Nicht ausgelastet

2. Juli: "Die Zaunposse von Harburg. Behörde lässt am Kanalplatz 50 000 Euro teure Absperrung hochziehen"

Das ist wieder einmal so ein richtiger Schildbürgerstreich, über den man, wenn nicht unnötig unser aller Geld verschwendet würde, wieder einmal herzlich lachen könnte. Da zeigt sich, wie kreativ Beamte sein können, wenn sie nicht ausgelastet sind. Dann kommen sie nur auf dumme Ideen. Die logische Konsequenz dieser Harburger Provinzposse ist ja wohl, dass demnächst alle Hamburger Gewässer eingezäunt werden müssen. Was für ein Schwachsinn.

Helmut Jung

Spritzig und kraftvoll

2. Juli: "Spanien ist Europawelteuropameister"

Das Spiel von "La Furia Roja" war spritzig, variantenreich, kraftvoll, unterhaltsam und zielorientiert. Italien knickte, nach einer beeindruckend überlegenen Leistung gegen das angsterstarrte und dadurch wie paralysiert spielende Team von Jogi Löw, ein und hielt nichts dagegen. Selbst Deutschland-Terminator Balotelli von der "Squadra Azzura" und "Architekt" Pirlo blieben glanzlos und ungefährlich. Spanien hat zu Recht gewonnen! Viva España! Viva WM 2014!

Silvia Böker

Eingerissene Mauern

30. Juni/1. Juli: "Euro: Wie Deutschland zweimal gegen Italien verlor"

Die Mauern der "Festung Deutschland" sind eingerissen, die Reste fallen demnächst. Der Weg zu unseren Ersparnissen wird frei für den "Club Med". Damit erfüllt sich das Ziel von François Mitterand, Deutschland durch eine gemeinsame Währung zu schwächen. Alle Versprechen wurden gebrochen, alle Verträge missachtet. Man hätte Mario Montis "dann fährt der Euro zur Hölle" als Angebot nehmen können.

Uwe Siepmann

Was für ein Irrsinn

30. Juni/1. Juli: "Integrierte Familie wird abgeschoben"

Schulsenator Ties Rabe zeichnet Selenora und Usko Racipovic für ihre besonderen Leistungen zur Integration in Hamburg aus und Innensenator Michael Neumann gibt die Anweisung, die Kinder wieder abzuschieben. Das ist die sozialdemokratische Integrationspolitik des Bürgermeisters Olaf Scholz und des Hamburger Senats. Wo bleibt die Uno-Menschenrechtskonvention für minderjährige Kinder? Abschiebeverbot, gilt das nicht für Hamburg? Das ist laut Gesetz alles richtig, aber wo bleibt denn die Menschlichkeit und das Leben einer benachteiligten Familie. Was für ein Irrsinn.

Claus Engelhardt

Ins Nichts gestürzt

Ich bin bestürzt, wenn ich immer wieder lesen muss, dass Menschen aus unserer Stadt und unserem Land ausgewiesen werden mit einer Begründung, die fadenscheiniger nicht sein kann. Da werden Kinder ausgezeichnet und dann in ein Nichts gestürzt. Haben wir solche Politiker verdient? Warum haben wir sie gewählt? Doch nicht, damit sie die schwächsten Menschen unserer Gesellschaft, die keine Lobby haben, einfach aus dem Hier und Jetzt entfernen. Diese unseligen Zeiten hatten wir schon einmal. Sie dürfen nicht wiederkommen. Tut etwas, damit die Familie hier bleiben kann.

Ulrich Körber

Nicht auszuhalten

30. Juni/1. Juli: "185 Radfahrer missachteten rote Ampeln"

Wer viel Fahrrad fährt in Hamburg, wundert sich darüber nicht. Viele große Kreuzungen in Hamburg sind ausgesprochen unfreundlich für Radfahrer konzipiert: Dort fahren die Autos munter bei grüner Phase über die Kreuzung, der Radfahrer, der ebenfalls geradeaus fahren will, muss nach rechts abbiegen, dort vor der roten Fußgängerampel warten, bis der kreuzende Autoverkehr an der Reihe ist, auf die Mittelinsel schieben, dort wiederum bei Rot so lange warten, bis nun wieder der Autoverkehr an der Reihe ist, der in seiner Richtung fährt. An manchen Kreuzungen gibt es noch eine Wartephase mehr. Das hält doch kein normaler Mensch aus. Dennoch halte ich es für einen Fehler, den Radverkehr generell auf die Straße zu verlegen. Es reicht ein einziges auf dem Fahrradstreifen haltendes Auto, um eine sehr unkomfortable und gefährliche Situation für die Radfahrer zu schaffen. Denn nun heißt es absteigen und im flutenden Autoverkehr eine Lücke finden, um an dem Falschparker vorbeizukommen.

Tom Schoeps

Keine Zugabe im Gepäck

29. Juni: "Sommerpause mit Symphonikern. Romantik pur beim ersten Rathauskonzert"

Durch die Konzertbesprechung angeregt, gingen wir mit großen Erwartungen und einem gefüllten Picknickkorb in den Börsensaal und lauschten den Klängen. Wunderbar. Über die teilweise akustische Beeinträchtigung hörten wir hinweg, weil es einfach nur schön war. Genial: Naoya Nishimura, der uns mit einer Zugabe noch mehr begeisterte. Wir klatschten uns am Ende des Konzertes die Hände wund, aber Peter Sommerer ließ sich nicht zu einer Zugabe erweichen. Ich ließ meinen Unmut darüber bei einem Orchestermitglied aus, da ich keinen Verantwortlichen erreichte. Seine lapidare Antwort: "Eine Zugabe haben wir nicht im Gepäck." Schade.

Christl Spahn

Berufsziel ungewiss?

29. Juni: "Studienfach Kriminologie: 'Vorzeigedisziplin droht das Aus'"

Schuster, bleib bei deinen Leisten. Kriminologie wird an jeder juristischen Fakultät gelehrt, wenn auch als Nebenfach, das im Examen nicht geprüft wird. Dennoch ist kein Student daran gehindert, das Studium vertieft zu betreiben oder sein Doktorthema aus diesem Bereich zu wählen. Was wollen eigentlich die Kriminologie-Master dieses bei den Soziologen angesiedelten einmaligen Studienfachs beruflich einmal werden? Richter oder Staatsanwalt geht nicht für Nicht-Juristen, für Polizisten sind andere Ausbildungsgänge vorgeschrieben. Bleibt am Ende nur noch Bewährungshelfer?

Hans-Otto Schulze

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