Es ist überhaupt nichts Neues, das junge Leute als billige Arbeitskräfte ohne Aussicht auf Übernahme, sprich Praktikanten, eingestellt werden. Die Ausbeutung der Praktikanten war bereits vor 10 Jahren ein aktuelles Thema. Die Firmen sparen damit nicht nur Geld, sondern auch Angestellte. Ein Hamburger Sender, bei dem meine Tochter ein längeres Praktikum gemacht hat, besetzte zeitweise eine ganze Abteilung mit Praktikanten, die sich gegenseitig angelernt haben. Die Älteren wollen, dass die jungen Menschen die Zukunft gestalten und sichern und ziehen sie aber erst mal über Tisch, um den eigenen Profit zu steigern.

Doris Wolff

Das Ergebnis der Studie kommt leider nicht überraschend. Denn in den letzten Jahrzehnten hat ein auch durch politische Reformen geförderter Wertewandel in der deutschen Wirtschaft stattgefunden, dass man seinen Mitarbeitern gerade auf den unteren Hierarchieebenen deutlich weniger bzw. gar keine Wertschätzung mehr entgegenbringt. Sondern in jenen nur noch eine billige Arbeitskraft sieht. Weswegen ebenfalls der viel beschworene Fachkräftemangel im wesentlichen hausgemacht und den Rückgang echter Unternehmenskulturen zurückzuführen ist. Denn würden die Betriebe genügend ausbilden und faire Gehälter zahlen, müssten sie sich nicht um ihren Nachwuchs sorgen. Weshalb sich die Politik mit jenem Phänomen befassen und es durch eine bessere Regulierung lösen muss, da ansonsten noch mehr Akademiker als ohnehin schon mit den Füßen abstimmen und zu Recht aus Deutschland auswandern!

Rasmus Ph. Helt