Genug Wahrzeichen?

5. Juli: "Einigung mit Senat: Hochtief baut die Elbphilharmonie weiter"

Die Mischung aus Größenwahn, Dummheit, Inkompetenz und Arroganz der verantwortlichen Volksvertreter macht einen erneut zum Wutbürger. Hat Hamburg nicht schon genug bekannte Wahrzeichen? Ungefragt werden zum wiederholten Male Millionen von Steuergeldern ausgegeben, die für viele sinnvolle, wichtige und überfällige Aufgaben in Hamburg dringend benötigt werden. Dieser Bau wird weitere Unsummen verschlingen, ganz zu schweigen von den jährlich anfallenden Betriebskosten und Subventionen.

Jens Ode

Kein Mitleid

4. Juli: " Schiffsfonds insolvent - Krisengipfel in Berlin"

Mein Mitleid mit den in die Insolvenz gegangenen Schiffsfonds hält sich in sehr engen Grenzen. Jahrelang wurden Schiffsfonds als Steuer sparende und ertragreiche Investments von den Banken angeboten. Jetzt, wo die Zeiten schlechter werden, wird nach Staatshilfe gerufen. Alle wussten, dass der Bedarf an Schiffs-Tonnage nicht ständig steigen kann, und dennoch wurde auf Teufel komm raus neu gebaut. Jeder Kaufmann weiß jedoch, dass ein Zuviel auf dem Markt die Preise drückt. Wenn es nun um Millionen geht, soll und wird wohl mal wieder die bundeseigene KfW-Bank helfen. Aber einem Existenzgründer, der versucht, einen KfW-Kredit über 50 000 Euro zu bekommen, werden so viele unüberwindbare Hindernisse in den Weg gelegt, von den Hausbanken bis zu der Bürgengemeinschaft, dass er bald die Lust verliert, sich selbstständig zu machen.

Lothar Scholz

Ungebührliche Belastung

Jeder Aktionär weiß, dass er Vermögensverluste durch veränderte Marktbedingungen selbst tragen muss. Warum sollte das bei Schiffsvermögen anders sein? Die Unterbringung der Risiken in der bundeseigenen KfW-Bank beziehungsweise in Bad Banks belastet die Staatsbürger ungebührlich. Die Reeder sollten für öffentliche Kredite zumindest auf Hinterlegung anderer handfester, verwertbarer, persönlicher Sicherheiten verpflichtet werden, weil Schiffshypotheken bei der beschriebenen Marktsituation wahrscheinlich nicht realisierbar und deshalb nicht vertretbar sind.

Wilhelm Rhauderwiek

Systematischer Fehler

3. Juli: "Krankenkassen schließen Allianz gegen Ärztebetrug"

In jedem Berufszweig gibt es schwarze Schafe, auch bei Ärzten. Der Aufmacher hat einen systematischen Fehler. Denn grundsätzlich gilt für die ambulante Behandlung von Patienten der gesetzlichen Krankenkassen, dass diese eine Fallpauschale für die gesamte ambulante Behandlung an die Kassenärztlichen Vereinigungen zahlen, die diese an die niedergelassenen Ärzte nach einem bestimmten System verteilen. Wenn ein Arzt in diesem System einen sogenannten Abrechnungsbetrug begeht, dann betrügt er nicht die Krankenkassen, sondern seine Kollegen. Denn diese erhalten dann weniger Honorar aus dem fest ausgehandelten Honorartopf.

Dr. P. R. Bock-Lamberlin

Inkonsequent

3. Juli: "Was bedeutet mangelnder Tarifausgleich für Kunst und Künstler?"

Der Senat handelt erschreckend inkonsequent: Wenn Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst automatisch für die Oper, Theater und auch für andere Institutionen gelten, müsste es selbstverständlich sein, dass der Staat, die dadurch entstehenden Mehrkosten, denen sich die formell selbstständigen Einrichtungen ja nicht entziehen können, zusätzlich zahlt. Will der Senat dies nicht, müssten die Einrichtungen von den Tarifen des öffentlichen Dienstes abgekoppelt werden, damit sie die Bezüge für ihre Mitarbeiter individuell vereinbaren können.

Peter Vietzen

Auf die Finger sehen

2. Juli: "Hamburger Kritiken: Weniger direkte Demokratie wagen"

Grundsätzlich mag die Aussage stimmen, aber leider fehlt es an geeigneten Politikern, die vernünftige Entscheidungen treffen. Als Bürger hat man den Eindruck, dass nur das getan wird, was einigen Unternehmen Profit bringt oder dem Bürgermeister ein Denkmal, siehe Elbphilharmonie. Die Natur bleibt auf der Strecke durch Bebauung in sensiblen Landschaftsschutzgebieten, die in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet liegen. Gäbe es nicht den Fraktionszwang, so würde wahrscheinlich manche Entscheidung aus dem Rathaus anders ausfallen. Es ist gut, dass den Politikern auf die Finger gesehen wird.

Christoph Schröder

Bitte wiederholen

2. Juli: "Die Hamburger TV-Doku 'Der große Euro-Schwindel' schaut hinter die Kulissen"

Dieser Film gehört in die beste Sendezeit sowie in nahezu jedes Klassenzimmer. Bitte mindestens einmal im Monat wiederholen, bis auch der Letzte begriffen hat, dass man Politik nicht einfach "denen da oben" überlassen darf.

Roland Weller

Verantwortungslose Politik

29. Juni: "Bund und Länder einigen sich bei CCS-Technologie"

Nun ist es so weit: Kohlendioxid CO2 wird unterirdisch gespeichert mit unbekanntem Gefahrenpotenzial und Verderb. Das entspricht der heutigen Atommisere. Wie können Politiker so etwas gegenüber der Nachwelt verantworten? Die Minderung von Kohlendioxidausstoß ist die zukünftige Devise.

Rolf Roggenbuck

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