Was bleibt für Kultur?

17. Juli: Debatte, "Hamburgs Bettensteuer ist genau richtig. Die geplanten Einnahmen durch eine Touristenabgabe sollten vielen Zwecken zugutekommen, neben der Kultur vor allem dem Sport"

Gute Nacht, Kulturmetropole Hamburg! Von der guten Idee einer Kulturtaxe ist nichts mehr übrig. Nicht nur, dass die Einnahmen wesentlich geringer ausfallen werden. Nun hat sich auch noch der Sport zu Wort gemeldet. Ich frage mich: Hamburgs sportliche Großevents kosten zweistellige Millionenbeträge, was soll da noch für die Kultur bleiben? Außerdem ziehen sie viele finanzkräftige Sponsoren an und benötigen keine zusätzliche Steuerfinanzierung. Das gilt so nicht für die Kultur. Zudem profitiert von den Überschüssen aus Lotto und Toto neben der Suchtprävention ausschließlich der Sport.

Julia Kropp

Geldverschwendung

17. Juli: "Grüne Welle für Hamburgs Busse. Ampeln werden umgerüstet. Linie 5 macht den Anfang. Stadt investiert 259 Millionen Euro"

Die großspurigen Pläne des Senates bedeuten leider Geldverschwendung. Denn die wahre Achillesferse des HVV liegt weniger darin, dass die Metrobusse ihr Ziel zu spät erreichen, als vielmehr in einer viel zu teuren und komplizierten Tarifstruktur sowie immer noch viel zu wenig barrierefreien Haltestellen. Wobei gerade letzteres Problem in jüngerer Zeit noch verschärft wurde, da - nicht mehr nur wie früher am Wochenende - an vielen Bahnhöfen, um Kosten zu sparen, die Rolltreppen einfach ausgeschaltet werden. Was man nicht nur gegenüber Geh- und Sehbehinderten, sondern auch vielen Familien mit Kinderwagen oder älteren Personen als großes soziales Foul werten kann. Die Politik sollte sich, wenn sie den Service verbessern will, lieber hier engagieren!

Rasmus Ph. Helt

Flickschusterei

Dieses Programm ist eine Farce. Statt Nägel mit Köpfen zu machen und endlich die überfällige Stadtbahn schrittweise einzuführen, die zwischenzeitlich in fast jeder Millionenstadt unverzichtbar ist, erfolgt wieder nur teure Flickschusterei, beziehungsweise Nahverkehrskosmetik. Was nützt eine "grüne Welle", wenn der Bus die Ampel erst gar nicht erreicht, weil er vorher schon dauernd im Stau steht?

Jens Ode

Landanschluss überfällig

16. Juli: "Hamburg feiert zwei Königinnen: ,Queen Elizabeth' und ,Queen Mary 2' lockten Zehntausende Zuschauer an die Elbe"

Die Hamburger freuen sich über die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe, die unsere schöne Stadt anlaufen, und die damit verbundenen Einnahmen. Mit den "Cruise Days" steht schon die nächste Großveranstaltung an. In diesem Zusammenhang darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass das Problem der Umweltbelastung durch diesen Kreuzfahrtboom und die Großveranstaltungen stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden muss. Bei jeder Gelegenheit wird wegen der zunehmenden Luftverschmutzung den Autofahrern mit höheren Abgaben gedroht und für ein schlechtes Gewissen gesorgt, aber den längst überfälligen Landanschluss für Kreuzfahrtschiffe oder ein Verbot des extrem belastenden Schweröls, mit dem fast alle Schiffe betrieben werden, wird im Interesse der Schiffseigner nicht forciert - hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Helmut Jung

Arroganz

17. Juli: "Benzin erlaubt - Solarboot verboten. Umweltbehörde verweigert Genehmigung für Fahrten auf der Alster"

Bei so viel dummer Arroganz seitens der Stadt Hamburg fehlen einem die Worte.

Danica Hubrich

So geht es nicht!

Solarboot gegen Kreuzfahrer, da musste die Umweltbehörde einfach mal durchgreifen. So geht's doch wirklich nicht. Hamburg kann stolz auf solche Beamte sein! Kreuzfahrer bringen schließlich Geld, und das stinkt bekanntlich nicht.

Willi Ulbrich

Ein Irrsinn

Weltklasse! Da wurde am Wochenende das Treffen zweier großer Kreuzfahrtschiffe gefeiert, die schwimmende Müllverbrennungsanlagen sind, und ein abgasfreies Schiff darf aufgrund einer Vorordnung des wiehernden Amtsschimmels nicht auf der Alster fahren. Dafür nehmen wir erfreut zur Kenntnis, dass die "schönste Stadt der Welt" jetzt die nächsten Hunderte von Millionen Euro in ihr Busbeschleunigungsprogramm versenkt. Für diesen ganzen Irrsinn zahlen wir auch noch Steuern!

Walter Haveltal

Ergebnis nicht verwunderlich

16. Juli: "Zweifel an Energiewende wachsen. Umweltminister Altmaier gibt jetzt zu: Manches Ziel wird nur schwierig zu erreichen sein"

Die Zweifel an dem Fahrplan für die Energiewende herrschten bei den Fachleuten von Anfang an. Wenn man allerdings eine Ethikkommission und politisches Wunschdenken an Stelle von Faktenanalyse setzt, ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Man kann nur hoffen, dass Herr Altmaier den Ernst der Lage erkannt hat und eine realistischere Vorgehensweise anstrebt. In einem Land, in dem Partikularinteressen seit Langem schon vor Gemeinwohl gehen, dauern die technischen Prozesse von vorneherein länger. Wie wir allerdings bis 2020 den Stromverbrauch um zehn Prozent senken sollen und gleichzeitig den Zuwachs durch Millionen Elektroautos steigern, erschließt sich mir gar nicht.

Werner Berndt

Leerstand unabdingbar

16. Juli: "Leerstand - Senat setzt Vermieter unter Druck"

Ein geringer Leerstand an Büros und Wohnungen ist unabdingbar, wenn ein zuziehender Mieter in Hamburg eine Immobilie benötigt. Wie sonst sollte er sich hier niederlassen können? Und das Leerstandsrisiko trägt der Eigentümer und nicht der Senat.

Heinz Tiekötter

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