Zur Mannschaft bekennen

14. August: "Die Wutrede des Bundestrainers"

Im Gegensatz zu Herrn Löw, den ich als Trainer sehr schätze, meine ich auch, dass jeder Spieler, der es mit sich und seiner Ehre vereinbaren kann, für Deutschland zu spielen, auch für Deutschland singen sollte. Das hat nichts damit zu tun, dass die "Nichtsänger" keine "guten Deutschen" sind, sondern damit, dass sie sich mit dem Singen zu der deutschen Mannschaft, in der sie spielen, bekennen sollten. Das Rosinen-Herauspicken (spielen ja, singen nein) ist kein gutes und schon gar kein mannschaftsdienliches Zeichen, zumal einige der Nichtsänger beim Abspielen der Hymne so genervt blicken, als würden sie gerade gegeißelt werden.

Martina Nowak

Einseitige Sichtweise

13. August: "'Ich verstehe beim Schwänzen keinen Spaß'. Interview

mit Schulsenator Ties Rabe" Herr Rabe zeigt in seinem Interview leider die oftmals ziemlich einseitige Sichtweise von Lehrern. Sollte er als Schulsenator nicht auch die Sicht der Kinder kennen? Ich würde mir da schon etwas mehr Lernbereitschaft von ihm wünschen. Denn wenn Hamburg ein Schulschwänzer-Problem hat, dann haben Hamburgs Schulen anscheinend ein Problem damit, alle ihnen anvertrauten Kinder in entsprechender Weise "mitzunehmen". Sprich: Schüler, die gern zur Schule gehen, werden den Unterricht höchstens einmal als Mutprobe schwänzen. Wer jedoch das Gefühl hat, allen egal zu sein, der sucht Aufmerksamkeit. Strafen verschärfen dieses Problem nur.

Edith Aufdembrinke

Keine Motivation mehr

Herr Rabe spricht von "Schulfrieden" und dass "Reformen Augenmaß haben sollten". Da klaffen aber Worte und Taten mal wieder heftigst auseinander. Denn die übers Knie gebrochene Einführung des Zentralabiturs ab 2014 führt dazu, dass die gerade erst vor drei Jahren eingeführte Profiloberstufe kaputt gemacht wird. Die Profile müssen den Erfordernissen des Zentralabis angepasst werden und verlieren dadurch ihren fächerübergreifenden Anspruch. Da vergeht doch allen Beteiligten die Motivation.

Nicola Schwarz

Sehr erschüttert

13. August: "So war's: Werft Willy Schlieker. Aufstieg und Fall einer Unternehmer-Legende"

Ich kann mich noch gut an den denkwürdigen Abend im Atlantic erinnern, als über Herrn Schlieker verhandelt wurde, stundenlang in der Suite im dritten Stock. Gegen Mitternacht kam die Nachricht durch, dass es das Unternehmen Schlieker morgen nicht mehr geben werde. Wir waren alle sehr erschüttert. Er hatte um manchen Auftrag gekämpft.

Hans Rudolf Tobler

Lächerliches Risiko

Der Beitrag spricht mir aus dem Herzen, weil er ungeschönt die Fakten noch einmal in Erinnerung ruft. Aus heutiger Sicht würden Politiker für den Erhalt von rund 4000 Arbeitsplätzen vermutlich mehr unternehmen, als es vor 50 Jahren in einer Zeit mit Vollbeschäftigung der Fall war; zumal es um eine relativ kleine Liquiditätslücke von wenigen Millionen ging. Vor dem Hintergrund der heutigen Millionengräber wie der Elbphilharmonie ein geradezu lächerliches Risiko. Die Schlieker-Werft würde vielleicht heute noch erfolgreich in Hamburg existieren, wenn man ihr damals kurzfristig eine Überbrückungshilfe oder eine Senatsbürgschaft verschafft hätte. So ist sie jedoch frühzeitig zu einem traurigen Kapitel der Hamburger Wirtschaftsgeschichte geworden. Mit dem späteren Niedergang der übrigen Werften hat sich Hamburg dann endgültig vom Schiffsneubau verabschiedet.

Gerhard Hahm

Chance verhindert

13. August: "Holt Olympia nach Hamburg!"

Die Vorstellung, Hamburg kann Gastgeber der Olympischen Spiele werden, wird sehr bald wieder zur Begeisterung der Hamburgerinnen und Hamburger führen, wie bis Mai 2003, dem Zeitpunkt der Entscheidung der Delegierten aus den deutschen Sportverbänden zugunsten Leipzigs. Ob ein Besuch des damaligen Bürgermeisters bei den Wintersportverbänden Erfolg versprechend gewesen wäre, werte ich heute nicht mehr als so entscheidend. Vielmehr verfestigt sich immer mehr meine Auffassung, dass die Wintersportverbände gezielt Hamburg mit seinen im Vergleich zu den anderen deutschen Bewerberstädten sehr guten Aussichten verhindern wollten, um so die Chancen für die Winterspiele statt der Sommerspiele kräftig anzuheben.

Jürgen Schmidt

Lichtjahre entfernt

13. August: "Was Hamburg von Münster lernen kann. Radoffensive kommt nicht ins Rollen"

In meinem Urlaub konnte ich gerade das entspannte Fahrradfahren in und um Münster genießen. Zurück in Hamburg kann ich mich nicht mal mehr über die neue Velo-Route 6 entlang der Eilbek freuen. Ein Stückwerk. Fahrradstraßenbeginn, Fahrradstraßenende - stets im Wechsel. Selbst für eine Vorfahrt für den Radverkehr über die Friedrichsberger Straße und die Richardstraße hat es nicht mehr gereicht. Wir sind noch Lichtjahre von einem Niveau wie in Kopenhagen oder Münster in der "schönsten Stadt der Welt" entfernt. Selbst über Berlins aufgemöbeltes Radnetz war ich erstaunt, hatte doch die Hauptstadt noch vor Jahren ein ähnlich grottiges Netz wie Hamburg noch heute.

Jens Bruhn

Einziges Flickwerk

Genau so ist es. Fehlen nur noch die Autofahrer, die aus Grundstückseinfahrten herausfahren, dich gar nicht beachten und dich an der Weiterfahrt hindern. Seit etlichen Jahren fahre ich von Ahrensburg auf verschiedenen Wegen in die Innenstadt. Die Radwege sind ein einziges Flickwerk. Vor zwei Wochen hat mich erstmals meine Frau begleitet. Anschließend beschimpfte sie mich, was ich ihr da für Radwege zumuten würde. Die Schimpfe reiche ich gerne weiter an die Verantwortlichen.

Heiner Hollatz

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