Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Immer donnerstags lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen. Am jeweils letzten Donnerstag dokumentiert er den "Fall des Monats" mit Ergebnis.

Fall 1: Internetanschluss modernisiert

Heinz B. aus Langenhorn schreibt: "Mein Internetanschluss entspricht nicht, wie vor zwei Jahren beantragt, dem heutigen schnellen Standard, obwohl ich das entsprechende Modem wie seinerzeit erbeten erhalten hatte. Nach mehreren Anrufen bei der Kundenhotline erfuhr ich, dass die Umstellung versäumt worden war. Ich bat nun um baldige Korrektur des Missstandes. Wenig später war mein Telefonanschluss dann tot. Per Handy rief ich nun die Störungsstelle an. Nichts tat sich. Der Techniker erklärte mir lapidar, die gewünschte Umstellung auf die schnelle Internetverbindung sei bereits erfolgt, die Telefonanlage müsse wieder stabil sein. Das war jedoch ein Trugschluss. Und nun musste ich erfahren, dass man aus unerfindlichen Gründen meinen ISDN-Anschluss in einen Analog-Anschluss umgewandelt hatte. Was soll ich nach 14 Tagen Dauerärger machen?"

Florian Schuberth, von der zuständigen Telefonica Germany GmbH, sagt dazu: "Der Kunde war jetzt bei uns vor Ort im Kundencenter. Hierbei wurden nun alle Probleme gelöst. Er erhielt eine Gutschrift in Höhe von 40 Euro, die mit nachfolgenden Rechnungen verrechnet wurde. Zur Ursache der Verzögerung konnte ich über die Kundenbetreuung leider nichts Näheres in Erfahrung bringen." Auf eine Erklärung dafür, warum die Reparatur so lange dauerte, wartet Heinz B. noch.

Fall 2: Ärger mit HVV-Schüler-Ticket

Ute E., 49, kaufmännische Angestellte aus Aumühle, hat Probleme mit einem ermäßigten Schüler-Plus-Ticket: "Ich kaufte es persönlich im HVV-Kundencenter am Hauptbahnhof für meinen Sohn, damals war er 15 Jahre alt. Ich füllte den mehrseitigen Antrag akribisch aus, gab zwei Fotos mit ab und erhielt eine Abo-Startkarte. Der Originalantrag wurde dort in einen großen Pappkarton gelegt. Seitdem passierte nichts. Auf Nachfrage sagte man mir nun, man habe keine Unterlagen dazu vorliegen. Wo steckt mein ursprünglicher Antrag? Wieso wurde er nicht weitergeleitet? Wer erstattet mir meine Kosten für Fotos?"

Sabine Brunkhorst, Deutsche Bahn Hamburg, auch zuständig für HVV-Abonnentenkarten, sagt: "Wo der Antrag verloren worden ist, kann leider nicht mehr festgestellt werden. Es wurde vereinbart, dass in unserer Verkaufsstelle am Hauptbahnhof ein neuer Antrag eingereicht wird. Als Wiedergutmachung für den Ärger erhält die Kundin zwei Kinogutscheine."

Die Kinogutscheine sind angekommen, das Schüler-Ticket des HVV ist inzwischen auch da.

Fall 3: ADAC-Mitgliedschaft gekündigt

Gudrun S. aus Rosengarten schreibt: "Ich habe meine ADAC Mitgliedschaft, die seit 1993 bestand, gekündigt, weil ich mein Auto verkauft habe. Die Kündigung wurde aber erst zum 30. November 2011 angenommen, das halte ich nicht für angemessen. Mein Entschluss - mit nun 70 Jahren -, mein Auto zu verkaufen, ist mir nicht leicht gefallen; doch ich kann abends nicht gut fahren, und bevor ich ein Verkehrshindernis werde, ist dafür nun die Zeit reif. Ich finde, das sollte honoriert werden, indem man mich sofort aus der Versicherung herauslässt."

Matthias Schmitting, Sprecher von ADAC Hansa: "Da die Mitgliedschaft des ADAC nicht an ein Fahrzeug oder den Besitz eines Führerscheins gebunden ist, sondern vielmehr einen Rundumschutz in Sachen Mobilität für das jeweilige Mitglied darstellt, berührt die Führerscheinabgabe oder der Verkauf eines Autos nicht die weiterhin geltenden Leistungen. Frau S. hat, wie alle Mitglieder des ADAC, eine Jahresmitgliedschaft abgeschlossen, bei der im Falle einer Kündigung keine tag- oder monatsgenaue Abrechnung vorgesehen ist. Dies ist Teil des Mitgliedschaftsvertrages, den sie mit dem ADAC abgeschlossen hat."

Schade, eine schnellere Kündigungsmöglichkeit in besonders gelagerten Fällen wie diesem wäre noch kundenfreundlicher.

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.