Geld verbuddeln

9. August: "Elbbrücken: Von der U 4 direkt in die S-Bahn. Stadt plant Übergang zur S 3"

Es ist schon erschreckend, wie der derzeitige Senat mit den Steuergeldern umgeht. Nun soll also noch mehr Geld bei der viel zu teuren U 4 verbuddelt werden. S 3 und U 4 treffen sich wenige Minuten später am Jungfernstieg. Was soll das also? Na ja, Hauptsache der ÖPNV ist unter der Erde, damit oben viele Autospuren Platz haben, wie bereits in der HafenCity geschehen.

Matthias Christen

Dilettantisch

Die Sinn- und Konzeptlosigkeit Hamburger Verkehrspolitik ist an der U 4 sehr deutlich zu erkennen. Nun soll die S-Bahn künftig also vor und nach den Elbbrücken halten, um eine unbequeme Umsteigemöglichkeit zu schaffen. Das ist schon wieder dilettantisch. Statt einen Generalplan für die nächsten 100 Jahre zu erstellen, kommt es immer wieder zu teuren, zusammenhanglosen Einzelprojekten. Prognostizierte Fahrgastzahlen für die U 4 sind deutlich geringer als zum Beispiel auf der Metrobuslinie 5, wo kein Ersatz für einen unzumutbaren Busverkehr in Sicht ist. Die bei Politikern offensichtlich völlig überschätzte HafenCity entwickelt sich zum Milliardengrab für Steuergelder. Gewachsene Stadtteile wie Steilshoop, Bramfeld, Rahlstedt, Jenfeld oder Lokstedt gehen dagegen seit Jahrzehnten schnellbahnmäßig immer wieder leer aus, eine Frechheit.

Jens Ode

Ersatzteillager

8. August: "Manipulation bei Organspenden? Politik fordert Erklärungen"

Dass bei Organtransplantationen nicht alles mit rechten Dingen zugehen kann, muss doch eigentlich jedem seit Langem klar sein. Mit Transplantationen verdienen sowohl die Kliniken als auch die beteiligten Ärzte viel, sehr viel Geld. Und da soll nicht geschoben werden? Das wäre ja zu unwahrscheinlich und zu schön, um wahr zu sein. Aber abgesehen davon sollten alle mal darüber nachdenken, zu welcher Art von Gesellschaft wir inzwischen verkommen sind, dass wir uns gegenseitig als Ersatzteillager ansehen.

Wiebke Hildener

Schon immer ungerecht

8. August: " Homo-Ehe im Steuerrecht gleichbehandeln. Familienministerin unterstützt Schwule"

Über gleichgeschlechtliche Paare wird jeder seine eigene Meinung haben. Unter dem Gesichtspunkt von Gleichbehandlung war die althergebrachte Regelung des Ehegattensplittings schon immer ungerecht, denn sie gilt auch für kinderlose Ehepaare. Gerecht wäre, das Ehegattensplitting auf Paare zu beschränken, die Kinder in die Welt gesetzt haben, denn sie fördern das Weiterbestehen der Gesellschaft. Damit würde auch der Standpunkt der CSU berücksichtigt, der nach Frau Hasselfeldt lautet: "Die Ehe zwischen Mann und Frau steht unter besonderem Schutz, weil sie grundsätzlich auf die Weitergabe von Leben ausgerichtet ist." Also Abschaffung des Ehegattensplittings und starke steuerliche Begünstigung von Paaren mit Kindern.

Holger Giza

Mehr Vertrauen

8. August: "7. Klassen voller als erwartet"

Natürlich sind zu hohe Schülerzahlen dramatisch. Allerdings darf man die Schuld nicht allein auf die Schule oder den Senat schieben. Wenn ich in einer Grundschulklasse für zwei Schüler die Gymnasialempfehlung habe, aber acht Schüler auf Wunsch der Eltern doch auf das Gymnasium gehen, sind Schulformwechsler programmiert. Den einzigen Vorwurf, den ich als Mutter machen kann ist, dass die Schulbehörde die "Unvernunft" der Eltern hätte vorhersehen können und entsprechend größere Puffer hätte einplanen müssen. Den Eltern wünsche ich ein wenig mehr Vertrauen in das Urteil der Lehrer bei der Empfehlung für die weiterführenden Schulen. Auch wenn dort bestimmt mal Fehlurteile gefällt werden, zeigt die hohe Zahl an Schulformwechslern, dass es im Großen und Ganzen gepasst hätte. Als Mutter mit Kindern der unterschiedlichsten Schulformen kann ich dies nur ausdrücklich betonen.

Nicole Lehmann

Warum Köhlbrandbrücke?

8. August: "Jeder zehnte Autofahrer fuhr zu schnell"

Immer wieder wird beteuert, es ginge bei Tempokontrollen um Unfallschwerpunkte und gerade jetzt um den Schulanfang der Erstklässler. Das ist löblich und nachvollziehbar. Aber warum wird dann auf der Köhlbrandbrücke gemessen? Wie viele Erstklässler sind dort nachts unterwegs?

Klaus Mölln

Goldvorräte anzapfen

7. August: "Gefährliche Rhetorik. Deutschland als einsamer Retter des Euro?"

Brandstifter gibt es auf beiden Seiten. Ich erinnere nur an die scharfe Polemik des Euro-Gruppen-Chefs Juncker gegen die deutsche Währungspolitik. Seit über drei Jahren erfolgen Vorschläge und Handlungen zur Stabilisierung des Euro unbeirrt nach dem Grundsatz "Versuch und Irrtum". Kein umgesetzter Plan hatte je eine Halbwertszeit von mehr als einem Monat. Auch eine gemeinschaftliche Haftung wird hieran nichts ändern. Er wird wohl mehrere Billionen Euro umfassen müssen, für die nach wie vor hohe Zinszahlungen fällig werden. Und wer beispielsweise soll diesen Schuldentopf irgendwann einmal tilgen? Es ist zu fragen, warum eigentlich in den gebeutelten Krisenstaaten nicht die enorm vorhandenen Goldvorräte angezapft werden, um wenigstens einen Teil der beträchtlichen Schuldenlast abzubauen.

Dieter Putter

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