beiträge erhöhten - diese sind in zehn Jahren um 1,9 Prozent gestiegen, die Preise für Brot und Milch um über 40 Prozent - , sondern weil sie den Ärzten nicht die vereinbarten Honorare bezahlten. Die "Überschüsse" gehören nicht den Patienten, sondern den nur zum Bruchteil für ihre Leistungen bezahlten Ärzten.

Dr. Andreas Schoeneich

Manipuliermasse

14. September: Kommentar "Die Kassen tricksen"

Die Debatten über zu viel gezahlte Beiträge der gesetzlich Krankenversicherten kann man sich ersparen, denn zu viel gezahltes Geld gehört den Beitragszahlern und sonst niemandem und ist somit unverzüglich zu erstatten. Zumindest muss es den Versicherten finanziell zufließen, etwa durch Abschaffung des Zusatzbeitrags Praxisgebühr. Bei allen anderen Modellen wird nur wieder getrickst und die Patienten haben nichts davon. Wenn die Politik das will, kann sie es mit einem Federstrich machen. Das tut sie aber nicht, weil sie die "Kohle" als Manipuliermasse zwischen Patienten, Kassen und Ärzten in ihrer Hand behalten will.

Helmut von Binzer

Situation unbefriedigend

6. September: "Eltern fordern Ende des Turbo-Abis"

Gut, dass dieses Thema auf der Titelseite erschien. Dass 79 Prozent der Eltern den neunjährigen Bildungsgang zum Abitur bevorzugen, sollte alarmierend für die politisch Verantwortlichen sein. Nicht zuletzt, weil es sich um eine aktiv interessierte Wählerschaft handelt. Richtig ist, dass das schleswig-holsteinische Schulgesetz eine Option zur Rückkehr zu G9 zulässt. Nicht richtig ist, davon zu sprechen, dass man in Schleswig-Holstein "zurückgerudert" sei. Mancherorts, wie etwa in Wentorf , gestaltet sich die Situation für die Kinder, die Eltern und das Gymnasium mehr als unbefriedigend, da die Gemeinde als Schulträger dem G9-Modell zustimmen muss und sich mit knapper CDU-Mehrheit und fadenscheinigen Argumenten einem breiten Elternwillen verschließt.

Liane Thürer-Smid

Impfstoff-Vorgabe schadet

15. September: "Hamburg wartet dringend auf Grippe-Impfstoff"

Es ist ein Skandal, dass Ärzte in Hamburg und Schleswig-Holstein durch Vereinbarung mit den Krankenkassen nur mit dem kostengünstigen Impfstoff von Novartis gegen Influenza impfen dürfen. Nun ist dieser Impfstoff nicht lieferbar. Nach Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts sollte jeder Arzt den für den Patienten optimalen Impfstoff verwenden. Nun ist ein neuer Grippe-Impfstoff für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr auf dem Markt, der in die Nase appliziert wird. Dieser Impfstoff hat eine nachgewiesene bessere Wirksamkeit als der Impfstoff durch die Injektion, er ist zudem schmerzfrei und bedeutet für die Kinder keine "Körperverletzung" (siehe Diskussion über die rituelle Beschneidung). Die Kassen sollten die Verpflichtung zu nur einem bestimmten Impfstoff aufgeben. Kinder sind bei einer Grippeepidemie aus Gründen der schlechteren Immunität zu 20 bis 30 Prozent häufiger als Erwachsene betroffen und erleiden häufiger Komplikationen.

Dr. Michael Zinke, Kinder-, Jugendarzt

Verschlechterung droht

15. September: "Stadt will am Kita-Essen sparen. Opposition spricht von Wahlbetrug"

Statt mit dem Rasenmäher über alle Bereiche gleichmäßig zu sparen, sollte der SPD-Senat lieber politische Prioritäten setzen. Ansonsten drohen im Bereich der Kitas entweder Personalabbau oder eine Verschlechterung des Essens oder ein Sparen bei Spielsachen etc.

Rüdiger Günther

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