Famose Idee

23. August: "Träumst du noch, oder denkst du schon? Ikeas Stadtteilpläne stoßen auf Spott und Begeisterung"

Wieder einmal eine typische Diskussion in Hamburg, gute Ideen schlechtzureden. Ikea ist ein Investor wie viele andere. Nur ist Ikea immer seriös und keine Heuschrecke gewesen. 1200 Mietwohnungen, keine Luxusschuppen wie in der HafenCity, familiengerecht mit über 30 Prozent Sozialwohnungen - das ist doch ein Wort. Wenn Herr Stüven vom Grundeigentümerverband diese famose Idee ablehnt, ist doch klar, warum: 1200 Wohnungen sind eine Konkurrenz zum bestehenden, nicht allzu großen Angebot, und das drückt auf die Vermieterpreise. Die Baubehörde sollte nicht auf den Antrag von Ikea warten, sondern mit der Suche nach fünf Hektar beginnen, damit so ein Mammutprojekt zügig realisiert werden kann.

Dietmar Johnen-Kluge

Potthässliche Pläne

Diese potthässlichen Pläne werden hoffentlich nie umgesetzt. Sie wären nur dann zu ertragen, wenn es viele Gärten und Bäume dazu gäbe.

Dr. Heidi Peters

Kindheitsträume

23. August: "Museumsstück soll Hamburg verlassen. Viel Dampf um eine halbe Lok, die auf der Kippe steht"

Wie geht Hamburg nur mit seiner Stadtgeschichte und den Erinnerungen seiner Bürger um! Nicht nur Treffpunkt der Reisenden, sondern Kindheitsträume, die ein Leben lang anhalten, sind mit dem riesigen Räderwerk wohl nicht nur für mich verbunden. Wenn nach dem Krieg, von Friedrichstadt kommend auf dem Weg des Schülers in die Ferien im Alten Land, der Vater mit einem Groschen die Lok in Bewegung setzte, war die Reise perfekt. Das soll nun nach München, und ein weiterer erinnerungsträchtiger Besuchspunkt der Stadt verschwindet. Man kann es nicht glauben.

Gerhard Klußmeier

Keinerlei Kraft

22. August: "Neue Brille, alter Wulff. Der Ex-Bundespräsident und sein Ehrensold"

Die Aufregung um die Erhöhung des Ehrensoldes kann Herr Wulff, wie bei der Genehmigung für den Ehrensold überhaupt, ganz ruhig aussitzen. Es dauert nämlich nur ein paar wenige Tage, dann spricht und schreibt niemand mehr darüber. Und die restlichen Politiker, die früher oder später in ähnliche finanzielle Genüsse kommen werden, freuen sich auch, dass der Volkszorn keinerlei Kraft geschweige denn Wirkung hat.

Doris Wolff

Wenig überzeugend

22. August: "'Stromnetze gehören in öffentlichen Besitz'. Ortwin Runde über die Energiewende"

Der größte Fehler, den Herr Runde gemacht hat, ist sicherlich nicht die verlorene Wahl und der damit verbundene Machtverlust für die SPD. Sein größter Fehler war der teilweise Verkauf des Hamburger Tafelsilbers HEW und der damit verbundene Arbeitsplatzabbau in Hamburg. Alle damals getroffenen Absprachen wurden von der Entwicklung überholt. Es war auch nicht nur der hohe Kernkraftwerksanteil der HEW, der die politisch Verantwortlichen handeln ließ. Vielmehr pure monetäre Interessen bestimmten primär das Agieren. Die Dividende, die HEW für die Stadt "abwarf", war offenbar nicht hoch genug. Das Erinnerungsvermögen von Herrn Runde sollte aufgefrischt werden. Wenn er jetzt vom Saulus zum Paulus wird, so ist das wenig überzeugend aus dem Munde eines Politikers, der den Grundstein für die Demontage einer eigenständigen Hamburger Strom- und Gasversorgung gelegt hat.

Werner Berndt

Nicht einzusehen

22. August: "Bürgerschaft will Ruhegehälter von Ex-Senatoren überprüfen"

Es ist nicht einzusehen, dass die politische Funktionselite bereits mit 55 Jahren Ruhegehalt bekommt, während alle anderen Bürger mit 67 Rente oder Pension bekommen. Wer ein politisches Amt übernimmt, sollte sich doch vor allem der besonderen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst sein und es nicht zur persönlichen Bereicherung und überdurchschnittlichen Absicherung missbrauchen. Politiker haben ja alle einen Beruf, in dem sie nach ihrer politischen Tätigkeit weiterhin tätig sein können. Dann können sie also auch bis 67 in ihrem erlernten Beruf oder einem sich daraus ergebenden Berufsfeld arbeiten. Das darf keineswegs nur für ehemalige CDU-Funktionsträger gelten, sondern natürlich ebenfalls für solche aus anderen Parteien, die, aus welchem Grund auch immer, ausscheiden. Ich finde es gut, wenn die Bürgerschaft sich des Themas Ruhegehälter annimmt; schließlich führt die Haushaltsüberdehnung nicht zur angesagten Schuldenbegrenzung. Das ist natürlich nur ein Teilchen in dem großen Puzzle: gerechte Verteilung.

Dr. Bettina Wehner

Leere statt Lehre

22. August: " Van der Vaart - der ewige Traum. Verantwortliche haben Gespräche intensiviert"

Ich habe dem HSV gewünscht, dass er aus den vergangenen erfolglosen Spielzeiten die richtigen Lehren gezogen hätte. Unter anderem, dass Spieler nicht nur nach ihren fußballerischen Fähigkeiten zu beurteilen sind, sondern auch nach ihrem Charakter. Welchen Charakter van der Vaart hat, wurde bei seinem erzwungenen Wechsel vom HSV nach Spanien und anscheinend auch bei dieser EM deutlich. Ist das etwa die Art von Charakter, die den HSV zurück zu Erfolgen bringen soll? Leere statt Lehre. Schade.

Heinz N. Fischer

In Vergessenheit geraten

Offenbar ist in Vergessenheit geraten, dass seinerzeit van der Vaart, in Diensten des HSV, den Verein massiv provozierte, um nach Valencia wechseln zu können. Er ließ sich unter anderem im FC-Trikot ablichten und führte selber Gespräche mit dem Valencia-Manager, trotz bestehenden Vertrages. Deswegen stellt sich die Frage, ob ein Mann seines Charakters dem HSV gut zu Gesicht stehen würde.

Jochen Schultz

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