Noch mehr Konsum

3. Juli: "Schleswig-Holstein erleichtert Drogenkonsum"

Was geht in den Köpfen der Politiker vor? Wir kämpfen an allen Fronten gegen das Rauchen, aber unsere Politiker, insbesondere die Grünen, denken über einen erleichterten Drogenkonsum nach. Man will sogar durch öffentliche TÜV-Stationen den Konsumenten eine Qualitätsanalyse anbieten. Alle diese Maßnahmen werden natürlich zu mehr Konsum führen. Wir wissen alle, wie gesundheitsschädlich die Einnahme von Drogen ist und welche Auswirkungen sie haben. Die schrecklichen Konsequenzen haben in erster Linie die Konsumenten, aber auch die gesamte Gesellschaft durch steigende Gesundheitskosten zu tragen. Was will eigentlich die gerade gewählte neue Landesregierung in Schleswig-Holstein erreichen? Will sie die Drogenabhängigen zu festen Wählern machen?

Rainer Wrage

Die Schlagzeile zählt

Rot-Grüner Politik geht es wohl nur um die Schlagzeile, egal wie verrückt. Vor nicht langer Zeit wurde der Tabakkonsum bekämpft, nun sollen Drogen zum Heil beitragen. Rot-Grün will schlicht als Beglücker auftreten. Mit der oft propagierten Bürgerversicherung werden dann zusätzliche medizinische Kosten sicher vergesellschaftet und für antriebslose Drogenarbeitnehmer wird ein Eingliederungsprogramm eingeführt. Wie dem Zuwachs an Verkehrsopfern begegnet werden soll, wäre noch zu klären.

Siegfried Meyn

Nicht zu fassen

3. Juli: "Ballettintendant John Neumeier: 'Ich mache mir große Sorgen um unser Haus'"

Es ist nicht zu fassen. 13 Millionen für die Sanierung der einen Deichtorhalle. Hier soll statt zu sanieren, offenbar vergoldet werden, denn für diese Summe ließe sich fast schon eine völlig neue Halle bauen. Der vergleichbare Schümann-Anbau im Museum für Kunst und Gewerbe kostete zwölf Millionen. Würde die Stadt die Anbieter der Sanierung auf zehn Millionen drücken, blieben drei Millionen übrig, genug für den Ausgleich bei der Staatsoper und dieser wichtige Leuchtturm Hamburgs könnte weiter hell für die Stadt strahlen.

Dr. Gunter Alfke

Volk der Rechthaber?

3. Juli: "Kampf gegen die Hundesteuer. Anwalt zieht vor Europäischen Gerichtshof"

Hundesteuer abschaffen? Wahrscheinlich hat das Ausland wohl doch recht, wenn es uns als ein Volk der Rechthaber betrachtet. Da hat ein Rechtsanwalt nichts Besseres zu tun, als wegen 90 Euro Hundesteuer im Jahr den Europäischen Gerichtshof anzurufen. Als ob die nichts Wichtigeres zu tun haben. Wenn man vor allen deutschen Gerichten gescheitert ist, sollte man doch endlich mal Ruhe geben.

Klaus Kuttrus

Geradezu lächerlich

Ohne Frage ist die Erhebung der Hundesteuer Willkür. Die Aussage des Sprechers der Finanzbehörde, Daniel Stricker, es handele sich um eine Aufwandssteuer, ist geradezu lächerlich und unwissend. Katzen verursachen für die Stadt nur deshalb keinen Aufwand, weil sämtliche Gartenbesitzer den Katzenkot selbst entfernen. Immer wieder schön, diesen bei der Gartenpflege zu entdecken und zu entsorgen. Oder gibt es inzwischen auch Katzenhalter, die mit Gassibeuteln durch die Gegend ziehen? Aufwandssteuer? Wo wird denn diese Steuer eingesetzt? Zumindest in unserer Gegend gibt es in weitem Umkreis keine Ständer mit Gassibeuteln, geschweige denn öffentliche Abfallbehälter. Oder für Auslaufflächen? Die befinden sich meist in einem katastrophalen Zustand. Oder die Nutzung ist anderweitig eingeschränkt.

Andrea Breyer

Absolut notwendig

2. Juli: "Weniger direkte Demokratie wagen"

Dass es absolut notwendig ist, mehr direkte Demokratie zu wagen, liegt doch gerade jetzt mehr als nahe. Politiker versuchen doch auf allen Ebenen, das Volk dumm zu halten. Es wird keine Politik mehr gemacht, die über Generationen reicht, sondern bestenfalls noch über Wahlperioden. Politiker lassen sich immer mehr von Lobbyisten leiten statt von gesundem Menschenverstand. Sie schließen Verträge, die sie im selben Moment schon brechen. Und eben darum ist es so wichtig, dass das Volk sich endlich anschickt, den Politikern auf die Finger zu gucken und gegebenenfalls korrigierend einzugreifen. Hamburg kann sich glücklich schätzen, dass das Transparenzgesetz verabschiedet wurde. Und dass es immer mal wieder ein paar Verrückte gibt, die einen neuen Feiertag fordern oder Ähnliches, das muss man ertragen können.

Wiebke Hildener

Kultur oder Kommerz?

2. Juli: "Lindenberg-Museum: 'Udo muss in Hamburg bleiben'"

Was Udo Lindenberg museumsreif machen soll, erschließt sich mir immer noch nicht. Was für eine bedeutende Sammlung soll das denn sein? Inhaltlich las ich darüber bisher nichts. Eine Finanzierung aus Steuergeldern ist ja wohl total daneben, wenn die Stadt nicht mal Geld für ein Museum über die Beatles lockermachen kann. Mir scheint, hier geht es mehr um Kommerz als um Kultur.

Annette Meents

Schulfrieden gefährdet

29. Juni: "Ein mutiges politisches Projekt. Hamburg will Vertrag mit Muslimen bald vorlegen"

Das Grundgesetz erlaubt bereits jetzt ohne einen Vertrag jedem Moslem, seine Religion im Rahmen unserer Gesetze auszuüben. Ein umstrittener islamischer Religionsunterricht durch Muslime an staatlichen Schulen würde aber den Schulfrieden beeinträchtigen. Unser Bundespräsident Joachim Gauck hat recht: Nicht der Islam, sondern die hier lebenden Muslime gehören zu Deutschland und damit auch zu Hamburg. Privilegien für islamische Verbände würden allerdings integrationswillige Muslime nicht unterstützen, sondern vielmehr den mit etlichen Grund- und Freiheitsrechten kollidierenden Islam fördern.

Jutta Starke

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