Unschöne Auswirkungen

6. August: "CDU will Alkoholverbot an Trinker-Treffs. SPD spricht sich

für stärkere Kontrollen aus" Endlich nimmt sich ein Teil der Hamburger Parteienlandschaft dieses leidigen Themas an. Wenn man ein Verbot des Alkoholgenusses in der Öffentlichkeit als Freiheitsberaubung des Einzelnen ansieht, dann können die betroffenen "Genussmenschen" nicht mit dieser Freiheit umgehen. Sie setzen sich über das Gemeinwohl hinweg und belästigen den Großteil der Passanten mit den unschönen Auswirkungen ihrer Sucht. Freiheit muss mit Verantwortlichkeit einhergehen. Wer das nicht akzeptiert, muss mit der Konsequenz eines Verbots leben.

Prof. G. Paul Kleinefeld

Freiheit sichern

Verbote sind mit einer Freien und Hansestadt nicht vereinbar? Das soll wohl ein Witz sein. Eine Seite vor dem Artikel steht "Vier Verletzte bei Massenschlägerei im Beach-Club", angestiftet von "stark betrunkenen Gästen". Hamburger sollten sich in ihrer Stadt frei bewegen können, ohne die Gefahr, dabei von Betrunkenen verletzt zu werden. Dafür sind gesetzeskonforme örtliche Verbote eine wirksame Vorbeugung und Handhabe, damit die Polizei bei Bedarf auch eingreifen kann. Bei Gesetzen geht es immer darum, die Freiheit zu sichern. Und durch Betrunkene werden derzeit übermäßig Freiheit und Menschenrechte anderer verletzt. Jede dritte Gewalttat wird unter Alkoholeinfluss ausgeübt.

Dr. Fred Anton

In Misskredit gebracht

6. August: "Keine Treffer, keine Erwartungen. Beim Liga total Cup verliert der HSV torlos"

Der Artikel ist bis auf das Adverb "hoffnungslos" zutreffend. Der HSV war in beiden Spielen - zugegeben wider Erwarten - nicht hoffnungslos unterlegen. Das hat auch die Mehrzahl der 42 217 Zuschauer so gesehen. Warum werden durch solche übertriebenen Bewertungen die mit vielen "geerbten" Problemen belasteten Verantwortlichen Andresen und Fink schon vor Saisonbeginn in Misskredit gebracht? Warum wird erkennbar gewachsenes Selbstbewusstsein bei der Mehrzahl der HSV-Spieler so untergraben? Soll so der vermeintliche "Messias" van der Varth "herbeigeschrieben" werden? Konstruktive Kritik ist hilfreich und geboten, Schwarzmalerei aber nicht.

Thomas Weise

Nur ein Königsweg

6. August: "Monti fürchtet Zerfall der EU. Italiens Regierungschef fordert mehr Handlungsfreiheit"

Herr Monti fürchtet nicht den Zerfall der EU, sondern den des für Italien und andere bisher so angenehmen Euro. Und wünscht sich weniger Demokratie, damit Hilfsgeldzahlungen nicht durch Parlamente infrage gestellt werden können. Es gibt nur einen Königsweg aus dem Schulden- und Haftungsschlamassel: Ende des Euro-Experiments, auch wenn das leider viel Geld kostet. Dann haben alle Volkswirtschaften wieder nach ihrer Leistungsfähigkeit gewichtete Währungen. Mit denen haben Europa und ganz besonders Deutschland sich ein halbes Jahrhundert lang prächtig entwickelt. Die "Retter" des Euro kommen mir vor wie eine Feuerwehrtruppe, welche einen Brand nach dem anderen mit Benzin zu löschen versucht. Schulden kann man nicht mit noch mehr Schulden bekämpfen.

Manfred Wierich

Fehlender Wille

6. August: "Banken senken Dispozinsen nur zögerlich"

An den aktuell geforderten Dispozinsen wird leider folgender Satz bestätigt: Es ist lohnender, eine Bank zu gründen, als eine auszurauben. Dass das Bankenwesen innerhalb des Finanzsektors des großen Marktgeschehens zu Ungunsten der Kreditnehmer völlig aus dem Ruder gelaufen ist, liegt eindeutig am fehlenden politischen Willen, durch strengere Bankenaufsicht und Regulierung einzugreifen, um gerade hier dem hehren Ziel einer sozialen Marktwirtschaft gerecht zu werden.

Horst Mahl

Kein Ort zum Wohlfühlen

6. August: "Im Stich gelassen. Schulschwänzer: Opposition kritisiert den Senat"

Ich bin schon lange der Meinung, dass die Schule kein Ort mehr ist, wo man sich wohlfühlt. Die Klassenräume sind vollgestellt und eng und der Geräuschpegel durch die großen Klassen enorm. Ich finde, es sollte an jeder Schule mindestens einen Raum geben, der gemütlich eingerichtet ist, in den sich die Schüler nach Bedarf auch während des Unterrichts zurückziehen können.

Ute Hillers

Altersdiskriminierung

4. August: "Hermann Ebel. Selfmademan mit 3000 Angestellten"

Ihr Bericht über Hermann Ebel, Hansa Treuhand, hat mich entsetzt. Herr Ebel suchte also kürzlich einen Assistenten oder eine Assistentin und war erstaunt darüber, wie "unreflektiert eine sehr große Zahl von Bewerbern war". Menschen, die angeblich "völlig überqualifiziert" und - noch schlimmer - Menschen, die wohl nur gerne nach Hamburg ziehen wollten, hatten es gewagt, sich zu bewerben. Für einen guten Job würde ich auch nach Hamburg ziehen. Was sollte daran falsch sein? Dass Herr Ebel sich über Bewerber mokiert, die älter als 40 Jahre sind, bringt das Fass zum Überlaufen. Firmen in Deutschland bestreiten vehement, dass es überhaupt Altersdiskriminierung gibt, aber die Realität auf dem deutschen Arbeitsmarkt sieht anders aus: Menschen ab 40 sind unerwünscht.

Karin Fabis

Nicht zu glauben

4./5. August: "Keine Gnade für Schülerin Melania. Ausländerbehörde wirft Familie Betrug vor"

Wo bleiben denn da die Vernunft und Menschlichkeit unserer Politiker? Es ist gar nicht zu glauben, dass so etwas in Hamburg möglich ist. Es herrscht Mangel an Nachwuchs, und wir benötigen dringend die Migranten, um den Geburtenmangel auszugleichen. Wir investieren in die Jugendlichen, und wenn sie mit der Schule fertig sind, schieben wir sie ab. Irre.

Anette Richter

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