Geld reicht nicht

20. Juli: "Erzieher dringend gesucht - aber reichen 1922 Euro?"

Nein, 1922 Euro reichen eindeutig nicht, denn netto bleiben weniger als 1500 Euro übrig, was nicht einmal ausreicht, um sich selbst zu unterhalten, geschweige denn eine Familie. Deshalb müssen beide Elternteile arbeiten oder subsidiäre Leistungen des Staates in Anspruch nehmen und ihre Kinder einer "Kita" überlassen, für die der Staat einen Rechtsanspruch geschaffen hat und zusätzliche Milliarden ausgeben muss. Nur Haushalte mit einem überdurchschnittlich hohen Einkommen können sich im Zweifel den "Luxus" erlauben, auf einen Kita-Aufenthalt ihrer Kinder zu verzichten. Vor allem aber müsste es generell wieder möglich sein, dass ein Vollzeitarbeitnehmer auch allein von seiner Arbeit leben kann, was indes für zunehmend viele Arbeitnehmer in anderen Branchen ebenfalls nicht mehr zutrifft.

Ulrich Reppenhagen

Nicht nachvollziehbar

17. Juli: "Grüne Welle für Hamburgs Busse"

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass eine "Spaß-U-Bahn" (U 4) gebaut wird oder Busse teuer beschleunigt werden sollen, während so hoch frequentierte Strecken wie die Linie des 5er-Busses mit vollgestopften Fahrzeugen befahren werden sollen. Dabei ist die Wiedereinführung einer Retro-Straßenbahn absolut nicht diskutabel und wäre auch nicht langfristig genug gedacht. Auf der Strecke des 5er-Busses sollte eine U-Bahn gebaut werden.

Rosi Stüben

Auch in St. Georg Lärm

20. Juli: "Anwohner in der Schanze klagen über Lärmschutzschirme. Jetzt sitzen Kunden der Gastronomie bei jedem Wetter draußen"

Auch in St. Georg wird es immer lauter. Früher saß man halt draußen und trank seinen Wein, heute wird gegrölt bis oftmals ein oder zwei Uhr nachts. Dazu kommen zahlreiche Akkordeonspieler, die den ganzen Sommer Songs wie "La Paloma" spielen. Das ist den Vorort-Touristen zwar egal, nervt aber viele Anwohner. Schließlich ist auch St. Georg immer noch ein Wohngebiet und nicht der "Ballermann" auf Mallorca. Mehrfach habe ich das Bezirksamt darauf hingewiesen, aus meiner Sicht vergebens. Mein Eindruck: So werden bunte, spannende Stadtviertel zu touristischen Saufmeilen mit dem Flair einer Fußgängerzone.

Ulf Ansorge

Schmerzbefreite Eltern

20. Juli: Zwischenruf zum Kinderlärm in einem Restaurant. "Die Sache mit dem Kindermund"

Dass die Gäste das überhaupt eine halbe Stunde lang ausgehalten haben, wundert mich schon. Ich hätte wohl schon nach zehn Minuten etwas dagegen gesagt. Es ist schon eigenartig, wie schmerzbefreit manche Eltern sind. Ich fühle mich auch nicht als Kinderfeind, wenn ich den Mund aufmache. Ich habe selber zwei erwachsene Töchter und seit einem Jahr einen Enkel, dem man auch ab und zu mal was sagen muss. Man muss nur früh genug damit anfangen.

Danica Hubrich

In Rom normal!

Ein Journalist schreibt eine Glosse über ein Kleinkind, das durch sein Lärmen ("Tock, tock") die gepflegte Unterhaltung der anderen Restaurantgäste stört, ohne dass die eigenen Eltern eingreifen. Es ist sicherlich ein Ärgernis oder Anlass für eine Glosse, wenn Eltern ihren Kindern generell keine Grenzen setzen, es ist aber vor allem auch ein Glück, wenn Eltern ihr Kind so hinreißend finden, dass sie es nicht als Störenfried in einem angesagten Ambiente begreifen. Man möchte dem Verfasser des Abendblatt-Artikels davon abraten, jemals in einem "angesagten Italiener" zum Beispiel in Rom zu speisen, denn die Italiener können gleichzeitig in Anwesenheit ihrer Kinder lärmen, laut lachen, reden und sehr gepflegt und trotz des Geräuschpegels gut essen.

Evelyn Donoghue

Gift für Konjunktur

20. Juli: "Parlament in Madrid billigt neuen Sparplan. Konservative Regierung will Spaniens Haushalt um 65 Milliarden Euro entlasten"

Eine Mehrwertsteuererhöhung ist Gift für die Konjunktur. Sie fördert die Schattenwirtschaft und drosselt den Konsum. Das führt zu einem geringeren Wirtschaftswachstum und erhöht letztlich das Staatsdefizit. So kommt Spanien nicht aus der Krise. Grundsteuer, Einkommenssteuer, Vermögenssteuer, es gibt andere Möglichkeiten der Einnahmebeschaffung, und dann trifft es die, die eine steuerliche Mehrbelastung tragen können.

Reinhard von Kamptz

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