Kein Einfluss mehr

7. September: "EZB verspricht Schuldenländern Hilfe ohne Limit"

Quasi durch die Hintertür ohne die nationalen Parlamente haben die Schuldenstaaten es geschafft, dass die Staatsschuldenfinanzierung über die EZB erfolgt, unbegrenzt, aber unter strikten Auflagen, wie es so schön heißt. Da sich vor allem Spanien bisher vehement geweigert hatte, unter einen Rettungsschirm zu schlüpfen, werden die Anleihen, ähnlich wie bei den spanischen Banken, wahrscheinlich ohne Auflagen angekauft werden. Unser Haftungsrisiko wird erheblich steigen, und der Reformeifer der Schuldenstaaten könnte gebremst werden. Deshalb muss unsere Kanzlerin etwaigen weiteren Forderungen, etwa eine Banklizenz für den ESM, eine Absage erteilen. Hier haben wir noch Einfluss, bei der EZB nicht mehr.

Reinhard von Kamptz

Höchste Zeit

7. September: Kommentar "Das kann teuer werden"

Das wird teuer werden, vor allem für die deutschen Steuerzahler. Wer oder was legitimiert die EZB eigentlich, solche Entscheidungen zu treffen? Im Gegenteil, die EU-Verträge verbieten der EZB klar und deutlich, Staatsanleihen aufzukaufen. Es ist auch kein Zufall, dass diese Entscheidung kurz vor dem zu erwartenden Urteil aus Karlsruhe in Sachen Rettungsschirme gefällt wurde. In Sachen Geldpolitik wurden die Parlamente der EU-Länder praktisch durch die Hintertür kastriert.

Johann Bures

Erster Schritt

7. September: "Leyen hält an Rentenplan fest"

Ein gerechtes Rentensystem sollte oberstes Gebot sein! Der Weg dorthin bedeutet aber nicht die Einführung einer Zuschussrente, sondern die Gleichbehandlung der Frauen und Mütter, also eine einheitliche Rentenzahlung für die Erziehung eines Kindes! Die Abstellung dieser Ungleichbehandlung ist der erste Schritt gegen Altersarmut.

Eveline Dönselmann

Handwerkern droht Armut

Viele Bau-Handwerker können durch berufsbedingte Gebrechen (Arbeitsunfähigkeit) nicht erst mit 67 in Rente gehen und haben damit weitere Rentenkürzungen. Hier frage ich mich: Lassen wir sehenden Auges zu, dass unsere Gesellen in die Rentenarmut gehen? Wie soll man heute mit reinem Gewissen einem Jugendlichen erklären, dass er ein Handwerk ergreifen soll? Ein Malergeselle der 45 bis 50 Jahre gearbeitet hat, hat derzeit eine Rente von ca. 1100 Euro. Bei einigen Politikern scheint dies noch nicht angekommen zu sein.

Ralf Werner

Missmanagement

7. September: "Hamburg: Drei Viertel der Lufthansa-Flüge fallen aus"

Missmanagement herrscht, wenn die Vorstandsmitglieder mit ihren riesigen Gehältern einfach nicht begreifen wollen, dass eine Stewardess oder ein Steward mit ihren kleinen Gehältern in Bezug zu einem Vorstandsgehalt eine Familie ernähren müssen. Da nicht alle Mitarbeiter das gleiche Gehalt kassieren können wie der Vorstand, sollte es jedoch zu der erbrachten Leistung in einem vernünftigen Verhältnis stehen. Erst durch eine wirtschaftlich vernünftige Personalpolitik können Verluste durch Streik und andere Maßnahmen vermieden werden. Die Anteilseigner, sprich Aktionäre, werden diesen Verlust mit weiteren noch folgenden Verlusten zu spüren bekommen.

Gotthard Kalkbrenner

In Rechnung stellen

Das deutsche Streikrecht lässt es zu, dass eine Gewerkschaft ihre Mitglieder dazu bringt, ihren Arbeitgeber zu ruinieren oder um viele Millionen Euro zu schädigen, weil es dazu Verträge gibt. Die ebenfalls geschädigten Passagiere haben aber keine Verträge mit der Gewerkschaft und sollten ihren Schaden der Gewerkschaft in Rechnung stellen, denn die hat ihn ja verursacht.

Viktor Schmidseder

Gemeinsamer Unterricht

7. September: "Wie der Islam Schule macht"

Mit Erschrecken habe ich Ihren Bericht über muslimischen Religionsunterricht in Nordrhein-Westfalen gelesen. Wie soll mit dieser Maßnahme Integration gelingen an einer Schule mit 90 Prozent Ausländeranteil? Meines Erachtens ist dies kontraproduktiv. Sinnvoll wäre ein gemeinsamer Ethikunterricht, in dem die Kinder an westliche Grundwerte wie Toleranz, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau herangeführt werden.

Kathrin Thiesen

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