Schlechter Witz

18. August: "NDR kündigt Sprechern wegen zu alter Stimmen"

Jeden Morgen höre ich 90,3 und auch um 8.30 Uhr mit Freude die plattdeutschen Nachrichten. Und nun sollen die Stimmen der beiden langjährigen Kollegen Hartmut Cyriacks und Peter Nissen "zu alt" sein. Das ist doch wohl ein schlechter Witz der Direktorin. Mich würde schon interessieren, welche Altersgruppe in erster Linie am Vormittag 90,3 hört, sicherlich nicht die jungen Hörer, die meist wohl zur Arbeit sind. Und die älteren interessieren wohl nicht mehr.

Klaus Knieschke

Ausuferndes Spektakel

17. August: "Festival der Traumschiffe. Zu den Cruise Days werden bis Sonntagabend eine halbe Million Besucher erwartet. Viele Straßen wegen der Cyclassics gesperrt"

Ob Cruise Days oder Cyclassics: Das immer mehr ausufernde Spektakel im Sinne des "Brot-und-Spiele-Prinzips" lenkt ab von den Realitäten auch in unserem Land. Rein optisch sind solche Schiffe natürlich Faszination pur.

Ingrid und Klaus-G. Walther

Glaube an Weihnachtsmann

17. August: "Endlich fair verteilen. Die unkalkulierbaren Kosten der deutschen Energiepolitik werden zum neuen Restrisiko"

Faire Lastenverteilung ist kein politisches Ziel. Es geht den Verantwortlichen weder um Fairness noch Weitsicht. Unsere Mandatsträger können zwar anderen Ländern erzählen, wie die endlich richtig haushalten sollen - sie selbst schaffen es nicht, mit den immer ergiebigeren Steuereinnahmen ohne neue Verschuldung auszukommen. Wer von dieser Regierung Fairness erwartet, der glaubt auch an den Weihnachtsmann!

Heide Jurczek

Vorfall untersuchen

17. August: "Reuige Schwänzerin nach Hause geschickt. Charlene, 14, wollte nach einem Jahr Pause zur Stadtteilschule Barmbek - und musste am ersten Tag wieder gehen"

Der Vorfall sollte gründlich untersucht werden. Die Schulleiterin scheint überfordert zu sein. Wenn nur eine Lehrkraft für den Umgang mit dem bekannten "Zickenkrieg" ausgebildet ist, scheint mir das reichlich wenig. Ich habe solchen Fällen durch eine Schulung und Kooperation der Lehrer vorgebeugt und unter den Mitschülern für Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung gesorgt. Zudem habe ich eine Konfliktgruppe mit einem Schulpsychologen und interessierten Schülern zur Hilfestellung in einem Zimmerchen direkt beim Hausmeister eingerichtet. Dort wurden auch Streitfälle zwischen Deutschen und Einwanderer-Jugendlichen verhandelt und geschlichtet. Seither hat es nie wieder ernsthafte Vorfälle gegeben. Das Schulschwänzen mit Bußgeldern zu verfolgen ist einfach, bürokratisch und zumeist wirkungslos - hier hilft bei Häufung im Einzellfall die Vorführung durch die Polizei um 7 Uhr morgens, und das möglichst vor aller Augen in der Schule und vor Nachbarn.

Helge Schmidt, Oberstudiendirektor im Ruhestand

Heiße Luft

17. August: " Altmaier setzt sich selbst unter Druck. Zehn Punkte, 13 Monate Zeit: Der Bundesumweltminister kommt mit vielen Ideen, aber ohne Plan gegen steigende Strompreise aus dem Urlaub"

Mit "neuer Energie" kam Herr Altmaier nun gewiss nicht aus dem Urlaub zurück, von "vielen Ideen" ganz zu schweigen. Bestenfalls blies er heiße Luft in den kühlen deutschen Sommer, während er die heißen Eisen lieber nicht anpackte: Beim Problem der hohen Strompreise, der Ökozulage nach dem EEG und hinsichtlich des Rückbaus bzw. der Schließung der AKW mag er "keine Schnellschüsse", ist er "für Vorschläge offen" bzw. bleibt er "im Vagen". Und wenig Begeisterung wird er mit seinem Plan finden, "kostenlose Energieberatungen" für "einkommensschwache" Haushalte anzubieten. Gerade auch wegen überproportional steigender Strompreise bei stagnierenden Einkommen wird man sich kaum neue energieeffiziente Kühlschränke etc. leisten können. Stattdessen müssen sich viele warm anziehen angesichts der Mieterhöhungen, die für umlagefähige Wärmedämmmaßnahmen etc. ins Haus stehen.

Ulrich Reppenhagen

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