21. August: "Erste Spenden für Aussichtsturm"

Der Verein Aussichten für Ammersbek hat sich als Beglückung für alle Bürger aus nah und fern vorgenommen, auf dem Schüberg, dem markanten Wahrzeichen der Gemeinde, einen Aussichtsturm zu bauen. Zwar hat der Vorstand öffentlich verkündet, dass er sich schon seit zwei Jahren intensiv mit dem Projekt befasst und detailliert ausgearbeitet hat, aber interessanterweise sind wichtige Grundsatzfragen, die man eigentlich vorab recherchiert, nicht einmal ansatzweise geklärt. Tatsächlich ist der Schüberg seit 1987 geschützter Landschaftsbestandteil. Ein Blick in die Kreisverordnung hätte Bürgermeister Horst Ansén als Leiter der Verwaltung und der Vorsitzenden des Nabu Ammersbek, Petra Ludwig-Sidow, frühzeitig klar machen können, dass "alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des geschützten Landschaftsbestandteils führen können, (sind) verboten" (§4ff). Außerdem sind verboten alle Veränderungen, Eingriffe, Errichten von Anlagen, der Bau von Straßen und Wegen und so weiter. Diese Kreisverordnung kann auch nicht mal eben außer Kraft gesetzt werden, nur weil eine Gruppe einen Turm oben auf den Berg setzen will. Die Teilnehmer der Veranstaltung haben miterlebt, dass der Wulfsdorfer Weg in Hoisbüttel wegen des schönen Sommerwetters restlos verstopft war. Kein Wunder, mit Bredenbeker Teich, Reitverein, Golfclub und Tennisverein hat Ammersbek schon heute eine Menge attraktive Freiluftangebote zu bieten. Diese Straße müsste auch zum Aussichtsturm genutzt werden. Zu meinen, dass die Frage nach einer Verkehrsanbindung unberechtigt ist, ist unklug. Aber viele weitere Fragen wie die nach dem Bau von Rettungswegen für Notarzt und Feuerwehr oder ausreichend Parkplätze für potenzielle Besucher und vieles mehr blieben unbeantwortet. Wie auch die an die Nabu-Vorsitzende, wie denn ihr Naturschutzverband den Eingriff in die biologische Vielfalt und in das Landschaftsbild beurteilt. Braucht Ammersbek einen Aussichtsturm auf dem Schüberg? Ich meine nein. Stattdessen sind Maßnahmen zum Erhalt des Schübergs viel wichtiger. Wie wäre es denn, wenn sich die Initiatoren um die Pflege und Beschilderung der vorhandenen Reit-, Rad- und Wanderwege kümmerten.

Sigrid Kuhlwein, Ammersbek, SPD-Kreistagsabgeordnete

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