Immer derselbe Fehler

12. September: "Das Glück der Untüchtigen. Die deutsche Mannschaft beim WM-Qualifikationsspiel"

Der Herr Löw macht immer denselben Fehler: Wie schon bei der Weltmeisterschaft änderte er die Mannschaft, die zuvor wunderbare Siege gegen Argentinien und England errungen hatte und verlor prompt die für das Erreichen des Halbfinales nötigen Spiele. Mehmet Scholl hat recht, wenn er sagt, dass die Spieler sich für die Beibehaltung der jeweils siegreichen Mannschaft hätten einsetzen müssen.

Jochen Arp

Energie gewinnen

11. September: "Hamburg: Immer weniger Müll. Aufkommen sinkt um fast zehn Prozent"

Was geht eigentlich den Umweltforscher Michael Braungart mein Müll oder auch nur Hamburgs Müll an? Mit dem früheren Hamburger Umweltsenator Vahrenholt bin ich der Meinung, dass verbrennlicher Müll verbrannt gehört, um Wärme und Strom zu erzeugen. Das geschieht in Hamburgs Müllverbrennungsanlagen. So lässt sich Energie gewinnen, ohne dass fossile Brennstoffe eingesetzt werden und ohne dass Plastikmüll irgendwo ein ungewisses Schicksal erleidet.

Dr. Gunter Alfke

Steinzeitlich

Nach dem Motto "die ich rief, die Geister" werden heutzutage Verpackungen, Kosmetika und Medikamente hergestellt, die aus Tausenden chemischen Stoffen bestehen, deren Wirkungsweise sozusagen erst im Freilandversuch an der heimischen Bevölkerung getestet wird. Diese unzähligen Stoffe, die eventuell Krebs erregen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung beeinträchtigen, können aufgrund fehlender Transparenz weder vom Verbraucher gemieden noch später als Müll fachgerecht aufbereitet und recycelt werden. Gerade in einem Ballungsraum wie Hamburg wäre daher Müllvermeidung und eine nachhaltige Müllentsorgung sinnvoll. Müll verbrennen ist steinzeitlich, und selbst das konnten die Steinzeitmenschen besser.

Jochen Kälber

Fantasieloses Design

11. September: "Internationale Gartenschau 2013. Wilhelmsburg bekommt Schwebebahn"

Die Schwebebahn für die Internationale Gartenschau in Wilhelmsburg scheint ja wohl ein Witz zu sein. Schnelle Raupe? Schnell muss das Ding doch überhaupt nicht sein und sehen müsste man aus dem Wurm ja auch was. Aber wie? Die Fahrgäste huschen dann fix an der Ausstellung vorbei und können nur ausschnittweise sehen, der Blickwinkel ist so klein, dass es bestimmt dem Hals wehtut, immer nur, wie beim Tennis, rechts-links, rechts-links zu schauen. Meines Erachtens hat dieser Wurm oder Raupe nicht den leisesten Anspruch, den man an eine Aussichtsbahn stellen muss: Rundumsicht. Viel zu viel verdeckende Trennwände, nach vorn überhaupt nichts zu sehen. Fantasieloseres Design gibt es wohl nicht, das könnte doch jeder Student besser entwickeln. Die mal angedachte Seilbahn findet da doch schon eher meine Zustimmung.

Curt Dabbert

Superschnäppchen

Moment mal, die ganze Schwebebahn kostet nur 13 Millionen? Das ist ja ein Superschnäppchen, wenn man die Kosten mit der U-Bahn und der Busbeschleunigung vergleicht, und auch noch ästhetisch dabei. Wieso bauen wir die nicht überall, zumindest jedoch in der Innenstadt? Ich sehe sie schon in der Mitte der Grindelallee schweben. Stinkt nicht wie ein Bus, behindert nicht wie eine Stadtbahn den Verkehr und ist immer pünktlich.

Thorsten Schima

Zu einfach?

10. September: "CDU geht in der Rentenfrage auf die SPD zu"

Seit Wochen beherrschen die Begriffe Altersarmut und private Vorsorge sowie Grundsicherung die Rentendiskussion. Ich empfehle, hier einmal zwei Themenkreise zusammenzuführen: die weiter sinkenden Ansprüche der gesetzlichen Rente und die Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen. Über die Verwendung der Letzteren wird ebenfalls dauerhaft diskutiert. Nimmt der Gesetzgeber die 2004 von Ulla Schmidt durchgeboxte unsoziale Maßnahme der nachgelagerten Abgabenpflicht auf Direktversicherungen der Arbeitnehmer zurück, würden die Riesenüberschüsse der gesetzlichen Kassen nicht noch zusätzlich gefördert und die eigenverantwortliche Vorsorge der Arbeitnehmer über Gehaltsumwandlung nicht gekürzt. Oder ist das zu einfach?

Udo Hein

Zutiefst betroffen

10. September: "'Das sind keine Menschen'. In Hamburg töteten während der NS-Zeit Ärzte Dutzende behinderter Kinder"

Menschen mit geistiger Behinderung als lebensunwert anzusehen und im Kindesalter zu töten scheint unfassbar. Nicht viele Jahrzehnte früher ist dies geschehen. Als Mutter eines inzwischen 15-jährigen Mädchens mit geistiger Behinderung macht mich der Artikel zutiefst betroffen. Als "geistig Tote" und "Ausschuss" bezeichnete junge Menschen mit zum Beispiel dem Downsyndrom wurden von Medizinern eiskalt zum Tode verurteilt. Zunächst ist man heilfroh, nicht zu dieser Zeit in Hamburg gelebt zu haben. Doch dann drängt sich der Gedanke auf, dass es auch heute noch zum Praxisalltag von Frauenärzten gehört, im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen bei Schwangeren nach Kindern mit dem Downsyndrom zu suchen. Hat das Gedankengut, Menschen mit Beeinträchtigungen wie dem Downsyndrom seien lebensunwert und ihre Tötung ein "erlaubter nützlicher Akt", also doch überlebt?

Nina Heitmüller

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