Unwürdige Bedingungen

13. August: "Holt Olympia nach Hamburg! Wirtschaft ergreift Initiative"

Grundsätzlich ist der Vorschlag zu begrüßen, Olympia nach Hamburg zu holen. Vorher sollten allerdings die Sportflächen für die Breitensportler erneuert werden. Denn noch immer treiben viele Vereine auf Grandplätzen Sport, darunter große Traditionsklubs wie Paloma, Teutonia 05 oder der HEBC. Bei Regenwetter fällt das Training aus, da es auch kaum Hallenzeiten gibt. Das sind unhaltbare Zustände und für eine mögliche Olympia-Stadt unwürdige Bedingungen.

Henning Butenschön

Idole begrüßen

13. August: "Senator verteidigt harte Linie gegen Schulschwänzer. 'Ich verstehe beim Schwänzen keinen Spaß'"

Auch ich bin der Meinung, dass man konsequent gegen Schulschwänzer und ihre Eltern vorgehen sollte. Aber warum werden denn unsere Olympioniken am Mittwochvormittag in Hamburg empfangen und die Autogrammstunde auf elf Uhr gelegt? Das ist doch klar, dass an dem Tag die Schulschwänzerzahlen in Hamburg steigen, weil viele Kinder und Jugendliche ihre Idole begrüßen wollen. Schule sollte eben auch in der Gesellschaft wichtiger genommen werden. Ein anderes Beispiel sind die teurer werdenden Urlaubsreisen zu Beginn der Ferien.

Brigitta Niß-Krempin

Hilfe von Ehrenamtlichen?

13. August: "Prüfer warnen: Fall Chantal könnte sich wiederholen. Behörde stellt Mängel fest"

Offensichtlich ist der Staat als Institution nicht in der Lage, sich um Kinder zu kümmern. Verantwortungslos, lebensfremd und voller Selbstmitleid. Dies fällt mir zu den Jugendämtern ein. Ob die Hilfe von Ehrenamtlichen möglich wäre, zum Beispiel bei der Besichtigung der Wohnverhältnisse? Eben bodenständige Menschen, die nicht davon ausgehen, dass einem Kind aus schwierigen Verhältnissen Dreck und Chaos zuzumuten sind.

Bri Tomaschewski

Auf Einigung verzichten

11./12. August: "Steuern - die Spur führt nach Singapur. Täglich zeigt sich ein Steuersünder an"

Der "Geist" des Steuerabkommens war jedenfalls darauf angelegt, dass die jahrzehntelange Hinterziehung deutscher Steuern durch Einschaltung Schweizer Anwälte und Banken beendet und nicht in irgendeiner Weise von dort aus weiterhin unterstützt und gebilligt wird. Wenn die Schweizer Präsidentin verlautbaren lässt, dass entsprechende Mitwirkungen seitens der Schweizer Banken geduldet werden müssten, weil der Wortlaut des Abkommens nichts anderes hergebe, sollte man bei dieser Belehrung wirklich auf diese "Einigung" verzichten.

Wilhelm Rhauderwiek

Zwei Paar Schuhe

Multimillionäre, die den Staat und somit den normalen Steuerzahler um Hunderte von Millionen betrügen, sollen mal wieder mit Samthandschuhen angefasst werden. Werden diese Betrüger durch den Ankauf von Steuer-CDs erfasst, ist es nicht rechtens, und die Finanzbehörden handeln im Bereich einer Grauzone. Bewegt sich ein Hartz-IV-Empfänger, der im Lotto 1000 Euro gewinnt und dieses der Behörde nicht anzeigt, auch in einer Grauzone? Wohl kaum, in diesem Fall käme es zu einer Anzeige, und seine Sozialleistungen würden sofort gestoppt. Begründung: Der normale Steuerzahler darf nicht betrogen werden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Wilfrid Warncke

Licht aufgehen

11./12. August: "Tödlicher Unfall schockt Radfahrer in Hamburg. Lkw fuhr in eine Gruppe von Sportlern"

Erstens ist jeder Verletzte, gar Getötete einer zu viel, aber in Kolonne mit bis zu 40 Radsportlern auf nicht zulässigen Rädern Sport auf öffentlichen Straßen betreibend, ohne Absicherung oder gar Beleuchtung, ist da die Katastrophe nicht programmiert? Den Straßennutzern sollte ein Licht unter den Helmen aufgehen, auch wegen der Eigengefährdung.

Claudia C. Strampe

Leben gerettet

11./12. August: "Umfrage: Skandal gefährdet Bereitschaft zur Organspende"

Unter Hinweis auf den Organspenden-Skandal geht die Bereitschaft zur Organspende zurück? Warum denn das, bitte? Die Organe wurden ja nicht als Delikatessen serviert, sondern nur anderen, nicht ganz vorrangig Berechtigten eingepflanzt. Wenn es auch für die Angehörigen der übergangenen Empfänger großes Leid bedeutet, sind dennoch Leben gerettet worden. Ich trage meinen Organspenderausweis jedenfalls weiterhin bei mir, selbst auf die Gefahr hin, mit meiner potenziellen Organspende nicht nur Leben zu retten, sondern unter Umständen auch einem korrupten Mediziner zu Ruhm und Geld zu verhelfen. Diesen Preis zahle ich gern.

Claudia Hintze

Waghalsiges Manöver

6. August: "Hamburger KRITiken: Traumschiffe auf falschem Kurs"

Richtig ist, dass die Aida Cruises eine Tochtergesellschaft der Costa Crociere ist, allerdings ist die Costa wiederum eine hundertprozentige Tochter der Carnival Corp. & plc, mit juristischem Sitz in Panama und Verwaltungssitz in Miami, USA. Es handelt sich um die größte Kreuzfahrt-Reederei der Welt, zu der auch Marken gehören: Cunard - mit der in Hamburg heiß geliebten "QM2", das wohl meistüberschätzte Kreuzfahrtschiff der Welt, Holland-America-Linie, P & O Cruises, Princess Cruises, Seabourn, nur um die wichtigsten Reedereien zu nennen. "Heimatverbunden" war bestenfalls der italienische Kapitän Francesco Schettino der "Costa Concordia", als er am 13. Januar 2012 durch ein waghalsiges Begrüßungs-Manöver zu dicht unter Land vor der italienischen Insel Giglio sein Schiff versenkte und mindestens 30 Passagiere in den Tod riss. Und das Missmanagement bei Deilmann begann längst bevor Aurelius diesen maroden Laden übernommen hatte.

Jörn-Paul Steffen

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