Totaler Widerstand

31. August: "Stellenabbau: Senat lockt mit Abfindungen"

Wie naiv kann ein Senat wohl sein? Direkt nach dem Wahlversprechen, 250 Stellen in der Hamburger Verwaltung abbauen zu wollen, hat die Gewerkschaft Ver.di ihre Satelliten in der Personalvertretung aktiviert, totalen Widerstand zu leisten. Denn ohne Personalvertretung geht in Sachen Personal nichts und schon gar nicht Verwaltungsoptimierung zum Stellenabbau oder der Abbau ineffizienter Stellen. Das Angebot von Abfindungen ist der Offenbarungseid in Sachen Personalplanung und an Hilflosigkeit der Politik, den überbordenden Kostenblock Personal in den Griff zu bekommen, nicht zu überbieten. Auch wieder ein Beweis, dass die Sozis nicht viel von Wirtschaft verstehen.

Christian Heuer

Jämmerlich

31. August: "Ärzte beklagen zu geringen Honoraranstieg"

Ein jämmerliches Wehklagen der Ärzteschaft auf allerhöchstem Niveau. Sie mögen sich doch mal die Einkommensverhältnisse von Otto Normalverbraucher betrachten oder mal sehen, wie viele Menschen eine zweite Arbeitsstelle benötigen, um überhaupt ihren Alltag bestreiten zu können. Mein Rat an die Not leidenden Ärzte: Machen Sie diejenigen verantwortlich, die nicht in der Lage sind, einen vernünftigen Verteilungsschlüssel der Honorare zu bewerkstelligen. Verbannen Sie sämtliche Pharmareferenten und die damit verbundenen Darreichungen aus Ihren Praxen. Besinnen Sie sich endlich auf Ihr eigenes Können. Das sichert Ihnen höhere Einkommen, sonst nichts. Ihre von der Pharmaindustrie gesponserten Fortbildungen und sonstigen Vergünstigungen bezahlen nämlich Patienten und Krankenkassen mit völlig überzogenen Preisen.

Udo Lange

Große Worte

31. Mai: "Neue Mitte für Eppendorf"

Weder kann angesichts der geplanten Eckbebauung am Rand einer viel befahrenen Durchgangsstraße von einer "neuen Mitte" gesprochen werden, noch kann bei Betrachtung der Simulation des künftigen Komplexes davon die Rede sein, dass die "für Eppendorf typische schmale Parzellenstruktur und Kleinteiligkeit" erhalten bleibt. Vielmehr werden Gebäude abgerissen, die leider jahrelang verstärkt und mit Duldung der zuständigen Bauabteilung vernachlässigt wurden, um eine profitablere Grundstücksverwertung in einem attraktiven Stadtquartier zu ermöglichen. Und dafür braucht man offenbar große Worte wider besseres Wissen vonseiten des Investors, des Architekten, der Politik und der Behörde. Fest steht, dass wieder ein Stück Alt-Eppendorf verloren geht.

Ulrich Reppenhagen

Bemerkenswert

31. August: "Papst zieht 'Titanic'-Klage zurück"

Satire braucht weite Grenzen, doch grenzenlos wäre nur Anarchie. Das weltweite Oberhaupt einer der größten Religionsgemeinschaften und somit deren Gläubige derart entwürdigend und pietätlos zu demütigen ist nicht besser als das waffenstarrende Karikaturverbot anderer Religionsführer. Interessant sind insbesondere die Reaktionen: Würde man Meinungsführer wie Dieter Bohlen, Alice Schwarzer oder Helmut Schmidt derart mit Urin und Kot verschmutzt präsentieren, ginge ein Aufschrei durch die Gesellschaft. Auch dass das Hausrecht der Glaubensbrüder von Hamburgs Hauptkirche anscheinend an deren Türinnenseite endet, ist bemerkenswert.

Johannes Zink

Freude

1. September: "Die Rückkehr des Traumpaares"

Zuerst war ich skeptisch, ob ich die Rückkehr van der Vaarts gutheißen soll - nun freue ich mich auf ihn. Man muss einem jungen Spieler vielleicht auch nachsehen, dass er Wege einschreitet und Verlockungen unterliegt, die für Außenstehende schwer zu verstehen sind. Er wollte bei seinem damaligen Weggang vom HSV unbedingt seinen Traum verwirklichen. Ich nehme ihm sein damaliges Verhalten auch nicht mehr krumm, sondern freue mich über seine Entscheidung, wieder beim HSV und in Hamburg angekommen zu sein.

Franz Jung

Nur das Geld zählt

Was bei Herrn van der Vaart zählt, ist doch nur das Geld. Das kann ich sehr gut verstehen, dann aber sollte er bitte ehrlich sein. Ich habe nicht vergessen, unter welchen Umständen er den HSV verlassen hat. Viele Fußballfans haben ihm vor Jahren geglaubt, dass Hamburg "seine" Stadt ist. Herr van der Vaart, zeigen Sie, dass Sie es wert sind!

Marianne Sties

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