Totalitäres Gebaren

16. Juli: "Leerstand - Senat setzt Vermieter unter Druck"

Wie kann man aus einem Immobilienbesitz einen Zwang zur Vermietung konstruieren wollen? Warum soll ein Immobilienbesitzer nicht selbst entscheiden dürfen, ob und wann eine Wohnung vermietet wird? Ausnahme: öffentlich geförderter Wohnraum. Langsam nimmt das Gebaren des Senats totalitäre Züge an. Da wir nicht in einem Szenestadtteil leben, steht hier genügend freier Wohnraum zur Verfügung. Aufgrund der guten U-Bahn-Verbindung ist der Standort aber für Touristen interessant, die eine gute Verkehrsanbindung mit günstigen Übernachtungspreisen kombinieren wollen. Vielleicht geht es darum, den etablierten Hotels und Pensionen unliebsame Konkurrenz zu ersparen. Wie verträgt sich das mit dem Image der weltoffenen Stadt Hamburg? Sollen uns nur begüterte Menschen besuchen dürfen?

Thomas Zimmermann

Herz und Verstand

16. Juli: "Schweiz ist empört über Ankauf einer neuen Steuer-CD"

In der Schweiz werden Bankdaten gestohlen und nach Deutschland verkauft. Die Diebe sind angeblich unbekannt und bleiben straffrei. Die Käufer aber sind als Hehler bekannt, und da Hehlerei in Deutschland strafbar ist, müssten sie mit einer Strafanzeige rechnen. Aber, oh Wunder, sie bleiben ungeschoren, weil ja der Allgemeinheit, sprich Steuerkasse, ein warmer Geldregen ins Haus steht. Zur gleichen Zeit sollen in Hamburg zwei für besondere Leistungen ausgezeichnete Schülerinnen ausgewiesen werden in ein Land, das sie nicht kennen und dessen Sprache sie nicht erlernt haben. Und das nur, weil ihr Vater vor Jahren nicht ordnungsgemäß nach Deutschland kam. Ist eine solche Bereicherung für unser Land nicht wertvoller als das Geld, das Hehler einzahlen? Wie werden unsere Gesetze eigentlich ausgelegt, sind Herz und Verstand unseren Regierenden abhanden gekommen?

Kurt Babst

Überbevölkerung wichtiger

14. Juli: "Hitzköpfe im Klimakampf"

Endlich ein Artikel, in dem die Wahrheit über den menschengemachten Anteil am Klimagas CO2 zur Sprache gebracht wird. Wenn weniger als zehn Prozent vom Menschen an CO2 produziert wird, wie wollen dann die Politiker und Klimatologen das Weltklima bei diesem geringen Anteil beeinflussen und damit die Klimaerwärmung stoppen? Das Wort "Klimalüge" wird damit bestätigt, und alle Regierungen der Welt sind dem Irrglauben aufgesessen. Es werden Milliarden an Geldern verwendet, um eine Unmöglichkeit zu realisieren. Viel gravierender für die Welt ist dagegen doch das Problem der Überbevölkerung. Hier sollten die Politiker lieber schnellstens tätig werden und Lösungen finden.

Dieter Merkel

Nichts getan

16. Juli: "Fifa-Chef: Deutsche WM 2006 war gekauft"

Interessante Aussage von Herrn Blatter, dass das Sommermärchen gekauft war. Was hat denn Herr Blatter als damaliger Präsident dagegen getan, als ihm dies auffiel? Genau, gar nichts.

Jens Bartling

Dauerwerbesendung

16. Juli: "Hamburg feiert zwei Königinnen"

Ich weiß, ich werde mir jetzt wohl ein paar Feinde machen, aber: Wie lange soll dieser Hype um die Dauerwerbesendung von Cunard noch gehen? Da kommt ein großes Schiff zum x-ten Mal in den Hafen, wirft im Leerlauf gigantische Mengen Dreck in die Luft, und viele Leute haben nichts Besseres zu tun, als diese schwimmenden Käfige für Besserverdienende anzuschauen.

Michael Björnson

Verpöntes Fallobst

16. Juli: "Bezirk Nord will mehr Obstbäume für Kinder pflanzen"

Bei diesem Plan geht einem ja so richtig das Herz auf, und der gerührte Leser wird an Fontane und die Birnen eines Herrn Ribbeck auf Ribbeck im Havellande erinnert. Bei den Grünen gutmenschelt es also wieder einmal. Aber: Angesichts der beschränkten Mittel für die Pflege der Hamburger Grünanlagen, der aktuelle desaströse Zustand von Parkanlagen und Straßenbegleitgrün belegen das, dürfte die kostenintensive Pflege der Obstbäume entfallen, bevor die erste nennenswerte Ernte gepflückt werden könnte. Leider darf überdies angenommen werden, dass die Ernte eines "öffentlichen" Obstbaumes kaum mit der erforderlichen Rücksicht auf denselben erfolgen würde - nach dem Motto: Ist mir doch egal, wenn dabei ein Ast abbricht, Hauptsache, ich schnappe die Birne da oben. Und Fallobst ist doch eh verpönt.

Ulrich Reppenhagen

Blamabel

14. Juli: "Kühne: Das letzte Feuer brennt nicht!"

Herr Kühne investiert 12,5 Millionen Euro in Spieler für den HSV. Nun sollte mit van der Vaart ein einziger Spieler für zig Millionen eingekauft werden. Aber wegen lächerlicher 100 000 Euro hat man noch vor Kurzem die komplette Damen-Fußball-Bundesligamannschaft zurückgezogen und damit etliche Top-Spielerinnen fallengelassen. Welche Blamage für den HSV und genauso für Herrn Kühne.

Tom Schoeps

Hilfsbereite Mannschaft

Nachdem ich das diesjährige Trainingslager des HSV im Zillertal mitgemacht habe, möchte ich eine Lanze für un-sere Jungs brechen, denn ich habe dort eine disziplinierte, höfliche, fröhliche und auch hilfsbereite junge Mannschaft erlebt. Tagtäglich stecken sie in ei-nem durchstrukturierten Programm, welches die Sportler in einen festen Rahmen drückt und kaum Spielraum für eigene Vorstellungen lässt. Trotzdem haben sie sich immer wieder höflich lächelnd mit den Fans fotografieren lassen und stundenlang Autogramme geschrieben. Dass es auch mal zu Unstimmigkeiten kommt, gerade weil auch sprachliche Schwierigkeiten bestehen, wundert mich nicht. In meinen Augen bräuchten diese jungen Spieler eine Vertrauensperson, mit der sie über ihre persönlichen Belange sprechen könnten.

Bettina Freers

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