Haben Sie Sorgen, Probleme im Alltag? Ralf Nehmzow ist Leserbotschafter des Hamburger Abendblatts, er vermittelt, hilft, engagiert sich für die Interessen der Leser. Immer donnerstags lässt er in seiner Kolumne Leser mit jeweils drei Fällen zu Wort kommen, konfrontiert damit die betroffenen Behörden, Institutionen und Unternehmen. Nicht alle Ärger-Fälle lassen sich lösen, manchmal gibt es nur Erklärungen. Am jeweils letzten Donnerstag dokumentiert er den "Fall des Monats" mit Ergebnis.

Fall 1: Freenet erstattet 375 Euro

Wenn sich das Handy plötzlich ins Internet einwählt, kann das teuer werden. Grafikerin Rose M. Stüben, 55, aus Hoheluft-Ost schreibt: "Wir haben Geschäftshandys ohne Internet-Flatrate. Die Handy-Rechnung meiner Geschäftspartnerin stieg plötzlich stark an. Bei Prüfung stellten wir fest, dass sich das Handy eigenmächtig mit dem Internet verband und angeblich Daten abfragte, obwohl sie die Einstellung fürs Internet gesperrt hatte. Nun sind in einem Monat 147 Euro aufgelaufen, weitere 168 Euro kamen noch dazu. Als wir alte Rechnungen durchschauten, merkten wir, dass zuvor schon kleinere Summen angefallen waren durch solche Internetverbindungen. Eine Einigung mit der Firma scheiterte."

Eine Mitarbeiterin von Freenet: "Es kann nicht eindeutig geklärt werden, warum die Einwahlen erfolgt sind. Im Sinne einer einvernehmlichen Lösung haben wir aus Kulanzgründen die Rechnungsbeträge ausgebucht."

Die Kunden bekamen eine Gutschrift in Höhe von 375,38 Euro. Warum aber der Fehler auftrat, konnte noch nicht geklärt werden.

Fall 2: Navi: Ersatz für Download

Dipl. Ingenieurin Barbara Olschewski, 48, aus Ahrensburg schreibt: "Beim Navi-Hersteller TomTom hatte ich für eine geplante Reise nach Athen versucht, mir mithilfe des Computers eine Griechenlandversion auf mein Gerät zu laden. 44,95 Euro wurden mir sofort von meinem Konto abgezogen. Das Herunterladen erwies sich als äußerst kompliziert. In Athen stellte ich fest, dass mir das System keine Straßen anzeigte, auch Ortschaften fehlten. Zurück aus meinem Urlaub, habe ich mit der Firma Kontakt aufgenommen. Ich möchte mein Geld zurück. Es war nicht meine Schuld, dass das angebotene Produkt nicht funktionierte."

Tom Henkel, Sprecher von TomTom: "Wir bedauern, dass die Kundin mit ihrem TomTom bzw. dem Download-Angebot nicht zufrieden ist. In diesem speziellen Einzelfall haben wir uns nach Prüfung des Vorgangs entschieden, ihr die Kosten für den Download zu erstatten. TomTom hat mittlerweile fast 50 Millionen Navigationsgeräte weltweit verkauft; Fälle, wie der hier beschriebene, bei denen es zu Problemen beim Download von Karten kommt, sind die Ausnahme."

Spät, aber reagiert!!

Fall 3: Ärger über Kontrolle in S-Bahn

Reinhard T., 66, gelernter Exportkaufmann aus Neu Wulmstorf, hat sich über eine Fahrkartenkontrolle in der S-Bahn geärgert: "In der Linie S 3 wurde ich kontrolliert, ein forscher junger Mann verlangte in aggressivem Ton meine Fahrkarte. Ich zeigte sie ihm, er überprüfte sie, und alles war für ihn in Ordnung. Für mich nicht. Höflich fragte ich nach seinem Namen, er deutete auf sein Revers und eine dort angebrachte Nummernplakette. Warum haben sie keine Namensschilder, wer kontrolliert eigentlich die Kontrolleure?"

Sabine Brunkhorst von der Bahn im Regionalbüro Hamburg, auch für die S-Bahn zuständig, sagt zu dem Fall: "Die Mitarbeiter erhalten selbstverständlich regelmäßig Schulungen und Deeskalationstraining.

Aus Sicherheitsgründen werden von den Prüfern keine Namensschilder getragen und auf Nachfragen keine Namen genannt. Unsere Mitarbeiter müssen in ihrem nicht immer leichten Job teilweise sehr bestimmt auftreten. Wenn das Verhalten unserer Prüfer von dem Fahrgast als nicht freundlich genug empfunden wurde, bitten wir um Entschuldigung."

So erreichen Sie den Leserbotschafter: Schicken Sie bitte Ihre Alltagsärger-Fälle, kurz skizziert, mit Ihrer Telefonnummer per E-Mail an: Leserbotschafter@Abendblatt.de oder an: Leserbotschafter Ralf Nehmzow, Chefredaktion Hamburger Abendblatt, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg.